35 The sun goes down I feel the light betray me

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Wir landeten mitten auf der Tottenham Court Road und wurden auch direkt beinahe von einem Bus erwischt, als Hermine uns gerade noch rechtzeitig zur Seite riss.

Um nicht weiter aufzufallen, brachte Hermine uns geradewegs in eine verlassene Gasse und zauberte aus ihrer unauffälligen kleinen Tasche plötzlich für jeden von uns mehrere Hosen und Oberteile. Sie hatte sogar offenbar einen meiner Lieblingspullover aus meinem Koffer genommen. Wann hatte sie das gemacht?

„Unaufspürbarer Aufdehnungszauber", erklärte sie uns sachlich.

Dann fügte sie hinzu, dass sie schon länger sämtliche, wichtige Habseligkeiten von uns gesammelt hatte, um jederzeit bereit zu sein. Hermine war tatsächlich die beste und cleverste Hexe, die ich kannte.

Mit einem Lächeln bedankte ich mich bei ihr. Ohne sie hätten Harry und ich es niemals geschafft, wir wären verloren gewesen.

In einem kleinen Cafe wollten wir besprechen, wie wir zuerst vorgingen. Harry und ich wollten eigentlich nach Godrics Hollow, Hermine sprach sich jedoch dagegen aus, da es zu gefährlich war.

Als ich sagte, dass Voldemort dort unsere Eltern getötet hatte und es mir wichtig war, diesen Ort aufzusuchen, wusste ich nicht, dass ich damit den Todessern verriet, wo wir waren. Sie waren unscheinbar, getarnt als Muggel. Ich bemerkte in der letzten Sekunde, dass sie ihre Zauberstäbe zogen. Wir konnten knapp ausweichen, als sie uns angriffen.

Nachdem ich bei einem - Harry kannte ihn aus dem Ministerium, sein Name war Dolohow - den Obliviate anwandte, flohen wir sofort weiter.

Da wir keinen besseren Zufluchtsort hatten, flohen wir in das Haus, welches nun Harry gehörte. In den Grimmauldplatz Nummer zwölf. Ich wusste, dass es Harry quälte, wieder dieses Haus zu betreten, wenn Sirius nicht mehr dort war. Doch wir hatten keine Alternative. Dieses Haus war die beste und sicherste Wahl.

Als wir ankamen, testeten wir zunächst, ob bereits jemand in dem Haus war oder ob die Schutzzauber - nach Dumbledores Tod - noch wirkten. Aber sie wirkten noch.

Kurz bevor wir an diesem Abend zu Bett gingen, erreichte uns ein Patronus von Arthur Weasley. Er teilte uns mit, dass es allen gut gehe.
Dadurch konnten wir alle beruhigt aufatmen und zumindest diese Nacht noch ruhig schlafen.

Einige Nächte später wurde ich nachts hellwach. Mich plagten Albträume, wie ich sie nicht kannte. Ich träumte schon oft von seinen grauen Augen und seiner rauen Stimme. Doch diese Träume waren anders.

„Annabell", hörte ich ihn in jener Nacht aus tiefster Kehle schreien, bis seine Stimme abbrach und ich schweißgebadet erwachte.

Als ich auf dem Weg zur Küche war, um mir ein Glas Wasser zu nehmen - ich ging davon aus, dass Harry, Ron und Hermine noch schliefen - erschrak ich.
Vor mir stand mein Bruder, mit weit aufgerissenen Augen, Schweißperlen auf der Stirn und hektisch atmend.

„Was ist passiert?", fragte ich ihn noch schlaftrunken.

„Albtraum!", sagte er knapp und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn.

„Was hast du gesehen?", fragte ich und nahm mir ein Glas Wasser.

„Draco Malfoy", sagte Harry, er atmete noch immer schwerfällig. Abrupt ließ ich das Glas Wasser fallen. Es schepperte und ich hoffte, ich hatte Hermine und Ron nicht geweckt.
Harry hatte auch von ihm geträumt?

„Er zwingt ihn - er benutzt ihn, um Todesser zu foltern", sagte Harry. Er musste noch mehrmals tief durchatmen, bis er den Schneid fand, mir in die Augen zu sehen. Ich presste meine Lippen aufeinander. Ich fühlte mich plötzlich hellwach.

[Draco Malfoy] if a moment is all we areWo Geschichten leben. Entdecke jetzt