5 You like to think you're never wrong

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Heute sollte, nach dem Angriff auf Colin, der Duellierklub beginnen. Harry, der nach dem besessenen Klatscher gerade erst den Krankenflügel verlassen hatte und sich seitdem nur immer wieder mit Ron und Hermine verdächtig herumtrieb, sollte natürlich als erster dran sein. Lockhart hatte ihn ausgewählt.

Und wie sollte es anders sein, wählte Snape als seinen Gegenüber natürlich Malfoy.
Beide standen sich feindselig auf dem Podest gegenüber. Seufzend beobachtete ich das dramatische Szenario, denn ich wusste, es würde sicherlich nicht gut enden.
Es dauerte auch nur wenige Sekunden, da zogen die beiden zeitgleich ihre Zauberstäbe und warfen sich die ersten Zaubersprüche an den Kopf. Doch Malfoy erwischte Harry zuerst, welcher einige Meter weit nach hinten flog. Laut stöhnte ich auf. Es war unangenehm, meinen eigenen Bruder derart versagen zu sehen.

„Komm schon, Harry", murmelte ich leise und genervt, doch Snape, welcher neben mir stand, hörte es und sah mich skeptisch an.
Doch bevor er etwas sagen konnte, wurde er von Malfoys lautem, überheblichen Lachen unterbrochen. Stolz strahlte er in die Schülerschaft, derweil sich Harry im Hintergrund nur schwermütig wieder aufrappelte. Ich verdrehte kurz die Augen, bevor ich Malfoy bösartig anfunkelte. Als seine Augen die meinen kreuzten, hielt er meinem Blick provokant stand, nur sein Lachen erstarb langsam.

Derweil er meinen Blick erwiderte, bemerkte er nicht, wie Harry ihn nun mit dem Kitzelfluch belegte und aus Malfoys noch nachhallendem überheblichen Lachen würde ein kindliches Kichern. Ich schmunzelte.

Nachdem sich Malfoy beruhigte, verfluchte er Harry erneut. Scheinbar jedoch nicht richtig, denn Harry zauberte zeitgleich eine Schlange hervor. Alle Schüler sprangen ängstlich zur Seite. Nur ich ging einen Schritt nach vorne, Snape tat es mir gleich.
Als Harry anfing zu zischen, sprang ich auf das Podest hinauf, vor Malfoy, welchen ich nach hinten schubste und sah meinen Bruder schockiert an, welcher noch immer mit der Schlange zu sprechen schien.

„Harry!", holte ich meinen Bruder zügig zurück in die Realität.

Panisch sah er mich an und zaghaft deutete ich auf die Schlange vor ihm. Mit einem vielsagenden Blick versuchte ich ihm mitzuteilen, dass er aufhören sollte, mit der Schlange zu sprechen. Harry bewegte sich keinen Millimeter mehr. Ich konnte Malfoy, der direkt hinter mir stand, in meinen Nacken keuchen hören und spürte seinen kalten Atem auf meiner Haut.

Die Atmosphäre war solange bis zum Zerreißen gespannt, bis Snape das Wort ergriff. Er kam ebenfalls auf das Podest - als hätte er abgewartet, was ich tue - und schickte Lockhart mit Harry hinaus. Snape ließ, schneller, als ich schauen konnte, die Schlange wieder verschwinden

„Nun, dies war eine interessante Vorstellung. Wenn ich wieder um Ihre Aufmerksamkeit bitten darf", knurrte er zu der Schülerschaft.

Ich bewegte mich langsam und unauffällig wieder von dem Podest hinab. Zu einem, weil ich Malfoy nicht so nah sein wollte, der noch immer so nah bei mir stand, dass ich seinen Geruch wahrnehmen konnte und zum anderen, weil ich keine Funktion mehr auf diesem Podest hatte.

„Wollen wir mit dem Unterricht fortfahren", hörte ich Snape seine Rede noch abschließen.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie er mit seinem Arm auf mich deutete, kurz bevor ich einen Schritt von dem Podest hinab setzen konnte.

„Potter, da Sie bereits hier oben sind, wären Sie so freundlich und würden das beenden, was Ihr Bruder begonnen hat?"

Snapes Stimme ließ mich innehalten. Ich schaute nach unten zu Daphne und Blaise. Daphne lächelte nickend und Blaise wackelte mit den Augenbrauen.

„Muss das sein?", wandte ich mich nun an Snape.

Er nickte stur. Dann drehte ich mich zu Malfoy um, der mir wieder überheblich zugrinste. Meine Augen zu Schlitzen verzogen funkelte ich ihn böse an, bevor ich mich auf den Weg auf die andere Seite des Podests machte. Snape war unterdessen wieder hinab zu den Schülern gegangen und wedelte mit seiner Hand, um mir zu signalisieren, dass ich einen Schritt schneller gehen sollte.
An meiner Position angekommen, sah ich erneut zu Malfoy. Wir verbeugten uns gleichzeitig, jedoch nicht ohne den anderen aus den Augen zu lassen.
Zeitgleich hoben wir unsere Zauberstäbe. Und zeitgleich sprachen wir lauthals unsere Zaubersprüche.

[Draco Malfoy] if a moment is all we areWo Geschichten leben. Entdecke jetzt