Stark ist nach wie vor unzufrieden mit der Entscheidung, wie Loki ihm durchgehend anmerkt. Aber da der Rest der Avenger der Einschätzung von Strange, Thor und Peter vertrauen, findet sich schließlich auch der Gott in einem der zwei Jets Richtung Frankreich wieder.
Außer ihm sind noch Maximoff, Vision, Stark, der Captain, Rhodes, Barnes und natürlich Peter an Bord. Mit letzterem hat er seit der Sache vor ein paar Stunden nicht mehr reden können, da die Zeit es nicht erlaubte und sie immer von anderen Leuten umgeben waren. Wobei es aus seiner Sicht auch keinen Redebedarf mehr gibt.An Bord ist es still. Draußen ist Nacht, drinnen schlafen ein paar der Avenger im Sitzen, unter ihnen auch Peter. Loki betrachtet ihn von seiner Position ihm gegenüber, ohne sich um die Anderen zu scheren.
Sollen diese Menschen doch glauben, was sie wollen.
Er trägt seinen schwarz-roten Anzug, einzig die Maske hält er in der Faust. Seinen Kopf hat er auf Starks Schulter gelegt und vereinzelte braune Strähnen fallen ihm ins Gesicht. Ein Mensch. Nur ein Mensch.
„Wir haben es aufgegeben...", sagt der Erfinder leise und der Gott erwidert seinen Blick. „Selbst als er dachte, du wärst tot, hat er nicht losgelassen. Er liebt dich als wärst du sein persönlicher verdammter Erlöser." Er schnaubt und Peters Gesicht zuckt kurz. „Erste große Liebe..."
Der Captain dreht sich bei diesen Worten herum, er sitzt vorne im Cockpit, ebenso wie Peter in voller Montur. Stark zwinkert ihm zu. „Du warst meine erste große Liebe, Steve. Damals wusste ich es nur noch nicht."
Der Blonde lächelt. „Ich dachte, du hast mich gehasst?"
„Zwei Seiten der gleichen Medaille", winkt Stark ab und der Andere rollt mit den Augen und wendet sich dann grinsend wieder anderen Dingen zu. Der Braunhaarige richtet mit der rechten Hand sanft ein paar Strähnen des schlafenden Peters, ehe er fortsetzt: „Weißt du, was man über die erste große Liebe hier auf der Erde sagt? Man kommt nie ganz über sie hinweg. Kurz, du hast dem Jungen das Leben verschissen."
„Ihr hättet es verhindern können."
„Das haben wir versucht. Du warst es, der ihm immer wieder Hoffnung gemacht hat. Vielleicht unabsichtlich, was weiß ich. Du hast ihn geprägt wie eine verdammte Mutter ihr Küken. Er würde sterben für dich."
Loki hört die Verachtung und unterdrückte Wut in der Stimme des Mannes.
„Das habe ich nie beabsichtigt."
Stark schnaubt, worauf Wanda müde blinzelt und sich die Augen reibt.
„Zu spät...", grummelt er noch, dann klatscht er laut in die Hände. „Okay, genug geschlafen, Avenger! Wir sind bald da. Weiß jeder, was er zu tun hat?"Loki und Peter haben die Anweisung bekommen, erst einmal im Jet zu bleiben, während die Anderen, bis auf Banner der im anderen Jet wartet, die Lage erkunden. Mittlerweile sind sie schon seit über 10 Minuten alleine, ohne dass einer von beiden das Wort erhoben hätte. Was Loki angeht, überlegt der gerade, warum er überhaupt noch auf der Erde ist.
„Ich werde wieder gehen. Sobald Thanos tot ist", sagt er schließlich. Peter ihm gegenüber senkt den Blick und nickt schwach. Loki denkt, dass, wenn Starks Worte stimmen, diese Worte unfassbar schmerzhaft für ihn sein müssen. Trotzdem sagt er nichts.
„Du willst immer noch hier auf der Erde bleiben?"
Peter zögert nicht einmal. „Ich will meine Kraft nutzen um die Menschen zu schützen."
Huh. Also nichts neues. Der Schutz seiner Art vor allem anderen. Der Captain muss sehr stolz auf ihn sein.
„Und wie stellst du dir das dann vor? Freunde sein?"
Nicht, dass Loki es ernsthaft in Betracht zieht. Er will dem Anderen nur vor Augen führen, wie undurchdacht seine Vorstellungen sind.
Peter legt den Daumen seiner rechten Hand an seine Lippen und meidet Lokis Blick. Zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Aber du kannst dich teleportieren, oder? Du könntest mich besuchen."
Der Gott kann nicht anders: Er muss lachen. „Das ist dein ausgeklügelter Plan? Magie ist nicht unendlich, Peter. Sie kostet Kraft. Glaubst du, ich könnte mich einfach so zwischen den Planeten hin und her teleportieren?"
Als er sieht, wie der Mensch die Schultern sinken lässt und sich auf die Unterlippe beißt, hört er wieder auf mit Lachen.
„Es funktioniert nicht. Du willst nicht gehen, ich nicht bleiben. Was nur eins von einem Dutzend Probleme ist, die mir sofort einfallen. Warum gibst du es nicht endlich auf?"
„Weil das eben nicht so einfach ist, Loki!" Peter erhebt sich, die Hände zu Fäusten geballt starrt er den Gott einen Moment an, dann öffnet er die Luke und verlässt den Jet.
