Kapitel 9

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Es gibt weder gute noch schlechte Jobs. Gut oder schlecht ist das, was einer aus seinem Job macht. -Edward Teller


Gemüse klein zu schneiden, konnte eigentlich nicht unbedingt als herausfordernde Aufgabe angesehen werden.

Zumindest würden das die meisten Menschen nicht tun.

Wie ich es trotzdem geschafft hatte, mir 3 mal in den Finger zu schneiden und dazu noch die Hälfte des Gemüses auf dem Boden zu verteilen, war nicht nur mir sondern auch den 4 anderen Jungs in der Küche ein Rätsel.

,,Du musst dich konzentrieren.", hatte Rob, einer der Köche, mich ständig mit genervten Ton zurechtgewiesen, nachdem ich immer wieder mit den Gedanken abgetriftet war.

Natürlich war Rob um einiges geschickter und schneller, wenn es um das Kleinschneiden von Lebensmittel ging. Und er hatte definitiv kein Problem damit, mir das so gut er konnte unter die Nase zu reiben.

Ich hatte nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, dass ich das schon könnte, etwas genervt von Robs passiver Agressivität.

Kurz danach hatte ich mir in den Finger geschnitten.

Rob, der das natürlich witzig fand, hatte sich nicht einmal bemüht sein Lachen zu verbergen, während ich losgeflucht hatte.

Ich hatte schon, als ich den Raum betreten hatte, das Gefühl, der Junge konnte mich nicht leiden.

Frypan hatte mich strahlend und voller Enthusiasmus begrüßt (mir war immer noch schleierhaft wie jemand am Morgen schon so voller Energie stecken konnte). Doug und Aidan waren sofort zu uns getreten und hatten sich vorgestellt. Doug, mit seinen wilden braunen Locken und Knopfaugen, der mich ein bisschen an einen Teddybären erinnerte und Aidan, der etwas schüchtern war und dem die blonden Haare wie ein Schleier vor den Augen hingen.

Rob dagegen, hatte mich keines Blickes gewürdigt und weitergearbeitet. Seine Haare waren dunkel und kurzgeschnitten und er erinnerte mich an jemand, der Drake heißen würde.

Warum er so eine große Abneigung gegen mich hegte, verwirrte mich immer noch.

Frypan war derjenige, der den Jungen letztendlich vorstellen musste.

Und obwohl Rob mich nicht mochte war er derjenige, der mit mir zusammen die ehrenvolle Aufgabe übernahm das Gemüse zu schneiden.

Aber auch nur weil Frypan es ihm aufgezwungen hatte.

Wenigstens schien er sich köstlich über meine Ungeschicklichheit zu amüsieren. Auch nachdem das Messer schon zum dritten Mal in mein Fleisch geschnitten hatte, grinste er noch vor sich hin.

Er dachte bestimmt ich war zu dumm mit einem Messer umzugehen.

Die Wahrheit war, ohne meine ständigen Gedankenabschweifungen und die schleppende Müdigkeit, die schwer in meinen Gliedern lag, würde ich jetzt nicht drei Schnitte in der rechten Hand haben.

Und es fehlte höchstwahrscheinlich nicht mehr lange, bis auch ein 4 Schnitt meine Hand schmücken würde, als Frypan hinter mich trat und mir mit einer Geste bedeutete, es gut zu lassen.

,,Vielleicht solltest du mal was anderes probieren." schlug er vor und bedeutete mir mit einem Grinsen ihm zu folgen.

Ich lies das Messer mit einem Seufzen zurück auf das Brett sinken, bevor ich dem Hüter der Köche hinterher trottete.

Frypan platzierte mich vor einem Topf und erklärte mir langsam und verständlich, was ich tun musste, um Soße zu kochen.

So wie er es beschrieb klang es eigentlich ganz einfach. Nur etwas Wasser in einem Topf kochen lassen und dann die Zutaten, die der Koch mir schon bereitgestellt hatte, in diesen Topf werfen.

nightmares (maze runner) | abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt