4 You have to act like you're someone

1.1K 52 39
                                    

Durch einen lauten Knall erschrocken, wurde ich aus meinem Buch - Quidditch im Wandel der Zeiten - gerissen. Kritisch sah ich zu meinem Bruder. Beziehungsweise ich sah zu seinem Bett, auf dem ich Harry vermutete. Doch ich war so sehr in mein Buch vertieft gewesen, dass ich nicht bemerkt hatte, wie Harry unser Zimmer verlassen hatte.

Wütend schlug ich mein Buch zusammen und stapfte Richtung Flur. Vernon hatte uns ins Zimmer gesperrt und ausdrücklich verboten, Ärger zu machen, da er heute Besuch von einem Arbeitskollegen bekam. Eigentlich interessierte es mich wenig, wenn Harry Vernon Ärger machte, im Gegenteil, ich fand es eher amüsant. Andererseits klangen die Geräusche, die ich, je näher ich dem Wohnzimmer kam, umso mehr nach Zauberei. Und Harry durfte außerhalb der Schule nicht zaubern.

„Harry", zischte ich deswegen aufgebracht, als ich ihn im Türrahmen, der zur Küche führte, stehen sah, „was wird das hier?"

„Sieh doch, ich bin es nicht", entschuldigte sich Harry ebenso aufgebracht und zeigte in die Küche.

Mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem weiteren kritischen Blick in Richtung meines Bruders, lugte ich in die Küche. Sofort schreckte ich zurück, bei dem was ich dort sah.

„Was bei Merlin ist das?", flüsterte ich panisch zu Harry, der jedoch nur mit den Schultern zuckte.

In der Küche stand ein... ich konnte es nicht erklären. Aber ich kannte es irgendwo her. Solche Geschöpfe waren in dem Buch der magischen Tierwesen beschrieben. Konzentriert schloss ich die Augen, um nachzudenken.

„Das ist ein Hauself", versuchte ich nach kurzer Zeit meinem Bruder zu erklären.

Aber Harry stand nicht mehr da, wo er eben noch stand. Suchend lehnte ich mich leicht in die Küche. Harry war zwar nicht weit gegangen, aber er war definitiv zu weit von mir weg und zu nah am Geschehen. Und mit Geschehen meinte ich den Hauselfen, welcher grade eine riesige Torte in Richtung Arbeitskollegen meines Onkels fliegen ließ. Ein Händeklatschen und ein laues Aufstöhnen später ging auch schon das Geschrei los. Um Harry zu unterstützen, stürmte ich auf ihn zu. Beschützerich stellte ich mich vor ihn. Der Hauself war längst verschwunden. Eine riesige Diskussion brach aus, Petunia schrie wie wild auf Harry ein und Vernon versuchte noch auf seinen Kollegen einzureden. Was hier gespielt wurde, erkannte ich allerdings erst ungefähr fünf Minuten später, als ein roter Heuler direkt aus dem Ministerium hinein geflattert kam.

Ich schaffte es im letzten Moment noch, mir den Brief aus der Luft zu schnappen und Harry mit mir nach draußen zu ziehen. Dann ging das große Geschrei los.


Meine Laune besserte sich über die Ferien stetig. Der erste Grund war eindeutig, dass die Anhörung wegen Zauberei außerhalb von Hogwarts für Harry im Zaubereiministerium gut ausgegangen war. Erstens konnte niemand nachweisen, wer gezaubert hatte, schließlich hätte auch ich es sein können, zweitens hatte Arthur Weasley ihn begleitet und Dumbledore ihn verteidigt. Harry hatte wirklich Glück gehabt und das wusste er auch.

Ein weiterer Grund war, dass wir uns im Fuchsbau, im Hause der Weasleys aufhielten. Entgegen meiner Erwartung nahm Familie Weasley mich gerne bei ihnen auf, trotz dem ich eine Slytherin war. Ron hatte eigentlich nur Harry eingeladen, aber seine Mutter und der Rest hatten darauf bestanden, dass ich ebenfalls nicht bei den Dursleys bleiben musste. Dafür war ich sehr dankbar. Und ich mochte jedes einzelne Mitglied der Familie Weasley, sogar mit Ron wurde ich langsam warm.

Ich verbrachte eine außerordentlich gute Zeit mit Fred und George. Natürlich hatte ich die Zwillinge auf Anhieb nicht auseinanderhalten können, ich kannte sie schließlich kaum. Aber sie erklärten mir ihr Geheimnis, wo sie sich unterschieden. Ihre Augen verrieten die beiden. Georges Augen waren grünbraun und die von Fred waren braungrün.

[Draco Malfoy] if a moment is all we areWo Geschichten leben. Entdecke jetzt