Kapitel 5

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Ich hatte daran gedacht, es weg zu schmeißen. Mein Handy, aber ich konnte es nicht. Das war mir vor zwei Wochen klar.

Mittlerweile war auch die Polizei eigeschaltet und von meinen Eltern oder Brüdern hatte ich nichts mehr gehört. Ich gehörte mehr und mehr zu dieser Familie. Sie nahmen mich auf, als wäre ich das zwölfte Kind, was ich wirklich reizend fand. Alex und ich verstanden uns besser denn je. Zwischen uns war eine andere Bindung als zwischen mir und den Schwestern und Brüdern. Ich verstand mich mit allen gut und meine Angst vor Männern wich auch immer weiter zurück. Wie eine Maus ins Dunkle, wenn sie vor anderen floh. So war es auch mit der Angst.

Doch heute Morgen holte mich die Realität wieder ein. Mit nur einer Nachricht wurde ich zurück gezerrt.

Wir kriegen dich, keine Sorgen. Du kommst zurück nach Hause. -

Unbekannt

Ich übersetzte sie den anderen. Michael sagt alles detailgetreu der Polizei und sagte zu mir: "Mach dir keine Sorgen."

"Muss ich aber.", widersprach ich automatisch. "Diese Leute bekommen immer was sie wollen."

"Diesmal nicht.", erklärte Alex und nickte mir zu.

"Ich will nicht, dass euch etwas passiert.", schüttelte ich den Kopf.

"Uns wird nichts passieren.", erwiderte Mike.

Ich ließ mich auf den Stuhl neben mir sinken und sah zu ihm auf. "Was machen wir, wenn sie hier auftauchen."

"Die Polizei einschalten.", warf Lynne ein, bevor jemand anderes etwas sagen konnte.

"Und du wirst nicht mit ihnen mitfahren.", nickte Lisa.

"Ich will mir nicht ausmalen, was sie mit dir anstellen werden.", murmelte Dani neben Alex und senkte den Blick.

"Das könnt ihr euch nicht vorstellen.", erwiderte ich leise und sah auf meine Hände, in Gedanken fügte ich hinzu: "Weil ihr noch nicht die ganze Wahrheit kennt."

Ich nahm eine Bewegung war und sah auf. Alex öffnete die Gartentür und ging raus.

"Alex?", rief Lynne ihm nach, aber er antwortete nicht.

"Ich gehe.", stand Mike auf.

"Nein.", erhob ich mich langsam. "Ich mach das."

Er nickte und ich huschte aus der Tür. Ich überlegte jeden Schritt den ich machte zwei Mal. Nur diesen nicht. Ich folgte meinem Instinkt und der war, Alex zu folgen und ihn zur Rede zu stellen.

"Alex?", hielt ich hinter ihm an.

"Was werden sie tun, wenn sie dich haben?", fragte er, ohne sich umzudrehen.

Ich sah zur Seite, ehe ich sagte: "Das willst du nicht wirklich wissen, Alex."

Wahrscheinlich hätte ich es kommen sehen müssen, aber ich zuckte trotzdem zusammen als er sich zu mir umdrehte und sagte: "Die haben kein Recht dich zu schlagen."

"Wenn es nur das Schlagen wäre.", flüsterte ich und wand mein Gesicht ab.

Er legte behutsam seine Hand an meine Wange, welche noch leicht meinen Hals berührte und zwang mich ihn anzusehen.

"Was haben sie noch gemacht?", fragte er.

Ich sah ihm in die Augen. Immer, wenn jemand mir so nah gewesen war, sah ich Abscheu und Hass, in deren Gesichtern wiederspiegeln, aber bei Alex.

Seine Augen spiegelte Sorge, Liebe und Angst. Aber wieso Angst? Hatte er Angst um sein Leben? Angst um seine Familie? Oder viel mehr ... Angst um mich?

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