Short-Story - Teil 1

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Fischstäbchen

Wir waren gerade volljährig und das Leben mit Zwillingen war nun wirklich alles andere als einfach. Trotzdem ließ ich mir es nicht nehmen beim Volleyballtraining der Kinder vorbeizuschauen, immerhin war ich sowieso den ganzen Tag zu Hause, während Wakatoshi die Uni besuchte und für die Schweiden Adlers spielte.

Ich hatte Augenringe bis zu den Kniekehlen und Berge an Wäsche, aber trotzdem stand ich, wie so oft die letzten Wochen, im Supermarkt und scannte das Regal mit meinen Blicken.
"Was möchtest du zum Abendessen?"
Megumi sah mich mit seinen großen, schwarzen Augen an. "Was i-ich essen wi-will?" stammelte er überrascht und griff sich an den Bauch.
Ich wusste, dass er hungrig war.
"Ja, sag schon. Du isst heute mit bei uns." gab ich zurück.
"Bei euch? Aber Wakatoshi..?"

Seine Unsicherheit hätte ein Blinder gesehen

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Seine Unsicherheit hätte ein Blinder gesehen. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Der wird sich freuen. Und ich könnte jemanden gebrauchen, der ein Auge auf die Zwillinge hat, während ich koche." lächelte ich und warf einen Blick in den Kinderwagen, auf die zwei schlafenden Knirpse.
Megumi nickte jetzt stumm und ich sah, wie seine Ohren feuerrot wurden.
"Ich möchte Fischstäbchen essen..." gestand er jetzt leise.
"Gut, dann soll es so sein." antwortete ich lächelnd.

Ich nahm ihn immer öfter nach dem Training mit zum Einkaufen und mit nach Hause zum Abendessen. Er war auch wirklich eine Hilfe, denn er hielt die Zwillinge ganz gut bei Laune, während ich das Essen bereitete.
Wakatoshi kam oft spät nach Hause und aß ohne uns, doch Megumi bestand immer darauf ihm noch Gesellschaft zu leisten. Im Gegenzug half Wakatoshi ihm immer bei den Hausaufgaben. Dieser Anblick wärmte mein Herz.
Megumis Pflegeeltern kümmerte es nicht, wo er war, die waren immerhin selbst kaum zu Hause, was mich dazu veranlasste dies beim Jugendamt zu melden. Immerhin waren das keine Zustände in denen ein Kind wie er aufwachsen sollte.

So kam es, dass wir jetzt hier saßen. Wakatoshi und ich, zwischen uns Megumi und wir Beide hatten ein Kleinkind auf dem Schoß. Ich sah ernst auf Megumi herab. "Und was sagst du, möchtest du bei uns wohnen?" fragte ich dann und Ayato griff gleichzeitig nach ihm und zog an seinem stubbeligen, schwarzen Haar.
Megumi senkte den Kopf und starrte auf seine finger, die er im Stoff seiner Hose vergrub.
Ich sah wie seine Unterlippe bebte. Als ich schon besorgt sagen wollte, dass er diese Entscheidung nicht jetzt treffen musste, riss er plötzlich den Kopf nach oben. Tränen füllten seine Augen, als er die Mitarbeiterin des Jugendamtes, gegenüber am Tisch, ansah. "Ja! Ich möchte!"

Nach dem Termin waren wir alle total erledigt und atmeten durch

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Nach dem Termin waren wir alle total erledigt und atmeten durch. Selbst die Zwillinge schliefen in ihrem Wagen sofort ein.
"Wakatoshi?" fragte Megumi jetzt.
"Hm?" brummte der nur.
"Können wir zu Hause Volleyball spielen? Wir haben am Samstag ein Turnier und ich will vorbereitet sein." murmelte der Schwarzhaarige schüchtern.
Wakatoshi strich ihm beherzt über den Kopf. "Solange du willst."
Ich seufzte, die beiden waren so besessen von diesem Sport. Aber es machte mich glücklich sie so zu sehen. "Was wollt ihr zum Abendessen?" fragte ich jetzt.
Und sie antworteten, wie aus einem Mund: "Fischstäbchen!"

Meine längst vergessene Leidenschaft - Wakatoshi Ushijima x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt