Kapitel 12

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Diese eine Woche, des Nicht-Wissens, war eine Tortur. Zwar versuchten alle so gut wie normal zu sein, aber die Anspannung blieb. Ich beende in dieser Woche mein Verhör und Schwester Maggie offenbarte, dass meine Mutter im Krankenhaus gesichtet wurde, schon das zweite Mal, aber sie blieb trotzdem weiterhin versteckt, nicht gefunden.

Ich sah aus dem Fenster in meinem Zimmer, wobei ich den Garten im Blick hatte und im nächsten ein Stück von der Straße. Jetzt sah ich auf die Straße. Ich wusste nicht, was ich erwartete, das meine Mutter dort erschien oder das meine Brüder aufkreuzten.

            Ich war so sehr damit beschäftigt, das ich nicht mitbekam, dass jemand in mein Zimmer kam und sich zu mir gesellte. Ich schreckte zusammen, als dieser jemand: "Es wird schon alles gut gehen.", sagte.

"Alex.", murmelte ich. "Du hast mich erschreckt."

"Tut mir leid.", lächelte er leicht und setzte sich auf die Sitzbank auf der Fensterbank, von dort aus, sah er zu mir hoch. "Wieso haben sie das getan?"

"Was?", fragte ich und sah zu ihm runter.

"Was hat sie dazu gebracht, dich so sehr zu hassen?"

"Ich hab keine Ahnung.", flüsterte ich. "Es kann nicht daran liegen, dass ich mal verliebt war. Es war noch nicht mal die richtige Liebe, nichts zu vergleichen mit der Wahren. Aber es hat sie verrückt gemacht. Sie haben mich gehasst, jeden Tag mehr und ich kann mir nicht erklären wieso."

"Ich hasse dich nicht.", erklärte er.

"Das kann man doch gar nicht vergleichen.", lächelte ich schwach. "Alex ..."

"Doch es ist zu vergleichen.", stand er auf und trat so dicht an mich heran, wie noch nie zu vor.

Ich konnte sein Parfum mehr denn je riechen und seine Wärme war nicht zu vergessen.

"Ich bin ein Mensch, genau wie jeder andere. Ich hätte dein Bruder sein können, ich hätte das sein können."

"Nein.", schüttelte ich den Kopf und sah zu ihm auf. "Das hättest du nicht über dich bringen können."

"Ganz genau.", nickte er. "Es muss tiefere Hintergründe geben, Lily."

Ich schwieg.

"Weißt du was ich sehe?", strich er eine Haarsträhne hinter mein Ohr, was mir einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte. "Ich sehe ein Mädchen, dass so gutmütig ist, wie es nur sein kann. Ein ehrliches, gezeichnetes und gebrochenes Mädchen, was den Willen hat zu kämpfen."

"Alex.", murmelte ich, brach jedoch den Blickkontakt zu ihm nicht.

"Du bist stark genug um gegen deine Mutter anzukommen, du bist nicht mehr das kleine Mädchen von damals, du bist gewachsen, Lily. Und das macht dich interessant."

"Ich bin nicht interessant.", schüttelte ich den Kopf.

"Für mich schon.", lächelte er und beließ seine Hand auf der Partie zwischen Wange und Hals liegen. "Du hast besseres verdient und das wirst du bekommen."

"Das bist du?", flüsterte ich.

"Ich bin der Anfang.", beugte er sich vor.

            Kurz bevor sich unsere Lippen berührt hätten, flog die Tür auf und wir brachen auseinander.

"Alex, Michael braucht dich draußen im Garten.", erklärte Lynne, welche uns musterte. "Lily, magst du mithelfen kommen, das Unkraut zu jäten?"

"Sicher.", lächelte ich.

Alex ging vor, wobei er meinen Arm streifte und seiner Mutter folgte. Ich hatte das Bedürfnis, die kleine Pistole mitzunehmen, die mir Maggie gegeben hatte, da ich es im Gefühl hatte, nahm sie zu mir und steckte sie sicher in meine Hintere Hosentasche, durch die Bluse fiel nichts auf und folgte langsam. Doktor Hanks hatte mir versichert, mehr machen zu können, es aber nicht zu übertreiben.

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