Super.
Einen Moment legt Loki die Finger an seine Stirn, denkt nach. Dann scheißt er auf Starks Anweisung und folgt dem Jungen.Spiderman sitzt, mit Maske, auf einem Hausdach nicht weit von dem Jet entfernt. Das Wetter ist ganz angenehm, nicht zu heiß trotz der direkten Mittagssonne. Loki hat ihn von der Straße aus entdeckt, da er direkt am Rand sitzt, so dass seine Beine darüber baumeln. Er scheint dem Treiben der Stadt zuzusehen. Die, die mit Thanos und seiner Schwester verseucht ist, ist noch ein Stück weiter. Sie wollten ihren
Überraschungsmoment nicht verlieren.
Der Gott steht hinter dem Avenger, der ihn wahrscheinlich schon bemerkt hat. Die Sache ist, er weiß einfach nicht, was er jetzt tun soll.
„Ich mag diese Sprache", sagt er schließlich. „Sie klingt flüssiger als eure."
„Oui, je l'aime aussie."
Es klingt sogar noch schöner, wenn Peter sie spricht. Er überrascht wirklich immer wieder mit neuen Fähigkeiten und Loki mag das an ihm. Es wird nie langweilig.
„Lernt jeder Mensch diese Sprache?"
„Nein. Normalerweise lernt man nur die Sprache des Landes, in dem man geboren wird. Später in der Schule dann Englisch oder, wenn man das schon kann, spanisch. Diese Sprache, Französisch, habe ich von May gelernt. Sie ist ein großer Fan von dem Land..."Der Avenger redet beinahe unbeschwert, als wären sie nicht vor wenigen Minuten noch in Streit auseinander gegangen. Er ist besser darinnen geworden, seine Gefühle zu kontrollieren, erkennt Loki.
„Ich verstehe."
Eine Weile schweigen sie weiter, dann seufzt Peter, dreht sich mit dem ganzen Körper zu dem Gott um. Dem wäre es lieber, er würde die Maske wieder ausziehen aber nun. Was soll's.
„Es tut mir leid, mein Verhalten ist unverhältnismäßig gewesen. Du sagst nur die Wahrheit und ich will sie nicht hören. Kein Wunder, dass ich dich nerve."
Loki geht auf ihn zu und reicht ihm eine Hand. Peter ergreift sie und steht auf, folgt dem Anderen etwas mehr auf die Mitte des flachen Daches.
„Du bist nervig, in der Tat. Aber nicht mehr als jeder andere Sterbliche."
Der betrachtet ihre Hände, umklammert Lokis mit seinen beiden. Sie sind warm und etwas kleiner.
Ihm wird bewusst, dass der Mensch offenbar darauf wartet, dass er noch etwas sagt.
„Wir sollten zurück zum Jet."
Wahrscheinlich nicht das, was Peter sich erhofft hatte. Aber er nickt und lässt Lokis Hand wieder frei.
Geht einen Schritt zurück. Läuft los. „Wer zuerst da ist!" Und schon ist er über die Dachkante gesprungen.Zuerst denkt Loki noch, Peter trödelt nur. Wurde vielleicht von etwas abgelenkt. Doch dann merkt er ein Ziehen in seinem ganzen Körper. Der Mensch entfernt sich von ihm. Warum?
Er hätte ihn nicht unbeaufsichtigt lassen sollen, vor allem nicht mit dem Stein, den er nach wie vor in der Kette um den Hals trägt. Dumm von ihm.
So muss er jetzt, nur mit Hilfe der schwach spürbaren Verbindung die Strange erschaffen hat, irgendwie Peter finden.Was er zuerst macht, ist, sich in den Jungen selber zu verwandeln. In Alltagskleidung natürlich, nicht diesem auffälligen Kostüm. Und dann konzentriert er sich auf den schwachen Puls der Magie. Sein einziger Vorteil. Die Entführer werden nichts davon wissen, dass der Mensch zu orten ist.
Denn das Peter absichtlich abgehauen ist, ist für Loki ausgeschlossen.
Und wer auch immer es ist, muss mächtig sein. Der Junge ist nicht schwach, einfachen Menschen würde es nicht gelingen ihn zu überwältigen.
Einen Moment denkt Loki, während er sich durch eine Menschenmenge drängt, dass er Spiderman auch einfach sich selber überlassen könnte. Oder später die Avenger schicken. Es ist nicht sein Problem. Am Ende ist er immer noch nur ein Mensch, sein Tod ist eh nah und unausweichlich. Außerdem käme es ihrem Konflikt definitiv zu gute.
Aber nein, er schuldet dem Jungen etwas. Eigentlich sogar ziemlich viel. Und er würde sich selber nur noch mehr hassen als ohnehin schon.
Vor allem weil er wüsste, dass Peter ihm sogar das verzeihen würde...________________
Tut mir leid das nicht gekommen uyt. Aber hier ist ein neues Kapi😊
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Spider-Man and the God of Mischief
AdventureWenn Loki ehrlich ist, hatte er damit gerechnet erst viel später zurückzukehren. Zurück zu diesem schrecklichen blauen Planeten mit lauter primitiven Lebensformen. Wenn die Spinne schon selber nicht stark genug gewesen war, hätte Thor da sein müssen...