Epilog

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Jetzt ein halbes Jahr später wusste ich über alles Bescheid. Man hatte das große Geheimnis dieser Bande gelöst. Es zog sich bereits über Jahrhunderte zurück.

            Denn dort hatte man erkannt, dass die weiblichen Nachfahren meiner Familie über Großes verfügten. Sie waren intelligenter als Normale. Sie konnten so einiges mehr als die männlichen, wie ich nachlesen konnte. Aber um was es sich handeln würde, weiß ich noch nicht direkt.

Alles begann im Jahr 1650. Dort hatte man dieses Gen in den weiblichen Nachfahren der Familie Länder entdeckt, ein gefährliches Gen, wie man sagte. Sodass sie alle Frauen und Mädchen umbrachten und nur die Männer und Jungen Leben ließen, so ging das dann immer weiter. Ich nannte sie eine Sekte. Eine unnötige, da ich nicht verstand, wieso man nur die Frauen und nicht die Männer getestet hatten.

            Wie sich herausstellte, hatten nur wir Frauen dieses Gen. Wieso wusste ich nicht, aber eins war sicher.

Ich lebte noch, weil ich den Schritt gewagt hatte zu gehen, weil ich diese Familie kennen lernte und sie mich beschützten. Hätte ich mich nicht nach Amerika getraut, wäre das alles nicht ans Licht gekommen, dann wäre ich jetzt wahrscheinlich tot und hätte nicht die Chance bekommen zu leben, glücklich zu sein und den Mann meiner Träume kennen zu lernen.

            Alexander Cimorelli.

Ob es jetzt an der Ähnlichkeit des Namens liegt oder nicht. Er war meine Rettung, diese Familie war meine Rettung.

Wenn ich ...

"Lily?", hörte ich jemanden nach mir rufen.

            Ich stand wieder auf, da ich bis eben am Grab meiner Kleinen gehockt hatte und an den Blumen herum gezupft hatte.

"Ich bin hier, Alex.", erwiderte ich und drehte mich zum Haus.

Ich sah zu, wie er die Treppenstufen herunter kam, langsam und auf mich zusteuerte.

"Na du.", lächelte ich als er bei mir ankam.

Er lächelte zurück. "Alles gut soweit?"

"Perfekt.", erwiderte ich.

"Du bist so blöd manchmal, wirklich Mike!", rief Christina wütend aus. "Soll das witzig sein?"

Ich sah erschrocken zu den beiden ältesten und fühlte wie jegliche Farbe aus meinem Gesicht wich.

Alex legte einen Arm um mich und sah zu seinen Geschwistern.

"Komm schon Christina!", erwiderte Mike. "Das war nur ein Scherz."

"Ein Scherz? Ich ...", begann sie.

"Leute.", warf Alex dazwischen, wobei beide zu uns sahen.

            Sie erkannten meine Erschrockenheit und hielten inne.

Immer wenn sich jemand stritt bekam ich es noch immer mit der Angst. Deine Vergangenheit prägt dich und du weißt, was passieren kann. Was aus einem kleinen Streit entstehen kann ...

"Ist schon gut, Mike.", sagte Christina schließlich. "Ist halb so wild."

Mike nickte und ließ sich auf dem Gartenstuhl nieder. "Tut mir leid, Schwesterherz."

Sie nickte knapp und lächelte mich beruhigend an.

Ich holte tief Luft und lehnte mich an Alex. "Ich reagiere wieder über."

"Ist nicht so schlimm.", küsste er meinen Kopf leicht. "Wir verstehen das."

"Es ist so ungewohnt, wenn ihr streitet, es versetzt mich immer wieder zurück ...", schluckte ich.

"Das ist Vergangenheit, Lily.", erinnerte er mich. "Und das wird es auch bleiben."

            Ich nickte.

Sie wussten alle Bescheid, selbst die Jüngsten verstanden es. Aber sie hatten keine Angst vor mir, wieso auch? Ich trage keine Schuld, ich habe damit nicht begonnen, sondern ein Freund der Familie. Ein Freund!

"Das ist so krank.", ging es durch meinen Kopf.

Weibliche Nachfahren zu ermorden, bevor sie überhaupt wussten, was los war. Ich verstand es zwar auf irgendeine Art und Weise, aber es war so abstoßend.

            Man wollte mir sagen wie viele insgesamt gestorben waren, aber ich wollte es nicht wissen. Allein der Gedanke an all die Toten, schlug mir auf den Magen. Mit mir sollte es Enden und sie hatten Recht, aber es endete anders als sie dachten ...

"Alex?", sah ich zu ihm auf.

"Ja?"

Ich sah in diese bildhübschen Augen und lächelte.

"Ich habe anscheinend doch nicht alles falsch gemacht.", dachte ich.

"Danke.", lächelte ich ihn an.

"Wofür?", runzelte er die Stirn.

"Dafür, dass du da bist, dass es dich gibt, dass du für mich da bist. Mich hältst und nicht verlässt. Du bist der erste Mann dem ich wieder vertrauen konnte und das bedeutet mir viel. Dafür danke.", lächelte ich weiter.

            Er beugte sich zu mir runter und platzierte seine Lippen auf meine. Ja, wir waren ein Paar und ja jeder hatte es geahnt. Ich hatte gedacht ich wäre noch nicht soweit gewesen, aber ...

Wie es aussieht hat meine Vergangenheit nun endlich los gelassen und ich bin frei. Ich kann neu anfangen und hier bin ich genau richtig.       

"Ich liebe dich, Lily.", flüsterte er.

"Und ich liebe dich, Alex.", küsste ich ihn noch einmal. "Aber deine Brüder starren uns an."

Alex sah rüber zu den drei Kleinen, welche daraufhin wieder rein liefen und: "Iiih!", riefen.

Ich lachte auf und wir gingen ebenfalls rein.

Aber was es mit dem Gen auf sich hat, musste ich unbedingt noch herausfinden ...

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Hallo :)
Ich habe mich entschieden, diese Geschichte doch zu teilen (in mehrere Teile)(Hab mich durchgesetzt Caro :D). Wie viele genau, weiß ich noch nicht ... vielleicht zwei oder drei. Mal sehen ...
An der Stelle ist ein guter Katt.
Ich würde mich freuen, wenn ihr weiter lesen würdet! Danke fürs Lesen meiner Geschichte! ♥

~ Laysana ♥

P.S. Ich würde mich sehr über Feedback freuen :)

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