Nur wenige Stunden später sitzen sie schon in dem Spaceshuttle. Peter versuchte es sich nach seinem Aufwachen nicht anmerken zu lassen aber dem Gott entging trotzdem nicht, dass er schwächer wird. Es ist schon wieder ein paar Tage her, dass der Mensch zuletzt etwas gegessen hat.
Also hat er die Frau nur kurzerhand aus dem Shuttle gelockt, überwältigt und dann bewusstlos liegen lassen.
Es ist eng, sie werden während dem Flug kaum aufstehen können und ihre Sitze sind nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Doch sie haben keine Alternative. Wenn sie noch länger warten, stirbt der Junge an Hunger. Dafür hat Loki schon zu viel in ihn investiert.Der Gott gibt den Kurs ein und startet den Flug. Peter sitzt regungslos neben ihm, sieht hinaus auf die Steinlandschaft, wo die Fremde liegt. Nur ohnmächtig, obwohl Loki fast glaubt, ihr einen größeren Gefallen hätte tun zu können, wenn er sie getötet hätte. Aber der Mensch wollte es ja unbedingt so.
„Es wird jemand kommen. Ich bin mir sicher.“„Sie wird vorher tot sein“, erwidert Loki beiläufig, spürt Peters Verärgerung und dazu eine Spur Reue.
„Warum sagst du das?!“
Der Gott ignoriert den Kommentar, sieht zufrieden zu, wie der steinerne Planet sich immer weiter von ihnen entfernt. Eine Weile bleibt es still.
„Loki?“
Er wendet den Blick von der kleinen schwarzen Anzeigetafel ab, zu dem Menschen. Schatten liegen auf seinem Gesicht und einen Augenblick hat er fast etwas geheimnisvolles.
„Wenn wir auf die Erde zurückkehren... Bleibst du dann bei mir?“
'Warum?'„Naja, weil ich den Stein nicht alleine kontrollieren kann. Ohne dich ist er nutzlos für mich.“
Es ist nicht alles, Loki merkt es an Peters Tonfall und seiner Mimik. Er hält etwas zurück, und es nicht schwer zu erahnen, was es ist.
„Ich bin mir sicher, Strange wird dir auch helfen können.“ Und das denkt Loki sogar wirklich. Auch wenn der Magier ihm natürlich in keiner Weise gewachsen ist, so zweifelt der Gott keine Sekunde daran, dass auch er mächtig ist. Vielleicht sogar tatsächlich der fähigste der Menschen. Nun, zusammen mit dieser anderen Hexe, die ihre Macht aus einem der Steine erhalten hat.
Abgesehen davon hat er aber natürlich gar nicht vor, Peter zurück zu den Avenger zu lassen.
Der grummelt, verzieht das Gesicht.
„Denkst du nicht, Hela wird Thanos ohnehin erzählt haben, was du getan hast? Sie werden dich sicher nicht wieder aufnehmen.“ Der Mensch verschränkt die Arme vor der Brust, wendet den Blick dabei ab und geradeaus durch das Glas in die dunkle Galaxie. Loki muss grinsen, sieht wieder zu der Anzeige.
„Aber die Avenger schon?“
„...“
Sein Begleiter seufzt schließlich, lehnt den Kopf an das Fenster. „Keine Ahnung. Aber wenn sie dich nicht wollen, machen wir es eben zu zweit. Ich meine, eigentlich sind wir doch ein gutes Team, oder?“'Nicht wirklich', denkt Loki. Aber er hat auch schon schlechtere gesehen. Dennoch ist er überrascht. Er weiß, wie sehr der Mensch an den Avengern hängt. Dass er sich, zumindest temporär, von ihnen abkapseln würde, kommt unerwartet. Deswegen macht Loki sich sogar die Mühe, einen Moment ernsthaft über den Vorschlag nachzudenken.
Bleibt er auf Helas Seite, verspricht es ihm die Herrschaft über die Welt. Macht. Und die Sicherheit des Brünetten neben ihm, wobei sich dieser Aspekt ihrer Abmachung wohl schon erledigt hat.
Und auf der Seite der Avenger? Was gibt es dort für ihn, abgesehen von der Spinne selber? Nichts. Nun, vielleicht noch Thor aber der ist kein wirkliches Argument.„Nein. Dieser kleine Ausflug hier ändert nichts daran, dass wir auf zwei verschiedenen Seiten stehen.“
Peter wird sauer, er spürt es sowohl in ihrer Verbindung als auch daran, wie sein Körper sich anspannt.
