Kapitel 2 | Ich habe dich vermisst

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Langsam mache ich mich auf den Weg zur Wohnung meines Bruders. Er hatte mir immer gesagt dass er nicht weit vom Hauptbahnhof weg wohnt.'5km' gibt mir mein Handy als Auskunft. Wie wird er reagieren? Wir haben uns jetzt so lange nicht mehr gesehen und auch schon seit 3 Monaten nicht mehr wirklich geschrieben. Wird er mich weg schicken? Langsam durchflutet mich eine gewisse Ungewissenheit. Ich gehe langsamer und senke meinen Blick. Ob ich ihn mit meiner Ankunft nerve? Soll ich lieber umkehren? Aber wohin? Nach Hause auf jeden fall nicht! Nach Hause.. Ist es noch mein Zuhause? Nein! Ich hasse diesen Ort und Basti war noch nie wirklich gemein zu mir, außer ein paar Späße hier und da, also warum sollte er mich weg schicken? Ich war immer seine Prinzessin und er hat mich noch nie im Stich gelassen. Außer mit seiner Flucht, aber ich wusste dass es ihm schwer fiel mich zu Verlassen.

Die Zeit des Weges zu seiner Wohnung vergeht schnell, liegt wahrscheinlich daran dass ich so in Gedanken versunken war. Jetzt stehe ich hier, vor seinem Wohnhaus. Es ist relativ groß und recht modern. Ich schaue auf die Klingelliste und suche unsern Nachnamen..Winter [Keine Ahnung, sein Nachname fängt ja mit W an xD] Langsam lege ich zitternd meinen Finger auf den Klingelknopf. Ich drücke zart den Knopf und warte dass eine Antwort kommt. „Hallo? Wer ist da?“ Mein Herz bleibt stehen und ich bekomme Tränen in die Augen. Tränen der Freude. „Hey Basti, ich bin's Lena. Kennst du mich noch?“ Meine Stimme zittert. Er sagt nichts. Ich will grade gehen als ich das Surren der Tür höre. Ein fettes Grinsen kommt in mein Gesicht. Schnell laufe ich durch die Tür zu Bastis Wohnung und falle ihm um den Hals. So glücklich wie jetzt war ich schon lange nicht mehr.

„Bist groß geworden“, sagt er zu mir lächelnd. Ich muss einfach nur lachen. Er nimmt meinen Arm und zieht mich in seine Wohnung. Im Flur hängen ein paar Bilder, welche ich mir aber nur kurz anschauen kann, da er mich direkt in sein Zimmer zieht. Wenn man rein kommt steht rechts direkt sein Schreibtisch, links sein Schrank und am Ende des Raumes sein Bett. Er setzt sich mit mir auf das Bett und fängt sofort an mich mit Fragen zu löchern. „Wie bist du weg gekommen? Haben sie es mitbekommen? Musstest du vor ihnen weg laufen oder konntest du wegschleichen?“, fing er an zu Fragen. Ich antworte lächelnd: „ Beruhig dich erstmal. Ich bin nachts rausgeschlichen. Sie, und alle Nachbarn, haben schon geschlafen. Aber das ist doch jetzt auch egal. Ich habe dich vermisst, jeden Tag meines Lebens.“ Bevor er antworten konnte nehme ich ihn ganz dolle in den Arm und er erwidert die Umarmung sofort. „Ich dich auch meine Prinzessin, ich dich auch.“, haucht er gegen meine Haare.

Der beste Freund meines Bruders [RotpilzFF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt