Kapitel 10

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Es gibt weder gute noch schlechte Jobs.
Gut oder schlecht ist das, was einer aus seinem Job macht.
-Edward Teller

Nach dem Essen wurde ich dann von Newt in die ,,fähigen Hände" von Zart, wie dieser es beschrieben hatte, gegeben. Dieser sollte mich dann zu meiner nächsten Arbeit führen.

Newt musste nämlich noch etwas erledigen, war als zweiter Chef wohl ein ziemlich hartes Leben, denn der eigentliche Chef der das ganze leitete, schob doch gewöhnlich seine ganze Arbeit auf den Stellvertretenden ab. Er hatte deswegen Zart gebeten, bei dem ich sowieso als nächstes arbeiten würde, auf mich aufzupassen.

Es war ja süß dass Newt sich um mich kümmerte, aber war es nicht ein kleines bisschen übertrieben, mir gleich einen Beschützer zu besorgen, der jeder meiner Bewegungen scannen sollte?

So kam es mir zumindest vor, als ich neben Zart die Wiese bis zu den Feldern durchquerte. Es war zwar kein langer Fußmarsch, aber trotzdem war da schon genug Zeit für einige kleine Gedankengänge.

Eines der Lieblingsthemen meines Hirnes, waren nicht nur mein Traum, an den ich mich immer noch unbedingt erinnern wollte, sondern auch die Frage, ob ich eine genauso beklonkte Gärtnerin wie Köchin sein würde, oder ob man mir meinen wenigen Schlaf ansah.

Auf die erste Frage, hatte ich natürlich noch keine Antwort gefunden, das zweite würde ich wohl bald herausfinden und zu dem dritten Thema: Bis jetzt hatte mir schließlich niemand direkt ins Gesicht gesagt, das ich scheiße aussah, also fühlte ich mich wohl nur so.

An den Feldern angekommen, grinste Zart mich auch sogleich an und drückte mir eine Gießkanne in die Hand. ,,Du kannst erst einmal die ganze linke Seite vom Feld Gießen. Wenn du fertig bist, sagst du mir dann einfach Bescheid."

Und mit diesen Worten drehte er sich Weg und nahm wieder seine Hacke in die Hand. So viel zu, Thema, ich würde Zart die nächsten paar Stunden am Hals haben. Mit soviel Vertrauen hatte ich ja garnicht gerechnet.

Voller Enthusiasmus dieses Mal ja nicht elendiglich zu versagen, war ich eine ziemlich lange Zeit damit beschäftigt das ganze linke Feld zu gießen. Vielleicht übertrieb ich an der ein oder anderen Pflanze, aber als ich fertig war und bestimmt schon zum 50 mal die Gießkanne gefüllt hatte, drehte ich mich endlich zu Zart um.

Dieser unterhielt sich gerade mit einem anderen Gärtner, was mir jedoch ziemlich egal war. Würde ich ihn eben stören. Ich hatte gearbeitet während er einfach nur tratschte.

Ich winkte mit beiden Händen in Zart's Richtung und rief: ,,Ich bin fertig! Was kann ich als nächstes tun?"

Zart lies den Jungen daraufhin einfach stehen und ich musste bei dem missmutigen Gesicht von diesem einfach loslachen. Der Hüter der Gärtner quittierte das mit einem Grinsen und der rothaarige Junge zog darauf hin beleidigt von dannen.

Dann besah sich Zart meine Arbeit, während ich wieder total hibbelig mit meinem Bein wackelte. Bitte, bitte, lass mich nicht nochmal alles gießen.

Und nachdem er den Blick etliche Male das Feld rauf und runter schweifen gelassen hatte, wandte er sich mit einem zufriedenen Nicken zu mir um.

,,Gut, da du diese Aufgabe ganz gut bewältigt hast, bekommst du nun eine ganz anspruchsvolle!" meinte der Gärtner mit einem breiten Lächeln.

Glücklich sah ich ihn an. 

,,Und welche? Nicht mehr langweiliges herumwerfen mit Wasser?"

Er schüttelte den Kopf und offenbarte dann ganz feierlich, während er mir einen großen Eimer mit einer Schaufel hinwarf, die ich nur notdürftig fangen konnte: ,,Du darfst den Dünger holen, am besten machst du den ganzen Eimer voll. Keine Angst, den findest du schon, einfach irgendwo im Wald."

nightmares (maze runner) | abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt