Wieder im Schloss angekommen, wartet Raven schon vor der Tür. "Na endlich! Ich war kurz davor, einen Suchtrupp loszuschicken." Der König geht mitgenommen und ohne Worte an seinem Diener und Bruder vorbei. "H-hey, was ist denn passiert?" Raven geht ihm hinterher, während der Butler fürs Haus auf die junge Frau zugeht. "Dann können sie jetzt wieder an ihre Arbeit gehen." Ryouko sieht ihn an. "Ich kündige. In zwei Tagen reise ich ab." Sie geht wieder an ihre Arbeit, während der Butler verdutzt ihr nachsieht. "Ähm... Ok?" Edgar setzt sich in seinem Zimmer auf seinen Stuhl und denkt an den Tag zurück. Als sein Bruder hinter sich die Tür schließt, laufen erste Tränen über die Wangen des jungen Königs. "Hey, Edgar, was ist passiert?" Sein Bruder kniet sich vor ihm. "Ich bin ein schlechter König... Wie konnte ich das Leid... dass mein Volk ausgesetzt ist... nicht sehen? Die Grausamkeiten der Wachen... Die Nöte der Kinder... Diese schlechten Gedanken der Leute...?"
"Was ist denn überhaupt passiert?" Während Edgar seinem Bruder von dem Tag erzählt, packt die junge Frau nach Feierabend ihre Koffer. Sie packt ihr ganzes Geld in einen kleinen Sack, den sie zur Seite legt. Sie nimmt sich ein paar Anziehsachen und geht Richtung Gemeinschaftsbad, während sie jemanden streiten hört. "Das darf auf gar keinen Fall passieren! Haben Sie mich gehört!" Leise schleicht sich die junge Frau näher ran. Die Gattin von König Edgar Lydia streitet sich mit drei von den fünf ältesten. "Die Gesetze dürfen auf gar keinen Fall verändert werden! Sie müssen das verhindern!" Ernst sieht die junge Frau durch den offenen Spalt. "W-wir werden unser Bestes geben..." Die ältesten verlassen durch eine andere Tür das Zimmer, während Ryouko weiter Mäuschen spielt. Ihr Diener serviert ihr Tee, während sie nur da sitzt. Kaum sind die ältesten paar Minuten weg, spricht sie mit ihrem Diener. "Es muss genauso laufen wie die Sache mit den toten Kindern." Die braun Haarige verschränkt ihre Arme vor der Brust. "Niemand darf wissen, dass ich im Hintergrund die Fäden ziehe. Jeder, der eben noch im Raum war, muss nach dem Beschluss erledigt sein." Ryouko weitet ihre Augen. "Es wird auch Zeit, Edgar um die Ecke zu bringen. Diese dumme Assassine scheint kein Interesse an dem Fall zu haben." Ihr Diener verbeugt sich und nimmt einen Dolch zur Hand. "Verlassen sie sich darauf... Es wird nichts geändert." Langsam geht die junge Frau rückwärts und läuft weg. Sie rennt in ihr Zimmer und zieht sich sofort um. Sie maskiert sich, kleidet sich wie die Legende es besagt und sieht ernst auf die Uhr. "Dann gehe ich wohl früher als gedacht..." Sie nimmt sich alles, was sie braucht und schleicht sich aus ihrem Zimmer. Sie schleicht aufs Dach und sieht mit einem Fernglas in das Zimmer des Königs. Er liegt noch ruhig schlafend im Bett. Bedrückt sieht sie vom Fernglas hoch. Sie wäre schon gerne hier geblieben... Hätte dem König geholfen, etwas zu verändern. Vielleicht auch die anderen Könige zu bewegen, etwas zu tun. Aber ihr Leben erlaubt es ihr nicht. Sie sieht wieder durch und beobachtet, wie die Tür sich öffnet. Der Leibwächter von der jungen Frau schleicht sich rein und zum Bett des jungen Königs. Er steht neben dem Bett und hält den Dolch über sein Herz. Die junge Assassine wirft einen Enterhaken auf das Dach des Teils, wo das Zimmer des Prinzen ist und schwingt sich rüber. Mit einem lauten Kracher zerspringt das Glas