„Wieso? Wieso lässt du mich allein?“ Naki verstand es nicht. Sie wollte es nicht verstehen.
„Ich habe es dir doch gesagt, ich liebe dich einfach nicht mehr! Ist das so schwer zu verstehen?“ Kyuka klang wütend. Er fuhr damit fort, seine Klamotten in eine Sporttasche zu packen.
„Was habe ich falsch gemacht?“, fragte sie aufgebracht.
Er beachtete sie gar nicht, packte die letzten Klamotten ein und verließ das Schlafzimmer.
Nun ging er ins Badezimmer.
Kyuka nahm seine Zahnbürste, Duschgel und alles, was sonst noch ihm gehörte.
„Wir können doch darüber reden.“
Kyuka sah sie an: „Wir sollen reden? Über was denn? Wir sind doch immer zusammen. Worüber sollen wir dann noch reden? Etwa das Essen? Das Wetter? Oder den neusten Instagram Post? Ich bin es leid. Dich und deine Art und Weise, wie du mir nie von der Seite weichst! Ich habe auch noch ein Leben!“ Am Ende schrie er fast.
Naki begann zu schluchzen: „Aber ich dachte wie bleiben zusammen? Du hast es mir doch versprochen!“ Sie versuchte sich ihm so in den Weg zu stellen, dass er das Badezimmer nicht verlassen konnte.
„Ja, ich sagte, ich lass dich nicht allein, aber hätte ich gewusst, wie du dich dann verhältst, hätte ich das nie gesagt!“ Er stieß sie zurück und sah in ihre verweinten Augen. „Damals wollte ich bloß deine Tränen trocknen!“ Mit Verachtung in den Augen wand sich Kyuka von Naki ab.
Er ging in das Wohnzimmer um dort seine Magazine einzusammeln. „Ich dachte, wenn es dir besser geht, sehe ich deinen wahren Charakter, aber je länger wir zusammen waren, desto mehr hast du ihn verloren. Du mochtest was ich mochte, hasstes das, was ich hasste.“ Er schwieg einen Moment: „Deine Tränen waren einem Lächeln gewichen, doch gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass du nur noch eine Puppe warst.“ Während dem Reden hat er all seine Wertsachen eingesammelt.
„Kyuka, ich wollte dir bloß gefallen. Dafür sorgen, dass du bei mir bleibst. Ich wollte nicht schon wieder verlassen werden!“ Mit weinerlicher Stimme und Tränen überströmten Gesicht ging Naki auf Kyuka zu.
„Naki, lass mich in Ruhe! Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Ich will keine Puppe, die mir nur nach läuft. Ich möchte einen Menschen mit einer eigenen Meinung und eigenen Charakter haben!“ Er packte sie sanft an der Schulter und schob sie zur Seite und ging an ihr vorbei.
Naki drehte sich um und packt ihn am Handgelenk „Bitte. Bitte. Bitte. Lass mich nicht allein!“ Kyuka sah sie nicht mehr an. Er zog seine Hand aus ihrem Griff, schlüpfte in seine Schuhe und öffnet sie die Haustür. „Kyuka bitte bleib! Ich will nicht allein sein!“
„Verdammt Naki, nein!“ schrie er und sie wich zurück. „Ich kann das nicht mehr. Ich bin nicht dein Puppenspieler und du nicht meine Puppe. Also such dir jemand anderen.“ Er zögerte kurz dann sagte er noch :„ Es tut mir leid, dass ich dir weh tue, aber ich denke es ist besser für uns beide.“ Kyuka trat über die Türschwelle, schloss die Tür und ging fort. Naki stand wie erstarrt im Flur und weinte, weiter, weiter und immer weiter. Bei jeder Träne, die zu Boden fiel dachte sie «Ich wollte doch bloß nicht allein sein».
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LIVING MEMORYS
Short StoryFür mich sind Kurzgeschichten der Schnittpunkt von Realität und Fantasie. Sie müssen keinen Regeln gehorchen und sind Frei zu sein was auch immer ich will. Genau dies verkörpern meine Kurzgeschichten Realität und Fantasie, um die Realität unkenntlic...