Kapitel 14

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"Verarzten" ist die Kunst des Arztes, einen Patienten so zu behandeln, dass er recht bald und gerne wieder zu ihm kommt.
-Michael Funcke

Irgendwie war der Job eines Sanis ziemlich langweilig. Man musste stundenlang dasitzen und warten bis sich jemand verletzte. Und die ganze Zeit mit einen der Füße zu wippen, was den Holzboden lustig quietschen lässt, war auch nicht erlaubt. Jedenfalls dann nicht, wenn man nicht unbedingt von zwei genervten Sanis rausgeschmissen werden will, da man ja zu sehr nerve mit seiner Rumgezappelei.

Also musste ich auch noch besonders still und leise auf dem Stuhl sitzen, was mir kläglich misslang. Denn wie ich heute über mich selber herausgefunden hatte, war still sitzen und keinen Mucks machen leider keiner meiner Stärken. Das meinte auch Jeff nachdem ich zum dritten Mal in einer Minute nach der kurzen Ruhepause wieder anfing mit meinen Füßen zu wippen.

Ein bisschen waren die zwei Sanis, wahrscheinlich, genervt von mir. Doch erstaunlicher Weise schmissen sie mich nicht mit einen hohen Bogen aus dem Krankenzimmer sondern begnügten sich damit mir, zur Beschäftigung, kleine Aufgaben zu geben.

Wie zum Beispiel, Pflaster nach Farbe und Größe sortieren. Sie hatten nämlich ein großes Glas an Pflastern und da waren wirklich allerhand drinnen. Große Pflaster, kleine Pflaster, graue und weiße Pflaster, Kniepflaster, dehnbare Pflaster, wasserfeste Pflaster und allerhand mehr.

Das klappte auch besonders gut, wie ich sogar selber zugeben musste.

Doch das einzige was mich an dieser Aufgabe nervte, war die Tatsache, dass sie, wenn ich fertig war und wieder anfing mit den Fuß zu wippen, die Pflaster wieder in das Glas schmissen und ich von vorne anfangen musste.

Langsam kam ich mir vor wie ein Kleinkind, welches man zu Strafsitzen auf einem Stuhl verdonnert hatte. Und dann dachten die beiden sich nicht mal schwierigere Ausgaben aus. Als wäre ich so ein Nichtsnutz.

Als ich dann aus dem Augenwinkel mitbekam wie sich die Tür öffnete war ich natürlich mehr als froh und sprang enthusiastisch auf um den Kranken zu begrüßen.

Endlich hatte mich jemand erhört. Ob es jetzt der liebe Gott, Budda oder sonst wer war, war mir egal.

Leider hatte ich nicht bedacht das ich ja gleich neben der Tür saß und somit fand ich mich kurze Zeit später an einer männlichen Brust wieder.

Okay, ich könnte natürlich raten, welcher Lichter sich denn gerade unbemittelbar vor mir befand, doch da der einzige Fakt den ich kannte war, das ich dieser Person bis zur Schulter ging, würde es unmöglich werden. Da alle Jungs, die ich bis jetzt kannte, mindestens einen Kopf größer waren als ich.

Also blickte ich nach oben und zeitgleich meinte diese Person ,,Man Cathie, eine Flucht kannst du dir sparen. Ist das Sanitäter Leben denn wirklich so schlimm?"

Doch allzu erfreut konnte ich leider nicht über Newt's Überraschungsbesuch sein und erst Recht nicht über seine belustigte Aussage.

Erschrocken und mit großen sah ich ihn an.

,,Newt. Was hast du mit deinem Kopf gemacht? Falls du versucht hast herauszufinden aus was ein Baum besteht, kann ich dir das sagen. Holz, nicht immer hohles Holz. Und wenn nicht, wie hast du das dann hinbekommen? Ich weiß ja, dass viele der Jungs hier zum verzweifeln sind, aber den Kopf ein paar mal gegen eine Mauer zu schlagen hilft leider nicht viel." blubberte ich ohne Sinn daher und gestikulierte wild mit den Armen.

Newt musterte mich trotz seiner Verletzung höchst amüsiert. Was konnte er da denn so albern Lächeln? Er könnte an einer Blutvergiftung sterben oder so.

,,Hab mir ausversehen mit der Hacke eins übergebraten. Ist nicht schlimm, wollte es nur kurz untersuchen lassen." erwiderte er, doch ich war viel zu beschäftig damit ihn zu einem Bett zu ziehen und ihn darauf zu verfrachten und gleichzeitig ohne Sinn weiter zu brabbeln.

nightmares (maze runner) | abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt