Ich verspürte die Schmerzen, wie es jedes Mal war.
Ich war zwölf als sie mich das erste Mal verprügelten. Damals habe ich erzählt, dass ich verliebt war. Sie meinten, dass wäre unmöglich, ich bin zu klein für so was. Der Junge hieß damals, dass wusste ich noch, Xander und ich sah ihn nie wieder. Meine Brüder brachten seine Eltern zum Umziehen, keine Ahnung wie. Seit diesem Tag traute ich mich nie wieder etwas gegen meine Brüder zu sagen. Da hatte ich nämlich meine ersten Brüche, anscheinen bin ich eine Treppe runter gefallen. In den darauf folgenden vier Jahre zeigten meine Brüder ihr wahres Gesicht, wie brutal, kaltblütig und verlogen sie waren.
An alles konnte ich mich nicht erinnern, vieles war von Schmerzen verzerrt, so wie jetzt.
Während er auf mich eintrat, betete ich nur, dass ich endlich das Bewusstsein verlor. Was nach einer gefühlten Ewigkeit auch eintrat.
"Jetzt ist es aus. Jetzt machen sie sich aus dem Staub und werden nie festgenommen.", hörte ich mein Unterbewusstsein, als ich abdriftete. "Vielleicht lassen sie mich einfach liegen."
Lisa und ihre Schwestern fuhren zum nächstgelegenen Krankenhaus, draußen trafen sie auf einen aufgelösten Alex und einen viel zu ruhigen Mike. Ihr Dad war schon drinnen.
"Hey.", zog Lisa ihren jüngeren Bruder in die Arme. "Sind sie ..."
"Die Polizisten haben Ed und Jeffrey mitgenommen.", erwiderte Mike.
"Wie ... also ... wie geht ... Lily?", fragte Amy unsicher.
"Die Ärzte checken sie gerade durch.", Alex' Stimme zitterte.
"Vielleicht solltet ihr reinkommen.", ertönte die Stimme ihres Vaters.
Sie nickten und folgten ihm zum großen Fahrstuhl. Sie fuhren nur eine Etage hoch. Intensiv.
Michael hielt vor einem großen Fenster, die Familie drapierte sich hinter und neben ihn und sah unwillkürlich hinein.
Alle zogen die Luft ein oder schlugen sich die Hand vor den Mund. Niemand sagte ein Worte, sie konnten einfach nur hin starren.
Lily lag dort in diesem Bett umgeben von Geräten und an unzähligen Schläuchen gelegt, wie eine Puppe. Ihre Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Aber sie war unnatürlich blass. Ein blauer Fleck zeichnete sich langsam aber sich auf ihrem linken Wangenknochen ab.
"Wo sagtet ihr, habt ihr sie gefunden?", fragte Lynne.
"Sie sind nach circa zwei Kilometern auf diesen abgelegenen Parkplatz gefahren ...", begann Mike zu erzählen.
So erfuhren sie von dem Mobbing-Akt, der körperlichen Gewalt und wie sie eingeschritten sind und sie soweit vom Fliehen abgehalten hatte, als die Polizisten eintraten. Wie sie sie abhielten Lily weiter zu schädigen, welche bereits das Bewusstsein verloren hatte. Wie schnell der Krankenwagen eingetroffen war und man Lily hier her transportiert hatte.
Ein Arzt kam herbei.
"Sie sind ihre Familie?", erkundigte er sich.
"In gewisser Weise ja.", erklärte Lynne nach einer längeren Pause. "Wir sind die die sie braucht."
"Okay.", nickte er wissend. "Verstehe. Ich bin Doktor Hanks. Lily liegt im künstlichen Koma, da ihr Körper sich generieren muss. Sie hat schwere innere Verletzungen und Prellungen."
"Keine Brüche?", erkundigte sich Lauren leise.
"Keine Brüche.", schüttelte er den Kopf. "Allerdings ist ihr Zustand ziemlich kritisch. Die nächsten vierundzwanzig Stunden zählen."
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You changed my Life
Hayran KurguWas wenn dein Leben eine Wendung nimmt; was wenn du andere Seiten des Lebens offenbart bekommst? Was würdest du tun? Lily Länder ist eine Person, die mit ihrem jungen Alter viel zu viel erlebt hat. Sie stößt auf eine Familie, per Zufall, und aufein...