13. Versöhnung

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Leise schlich sich Seika durch den dunklen Gang. Jedes noch so kleine Geräusch könnte sie verraten. Sie passte bei der Treppe besonders auf die dritte Stufe auf, da sie immer laut knarzte. Unten angekommen schaute sie sich um, ob auch niemand hier unten wäre.
Wohnzimmer - niemand.
Bad - niemand.
Abstellraum - niemand.
Küche - ... Seika fluchte innerlich, dass sie nicht besser aufgepasst hatte. Kira war anscheinend noch wach. Sie war gerade dabei Gemüse auf einem Holzbrett klein zu schneiden. Seika hoffte inständig, dass Kira sie noch nicht bemerkt hatte und bewegte sich leise so schnell wie möglich zur Haustür.
"Seika, wo willst du hin?" Laut hallte Kiras Stimme durch den kalten Flur.
Seika gefror. Sie überlegte fieberhaft, was sie tun könnte. Zur Tür, obwohl Kira sie bemerkt hatte, oder bleiben. Allerdings verlor sie wertvolle Zeit und Kira war in den Flur getreten.
Nur das Licht welches in der Küche schien erhellte ihn etwas. Sie hielt noch das Messer vom Gemüse Schneiden in der Hand.
"Wo willst du hin? Es ist dunkel draußen und kalt. Es könnten gefährliche Typen unterwegs sein. Es wäre sicherer, wenn du hier bleiben würdest." Besorgnis klang in ihrer Stimme mit.
Seika überlegte, ob sie Kiras Worten wirklich trauen konnte. "Kira, du hast mir noch nie etwas Gutes gewollt. Lieber bin ich draußen in der Kälte, als hier drinnen darauf zu warten, dass du..." Seikas Blick blieb an dem Messer in Kiras Hand hängen.
Kira folgte ihrem Blick und machte ein zerknirschtes Gesicht. "Sorry, ich hatte das ganz vergessen. Ich verspreche dir, ich werde dir nicht weh tun." Kira sagte die Worte klar und bestimmt. Dabei legte sie das Messer auf eine kleine Kommode, die an der Wand stand und entfernte sich davon. Sie sah Seika fest in die Augen. "Hast du Hunger? Das Essen ist gleich fertig. Ich mache gebratenen Reis mit Gemüse." Sie sah Seika noch kurz fragend an bevor sie wieder in die Küche ging.
Seika stand perplex da. Sie war überrascht und wusste nicht so recht was sie tun sollte. Kira hatte sie nicht aufgehalten, überschlugen sich die Gedanken in ihrem Kopf. Sie hatte schon etwas Hunger. Also entschied sie sich mit Kira etwas zu Essen und dannach könnte sie ja immer noch gehen.
Seika ging Kira hinterher in die Küche. Kira hatte schon die Pfanne erhitzt und war dabei Reis und Gemüse anzubraten. Der leckere Duft strömte durch die Küche.
Seika machte sich daran den Tisch für sie zu decken. Gerade als sie Wasser in zwei Gläser gefüllt hatte, kam Kira mit zwei Tellern voller gebratenen Reis mit Gemüse zu ihr herüber.
"Hier. Guten Appetit", sagte sie als sie ihr den Teller gab.
"Danke. Dir auch einen guten Appetit", antwortete ihr Seika.
Beide setzten sich und begannen stumm zu essen. Die Stille hatte sich über die Küche gehangen, was schwer auf der Stimmung zu liegen schien. Schließlich hatte Seika nicht vergessen was Kira getan hatte.
"Seika. Es tut mir leid. Ich weiß, ich habe Mist gebaut. Großen Mist und ich bin mir sicher, dass es dir nicht leicht fällt mir zu glauben, wenn ich dir sage, dass ich mich geändert habe. Klar, manchmal bin ich immer noch etwas, naja unfreundlich, um es nett zu formulieren, aber ich würde dich niemals verletzen. Ich kann dir nur nochmal sagen, dass es mir aufrichtig leidtut." Kiras stimme war voller Reue und Trauer.
Als Seika nun in ihr Gesicht blickte, bestätigte sich dieser Eindruck als sie Tränen in Kiras Augen sah. "Es ist okay. Ich habe ja auch Mist gebaut." Sie wusste das es nicht wirklich wahr war, aber es war das Richtige, was sie jetzt sagen konnte. "Hey." Seika griff nach Kiras Arm, aber sie zog ihn zurück.
Kira schluchzte laut auf. "Geh doch. Ich weiß doch, dass du Angst vor mir hast!"
Seika konnte nicht widersprechen, denn es stimmte. Stattdessen stand sie auf, ging um den Tisch herum und zog Kira hoch in eine Umarmung. "Ja, du hast Recht. Ich habe Angst vor dir. Aber ich möchte dir glauben und dir eine Chance geben. Denn ich habe dich auch unfassbar gern. Also mach dir keine Sorgen, ich bleibe."
Kira weinte reumütig, während sie sich an Seika klammerte. "Danke, Seika. Auch wenn ich es nicht wirklich zeigen konnte, ich habe dich auch gern", Brachte sie zwischen zwei Schluchtzern hervor.

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