Spider-Man and the God of Mischief

9.Kapitel

Die nächsten Schritte erfordern gute Überlegung.
Loki beginnt, indem er ein paar Tage nach dem Besuch bei Peter unauffällig das Thema darauf lenkt, wie Thanos die ganzen Steine überhaupt erst erlangt hat. Besonders beim Seelenstein wird der sehr einsilbig, doch am Ende hat der Gott das Wissen, das er haben wollte.
Wenn man diesen Stein nur erlangt, indem man eine geliebte Person opfert, ist klar, warum er verschwunden ist. Und obwohl er diesen Gedanken nicht ausspricht, kommt Hela wohl zu einem ähnlichen Schluss.
„Wir sollten nachsehen, ob er wieder an diesem Ort ist."
Thanos sieht sie beide nacheinander an, ehe er erwidert: „Ich habe nichts mehr, dass ich opfern könnte. Wie ist es bei euch?"
Hela schüttelt den Kopf, ihre Augen fixieren den Gott. „Du aber, Loki, hast sogar zwei Personen. Wobei offensichtlich ist, welcher die einfachere Wahl wäre."

Als nächstes spricht er in Thanos Nähe den Gedanken aus, dass womöglich der Kollector mehr über den Verbleib der Steine wissen könnte. Hela ist klug, er sieht ihr an, dass sie argwöhnisch wird. Thanos jedoch beißt schnell an und bereits am nächsten Tag sind sie ihn fürs erste los.
Mit seiner Adoptivschwester und momentanen Geliebten hingegen ist es schwieriger. Ausgerechnet der Stein, der ihm am meisten helfen würde, ist noch immer außerhalb seiner Reichweite. Würde er nur zuerst den Machtstein bekommen, wäre er allen anderen überlegen. Hela, Thanos, Strange, Vision, die restlichen mickrigen Avenger. Er könnte sie alle überwältigen, die Steine erlangen und der Herrscher des gesamten Universums sein.
Stellt sich nur die Frage, wo dieser verfluchte Stein sein könnte und wie er ihn vor seiner Schwester in die Finger bekommt. Nun, und wen er opfert für diesen Seelenstein. Aber da macht er sich Gedanken zu, wenn es soweit ist.

„Wir haben nichts zu verlieren", sagt Hela aus ihrem Sessel heraus. Loki sieht von seinem Buch auf.
„Was meinst du?"
„Mit abwarten kommen wir nicht weiter. Lass uns versuchen, den Seelenstein zu finden. Wenn er noch an dem Ort ist, gut. Wenn nicht, können wir ihn ausschließen."
Eine Unruhe macht sich in dem Schwarzhaarigen breit, er sieht zurück zu seinem Buch. „Das halte ich für keine gute Idee. Außerdem besitzen wir kein Raumschiff."
Die andere Göttin lacht leise, erhebt sich aus ihrem Sessel.
„Wir wissen beide, dass das nicht das Problem ist. Du bist zu schwach, um einen von ihnen zu opfern. Ich würde ja dich nehmen aber ich fürchte, dafür bedeutest du mir zu wenig."
Sie geht langsam auf ihn zu, den Mund zu einem Grinsen verzogen. Loki legt widerwillig das Buch an Seite. „Kann ich nur zurückgeben."
„Gut, dann sollte es ja auch ungefährlich für uns beide sein, zusammen zu diesem Ort zu reisen. Sag mir nur, wen wir mitnehmen sollen. Unseren Bruder oder den Menschen?"
Loki lächelt zurück, doch hinter der Fassade rasen die Gedanken. Thor ist widerstandsfähiger, vielleicht würde es ihm gelingen, ihnen zu entkommen. Peter... Er wäre passender, offensichtlich.

Sie machen es wie beim letzten Mal. Loki achtet auf den gleichmäßigen Herzschlag, teleportiert Peter diesmal so vorsichtig, dass er nicht einmal erwacht als der Gott ihn in seinem Raumschiff auf dem Bett platziert. Sicherheitshalber legt er noch ein paar Zauber auf den Menschen, dann verlässt er den Raum und geht zu seiner Schwester an das Cockpit.
„Es kann losgehen."

Loki lässt Hela keine Sekunde aus den Augen, auch wenn er weiß, dass sie ihrem Gast nichts tun wird. Nun, zumindest ihn nicht töten. Doch sie soll ihn auch nicht wecken. Ihm sagen, was hier vor sich geht.
Sie sitzen zusammen vorne bei der Steuerung und sehen zu, wie sich der Planet langsam von ihnen entfernt. Loki hat sich in Thanos Erinnerungen den Weg nach Vormir angesehen. Er schätzt, dass sie es mit Glück in etwa vier Tagen erreichen können.
„Ich hatte nicht geglaubt, dass du es wirklich tust." Hela lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück. „Willst du ihn die ganze Zeit schlafen lassen?"
Loki hatte es in Betracht gezogen, dann aber verworfen. „Nur bis wir weit genug entfernt sind. Es wäre zu anstrengend, ihn bis Vormir in diesem Zustand zu behalten."
Vor allem, da andere Zauber Vorrang haben. Wie etwa der, ihn zu warnen wenn jemand außer ihm den Jungen berührt. Wenn sein Adrenalinpegel steigt, was Gefahr bedeuten könnte.
Hela grinst. „Letzte Tage mit deinem Geliebten. Tragisch."
Diesmal verzichtet Loki darauf, sie zu korrigieren.