„Aber warum?! Du wärst nicht einmal auf der Erde, wenn wir dich nicht geholt hätten! Dir ist es doch völlig egal, wer gewinnt!“
„Wenn wir gewinnen, gehört mir euer Planet.“
Peter stöhnt und legt eine Hand über seine Augen. „Schon wieder der Blödsinn? Verdammt Loki, bitte! Du interessierst dich doch gar nicht für die Menschen!“
Der Ase erwidert darauf nichts und so herrscht eine ganze Weile nur noch Schweigen. Unangenehmes.Loki hat sich gerade einen Überblick darüber geschaffen, was er noch in der Zwischendimension aufbewahrt, als Peter sich schließlich räuspert. Langsam werden die dauernden Gespräche wirklich ermüdend.
„Ich würde es nicht zulassen.“
'Hm?' Glaubt Peter ernsthaft, er wäre in der Lage, irgendetwas aufzuhalten? Spinnenkräfte hin oder her, selbst der schwächste Ase könnte es im Schlaf mit ihm aufnehmen.
„Dass du uns regierst. Ich meine, keiner der Avenger würde das. Aber ich kämpfe auch gegen dich, wenn es nötig ist.“
„Ach ja? Mir ist es egal, was du davon hältst. Stellst du dich mir in den Weg, töte ich dich.“Vielleicht auch nicht, da ist sich Loki nicht ganz sicher. Aber auf keinen Fall würde er zulassen, dass der Mensch sich zwischen ihn und den Thron stellt. Es gibt auch andere Wege, ihn gefügig zu machen.
„Glaube ich nicht. Du würdest mich ebenso wenig töten wie ich dich.“
Loki zischt. „Du hast mich vor wenigen Stunden getötet, Spinne. Und dass ich jetzt wieder lebe, ist sicher nicht dein Verdienst.“
„Okay... Mach einfach, was du willst! Aber ich verspreche dir, ich werde mit aller Kraft versuchen, dich aufzuhalten. Und ich werde die anderen Avenger nicht hindern, wenn sie dich töten wollen!“Loki spürt, dass Peter es nicht so ernst meint, wie er es ihm glauben machen möchte. Dafür ist seine Stimme viel zu wackelig, sein Herzschlag zu nervös.
„Gut, dann brauche ich Thanos und Hela also auch nicht weiter von dir fern zu halten?“, erwidert er völlig ruhig. Natürlich ist das eigentlich nicht die Wahrheit, denn schon allein wegen dem Stein würden die Beiden den Menschen nicht töten. Aber so weit denkt Peter gar nicht, wie üblich.
Wie vorherzusehen war, bricht die Maske des Jungen sofort wieder ein. Schlechtes Gewissen macht sich breit. Peter beißt sich auf die Lippe und fährt sich durch die Haare.„Bitte? Loki, ich will nicht gegen dich kämpfen. Ich möchte, dass wir auf einer Seite stehen, dass ich dich beschützen kann. Aber die Menschen sind nicht das richtige Volk für dich. Ich will dir nicht helfen, sie zu tyrannisieren und ich kann auch nicht einfach dabei zusehen.“
Was bildet Peter sich ein?! Der Ase dreht sich zu ihm um, hält dessen Kiefer mit einer Hand fixiert. Wenn er wollte, bräuchte er nur etwas Druck auszuüben und er wäre gebrochen.
„Ich benötige keinen Schutz, am allerwenigsten deinen. Und rede nicht von Dingen, die du nicht verstehst. Ich bin KEIN Tyrann!“Der Mensch hat keine Furcht. Loki spürt keine und auch in den braunen Augen findet er nichts derartiges. Nur Wut. Nun, und einen Hauch von einer eigenartigen Aufregung. Peter rührt sich nicht und er sagt auch nichts. Sieht ihn nur an. Scheint auf etwas zu warten.
Und Loki kann sich durchaus vorstellen, was das sein könnte.
'Bitte...'Ist der Mensch sich denn wirklich für nichts zu schade? Wie eine billige Dirne gibt er den Streit auf, nur um die Situation für einen Kuss zu nutzen? Loki widert diese Schwäche und Demut an, er gibt mit einer schnellen Bewegung Peters Kiefer frei.
„Sei jetzt still oder ich lege wieder Schlaf auf dich...“
![](https://img.wattpad.com/cover/269882348-288-k58215.jpg)
DU LIEST GERADE
Spider-Man and the God of Mischief
AvventuraWenn Loki ehrlich ist, hatte er damit gerechnet erst viel später zurückzukehren. Zurück zu diesem schrecklichen blauen Planeten mit lauter primitiven Lebensformen. Wenn die Spinne schon selber nicht stark genug gewesen war, hätte Thor da sein müssen...