Nachdem wir wieder zurück waren, zogen sich alle um. Sie legten ihre schwarz weißen Kirchenkleider ab und wechselten in gemütliche Sachen. Ich zog mich fürs erste in mein Zimmer zurück und nahm mein Tagebuch vor, wo ich alles drin sammelte. Alles was mir je was bedeutet hatte. Auch das kleine viereckige Bild. Ein schwarz-weiß Bild, welches mir immer wieder das Gefühl gab etwas verloren zu haben. Wort wörtlich. Man hat es mir einfach genommen, ohne mich zu fragen. Es war sicher besser, aber ich hatte keine Chance mich damit auseinander zu setzen. Mich damit anzufreunden oder mir selbst Gedanken darüber machen können.
"Lily?", klopfte es an der Tür.
Ich verstaute das Buch unter mein Kopfkissen und rief dann: "Komm ruhig rein, Dani."
"Wir machen uns Sorgen.", brach es aus ihr heraus.
"Sorgen.", wiederholte ich leise und sah auf meine Hände. "Wieso?"
"Du hast vorhin in der Kirche geweint.", setzte sie sich neben mich auf das Bett. "Und du scheinst nicht sehr darauf aus zu sein nach Hause zu wollen."
"Es ist lieb, dass ihr euch Sorgen macht.", holte ich tief Luft und sah zu ihr auf. "So sehr ich es auch sagen will, ich kann es nicht."
"Wir kennen uns noch nicht so lange.", nickte sie.
"Das ist es nicht.", schüttelte ich den Kopf und drückte ihre Hand leicht, sie hielt sie fest, was noch nie jemand zu vor getan hatte. "Ihr seit die aufrichtigsten Menschen die ich kenne, kennen lernen durfte. Deswegen möchte ich euer Bild nicht zerstören. Ihr kennt mich so, wie ich sein möchte. Mein ganzes Leben. Hier darf ich es sein, aber zuhause nicht."
"Du kannst ruhig bleiben.", ertönte Christinas Stimme.
Ich sah zur Tür und erwiderte ihren ruhigen Blick.
"Eine Person mehr oder weniger in dieser Familie fällt nicht auf.", lächelte sie. "Bis du bereit bist, nach Hause zu fliegen."
Ich nickte nur. "Ich geh ein bisschen raus. Draußen kann ich nachdenken. Ist das okay?"
"Natürlich.", trat Christina aus dem Raum.
Nachdem ich meine Schuhe angezogen hatte und mir eine Jacke übergeworfen hatte, verließ ich das Haus und steckte mein Handy in die Jackentasche. Ich war kaum um das Haus gegangen und schlenderte an dem Wohnzimmer vorbei um den Wald zu besichtigen, als mein Handy klingelte.
Ich hielt an und nahm es aus der Hosentasche.
"Ja?", räusperte ich mich als ich das Handy an mein Ohr legte.
"Schön, dass du mal rangehst.", hörte ich die Stimme meines Bruder Eddie.
"Es gibt ein Problem mit dem Flug.", erklärte ich ihm. "Ich weiß nicht, wann ich zurück komme."
"So direkt, dass bist du doch sonst nicht.", lachte er anzüglich.
"Was willst du Eddie?", harkte ich unsicher nach. "Mom hat schon angerufen und mir die Hölle heiß gemacht."
"Dann warte mal bis du zuhause bist.", zischte er regelrecht. "Du kannst schon mal einen Termin beim Hausarzt machen."
"Das ist Misshandlung.", flüsterte ich. "Das könnt ihr nicht machen."
"Das haben wir bereits. Wage es dich irgendjemanden das zu erzählen, Lily. Ich schwöre, du kommst mit deinen kleinen Lügen nicht durch.", warnte er.
"Ich lüge nicht.", gab ich zurück und merkte wieder den schmerzenden Punkt an meiner Hüfte, woran ich eine Hand legte und schluckte.
"Halt einfach deinen Mund und komm nach Hause.", legte er auf.
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You changed my Life
FanfictionWas wenn dein Leben eine Wendung nimmt; was wenn du andere Seiten des Lebens offenbart bekommst? Was würdest du tun? Lily Länder ist eine Person, die mit ihrem jungen Alter viel zu viel erlebt hat. Sie stößt auf eine Familie, per Zufall, und aufein...