Kapitel 24

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Mein Blick fiel sofort auf die Glasfront, gegenüber der Tür, durch die man sogar in den Pool draußen gucken kann. Zwischen dem Pool und der Glasfront war aber noch ein Weg und man konnte natürlich auch von hier raus gehen... Nun sah ich mich im Raum um. Dieser Raum schien sowas wie eine Lounge zu sein. Die Wände waren dunkelrot, hier gab es eine Bar, rechts neben der Tür, davor stand ein großes, schwarzes Ecksofa, vor einem riesigen Flachbildschirmfernseher. Unter dem Fernseher befanden sich verschiedene Konsolen auf einem schwarzen Lowboard. Links neben der Tür führte eine zweite Tür in einen weiteren Raum und daneben konnte man sich ebenfalls hinsetzen. Deko gab es hier natürlich auch... „Falls du im Winter mal hier unten entspannen solltest, bitte ich dich, die Türen zu zu lassen. Raus gehen kannst du natürlich, aber die Türen sollen halt nicht länger offen sein.“ „Ja klar.“ Nun betraten wir den Nebenraum, welcher sich als Fitnessraum entpuppte. Hier waren die Wände in einem hellen Orange gestrichen, bis auf die Glasfront natürlich, und hier gab es alle Sportgeräte doppelt. An der Wand neben der Seitentür hing auch ein riesiger Spiegel und neben der Tür stand eine Wange, die meine Aufmerksamkeit erregte. Das merkte auch Taddl. „Ähm... Darf ich?“ „Ja klar.“ Taddl schaltete die Waage an und ich stellte mich wenig später ohne Schuhe drauf. Als ich das Ergebnis sah, schluckte ich. „55 Kilo... Mit Klamotten...“ „Mach' dir keinen Kopf.“, munterte Taddl mich auf, „Ab heute geht es im wahrsten Sinne aufwärts.“ „Ja...“, murmelte ich etwas niedergeschlagen. „Ich will dir ja nicht zu nah treten, aber du siehst so aus, als könntest du mal eine Umarmung gebrauchen.“ „Ja, das ist gut möglich...“ „Ich würde dir gerne etwas versprechen.“ Fragend sah ich ihn an. „Was denn?“ „Wenn du irgendwann keine Berührungsängste mehr hast, würde ich dich gerne umarmen.“ Meine Augen weiteten sich. „Das würdest du tun?“ „Ja klar. In all den Jahren hast du keine Liebe bekommen, da wäre das doch das Mindeste.“ Eigentlich war das ja nur eine Kleinigkeit, aber mich rührte es tatsächlich zu Tränen. „Dass ich das noch erleben darf.“ Kichernd verschränkte Taddl seine Arme vor der Brust. „Es ist echt schwer, dich nicht zu umarmen.“ Ich schniefte und musste dann schmunzeln. „Tut mir Leid.“ „Ach schon gut. Umso mehr freu' ich mich, wenn ich es endlich tun kann.“ Meine Wangen wurden wärmer und ich wischte meine Tränen weg. „Ich freu' mich auch.“

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