33 We knew the world would not be the same

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Mit einem Glas Feuerwhisky stießen wir auf den Verlust von Moody und Hedwig an. Harry hatte mir erzählt, dass Hedwig angeflogen kam, um ihm zu helfen, so hatte sie ihn verraten. Und so starb sie auch.
Es brach Harrys Herz. Und Moodys Tod brach Tonks Herz.
Er war immer ihr Mentor gewesen. Remus war für sie da, stützte sie und hielt sie. Ginny war für Harry da.

George war schon wieder dazu veranlagt, Witze zu machen, ihm ging es nicht so schlecht. Fred unterstützte ihn. Seine neueste Kategorie Witze handelte über Käse. Nur halbherzig konnte ich darüber schmunzeln.

Nachdem ich eine ausführliche Unterhaltung mit meinem Paten hatte, beobachtete ich meinen sich sehr auffällig verhaltenden Bruder. Er schwieg die ganze Zeit. Harry war aber nicht so, dass er schwieg, wenn ihn etwas bedrückte. Normalerweise redete er dann ständig und permanent darüber. Wieso schwieg er? Worüber dachte er nach?

Harry saß neben Ron und Bill. Er schien nicht bemerkt zu haben, dass ich ihn anstarrte.
Dann sah er sich einmal verstohlen im Raum um. Unauffällig schielte ich zur Seite und starrte Charlie an, anstatt Harry. Charlie fiel es sofort auf und er lächelte freundlich. Ein gestelltes Lächeln erwiderte ich, obwohl ich spürte, dass mein Gesicht anfing zu glühen. Harry zum Glück schien es nicht aufgefallen zu sein, dass ich ihn angestarrt hatte. Als ich zu ihm zurücksah, war er nicht mehr da.

Schnell drehte ich mich um und sah ihn gerade noch aus der Haustür des Fuchsbaus laufen.
Ich blickte einmal in die Runde. Fred und George tuschelten geheimnisvoll, Hermine, Ginny und Tonks waren auch in ein Gespräch vertieft. Fleur und Bill warfen sich intensive Blicke zu. Charlie diskutierte mit seiner Mutter. Remus und Arthur unterhielten sich angeregt. Der einzige, der wie ich Harrys Verschwinden bemerkt hatte, war Ron.

Er sah mich fragend an. Unscheinbar zuckte ich mit den Schultern. Mit einem Kopfnicken gab er mir zu verstehen, dass wir ihm folgen sollten. Ich nickte.
Dann standen wir zeitgleich auf und folgten Harry leise nach draußen, ohne dass es jemand anderen zu stören schien.

Mein Bruder stand nur wenige Meter vor der Tür des Fuchsbaus draußen, hatte seinen Kopf in den Nacken gelegt und sah gen Nachthimmel.

„Harry...", sagte ich.
Ron und ich stellten uns hinter ihn. Gerade, als ich meine Hand auf seine Schulter legen wollte, drehte er sich zu uns um.

„Ich werde gehen. Alleine", sagte er. Harry bemühte sich, bestimmt zu klingen, doch ich erkannte die Angst in seinen Augen.

„Das hatten wir doch schon geklärt", sagte Ron. Bevor ich ihm beipflichten konnte, ergriff Harry wieder das Wort.

„Ich habe es mir anders überlegt. Ich werde niemanden mehr in Gefahr bringen. Nicht Hermine, nicht Ron, und nicht einmal dich, Anni."

„Blödsinn", sagte ich.

„Nein! Ich will nicht, dass noch mehr Leute meinetwegen sterben." Harry schüttelte den Kopf.

„Du brauchst uns aber", sagte ich.

„Und wir brauchen dich", sagte Ron.

„Du wirst nicht alleine gehen", sagte ich dann und stemmte meine Hände in die Hüfte, blickte meinen Bruder fordernd an.

„Was ist, wenn jemandem von euch was passiert?", fragte Harry. Seine Stimme klang brüchig.

„Harry, egal wo wir sind - uns kann immer etwas passieren. Jedem kann etwas passieren. Du kannst nicht alle beschützen. Und das musst du auch nicht", sagte Ron.

„Jeder kennt seine Rolle in diesem Krieg, so wie du deine kennst. Und wir alle kennen deine Rolle auch, weshalb wir dazu bereit sind, dir zu helfen", sagte ich.
Ron nickte mir zu. Wir waren selten einer Meinung, das hier war außergewöhnlich.

[Draco Malfoy] if a moment is all we areWo Geschichten leben. Entdecke jetzt