nightmares (maze runner) | abgebrochen

Kapitel 6

Das worauf es im Leben am meisten ankommt, können wir nicht voraussehen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat.
-Antoine de Saint-Exupéry

Erschrocken zuckte ich zusammen als ein lautes ekelhaftes Geräusch erklang. Ein Geräusch, dass einem durch Mark und Bein ging und einen unangenehmen Schauer über den Rücken jagte.

Meine Hände zuckten zu meinen Ohren und leicht panisch sah ich mich um, um die Quelle des Lärms ausfinding zu machen.

Was zur Hölle war das bloß?

Die anderen Jungs schien es nicht einmal zu stören.

,,Beruhig dich Cathie. Das sind nur die Tore. Die schließen sich für die Nacht." erklärte Newt mit sanfter Stimme.

,,Die Tore schließen sich?" Ich starrte ihn überrascht an. ,,Was? Das ist doch nicht möglich."

Wie konnten sich solche monströsen Tore dann auch noch bewegen?

,,Sie beschützen uns für die Nacht. In der Früh öffnen sie sich und am Abend schließen sie sich wieder. " erklärte er.

Ich runzelte die Stirn. Hatte er gerade beschützen gesagt? Vor was musste man denn eine Horde von vielleicht 40 Jungs beschützen?

Newt sah meinen Blick und ahnte wohl auch, dass ich bald zu einer erneuten Frage ansetzen würde und unterbrach mich auch sogleich.

,,Denkst du nicht, dass das für den Anfang genug Fragen waren? Ich erkläre es dir später einmal, okay?" fragte er.

Ehrlich gesagt dachte ich das nicht, trotzdem nickte ich leicht.

*****

Als langsam die Nacht hereinbrach und das letzte Zeichen von Tageslicht verschwand, hatte Newt mich zu einem großen Platz geschoben, der direkt hinter der Küche lag.

In der Mitte war schon ein großer Scheiterhaufen aufgebaut, auf dem ein Tierschädel thronte, vielleicht von einem Esel oder einer Kuh. Um den Scheiterhaufen herum waren ein paar Jungs mit Speeren bewaffnet, die an den Spitzen brannten.

Gespannt folgte ich dem Ereigniss mit den Augen. Wie es schien, waren alle ziemlich gut gelaunt. Das vermutete ich zumindest, bei all den grinsenden Gesichtern.

Ich konnte einen leichten Schwung von Vorfreude nicht unterdrücken, zu gespannt war ich was das hier war.

Ungeduldig umklammerte ich Newts Handgelenk und zog ihn mit mir, als ich mich nach vorne drängelte. Hier konnte man auf jeden Fall alles besser beobachten. Newt lachte amüsiert auf, gab aber sonst keinen weiteren Kommentar ab.

Nach wenigen Momenten begann es dann endlich. Diejenigen, die mit Sperren bewaffnet waren, warfen sie, auf ein Zeichen hin, in den Scheiterhaufen und entzündeten so das Lagerfeuer.

Gelächter und Jubelschreie ertönten von allen Seiten und auch ich ließ mich von der guten Laune mitreißen und grinste breit. 

Das Lagerfeuer war riesig und wirkte, als hätte es die Kraft den ganzen Platz in nur wenigen Minuten abzubrennen, aber als würde es sich trotzdem darauf beschränken nur einen tollen Anblick zu schaffen.

Auch die Atmosphäre hatte sich schlagartig verändert. Sie war nicht mehr so angespannt, wie vorhin, als ich hoch gekommen war. Ich wurde nicht mehr nur von Blicken verfolgt und es schien auch niemand mehr über mich zu tuscheln. Zuerstmals zumindest.

Vermutlich hatten sie sich fürs Erste mit den Gedanken angefreundet, nun mit einem Mädchen hier festzustecken.

,,Wir wissen, dass unsere Feten bemerkenswert sind." riss mich plötzlich eine Stimme aus meinen Gedanken.