der Fenster und die junge Assassine landet neben dem Attentäter. "Tut mir leid, doch das gestatte ich nicht!" Sie zieht den Mörder weg vom König und wirft ihn über Kopf in die Mitte des Raumes. Vom lauten Krach wird der König wach und richtet sich auf. Irritiert sieht er die Assassine neben sich an. "Passen sie auf eure Majestät! Eine Attentäterin!" Ryouko zieht ein Messer und rennt auf den Mörder zu. Sie leistet sich mit ihm einen kleinen Kampf, während Edgar schockiert aus dem Bett springt und sich an die Wand lehnt. "W-was?!" Die Tür wurde durch den Mörder abgeschlossen, weswegen Raven und die Wachen dagegen hämmern. "Eure Majestät!? Lasst uns rein." Ryouko überlistet ihn letztendlich und rammt ihm ihr Messer in die Brust. Er sinkt zu Boden und verliert das Bewusstsein. Edgar zittert doch versucht ernst zu bleiben während Ryouko langsam auf ihn zu geht. Das Blut des Mörders tropft von ihrer Klinge. "D-du bist... die Auftragskillerin..? Die schon unzählige Könige und Adelige auf dem Gewissen hat?"
"Bist du einer von den guten?" Irritiert von ihrer Frage, sieht er sie an. "W-was...?" Sie bleibt vor ihm stehen. "Lässt du dich davon einschüchtern? Oder willst du wirklich etwas ändern?" Überrascht entspannt sich der König langsam. "Ich möchte meinem Volk helfen und das Leid beenden!" Sie steht direkt vor ihm. "Ich habe schon viele Lügner gesehen... Doch ich glaube, deine Worte sind echt. Handle und lebe für dein Volk... und wir werden uns nie wieder sehen..." Überrascht sieht Edgar sie an. Trotz ihres verdeckten Mundes legt sie ihre Lippen auf die von dem König, der seine Augen weitet. Als die beiden sich lösen, wird die Tür aufgebrochen. Ryouko springt auf das Bett und aus dem Fenster raus. Raven läuft sofort zu Edgar, während die Wachen die Verfolgung aufnehmen. "Ist bei dir alles in Ordnung?" Überwältigt nickt der Blonde und lässt sich zu Boden fallen. Er hatte schon viele Küsse... doch noch nie hat ihm einer so ein Bauch kribbeln ausgelöst... "Mir egal, wie ihr es macht. Bringt sie auf jeden Fall zurück! Sie darf nicht entkommen! Aber lasst sie am Leben!" Ryouko hat die Wachen abgehängt und sich in das Zimmer von Lydia geschlichen, die gerade nervös auf und ab rennt. "Wo bleibt der Trottel..." Als sie sich ans Fenster stellt, ist die schwarz Haarige schnell und hält ihr ein Messer an den Rücken. "Keine Bewegung und keine Versuche, um Hilfe zu schreien..." Durch die Reflexion im Glas kann Lydia den nicht verdeckten Teil ihres Gesichts sehen. "W-wer bist du... und was willst du?" Sie bleibt emotionslos. "Du hast mich doch gerufen... um das Übel dieses Königreiches zu beenden." Sie lächelt. "Die Attentäterin der Nacht... H-haben sie ihr Werk vollendet?!" Sie bleibt emotionslos. "Der König ist nicht der, der sein Volk leiden lässt. Du bist es." Ohne weitere Worte abzuwarten, sticht sie zu und tötet die junge Gattin.
"A-aber... ich hab... dich doch... gerufen.." Während die schwarz Haarige ihre Klinge wieder rauszieht, sinkt die junge Frau zu Boden. Sie liegt leblos am Boden, während noch das Blut von der Klinge tropft. "Lydia!"
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Kurzgeschichten
Short StorySoo, in diesem Buch werde ich viele kleinere Kurzgeschichten veröffentlichen. Sprich, ich habe eine Idee, die ich gerne umsetzen möchte, aber habe keine Lust bzw. nicht die Motivation ein ganzes Buch mit vielen Kapiteln zu machen. Deswegen wird hier...