V.

660 37 0
                                    

Song:
„Do I wanna know?" - Arctic Monkeys

Song:„Do I wanna know?" - Arctic Monkeys

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

• Anfang Dezember 1966

NEW YORK PRESS:
Madison Monroes Vertrag ist ausgelaufen - wie wird sie sich jetzt warm halten?

___

Mit Modeljobs, beantwortet Madison die Schlagzeile gedanklich. Das Martiniglas wird vom Barkeeper auf den Tresen platziert, woraufhin Madison zu ihm hoch schaut. Ihre Augen treffen sich.

„Der geht aufs Haus für so eine schöne Dame", lächelt er und bedient sofort einen neuen Kunden. Nachdenklich nimmt sie einen Schluck Martini und schlägt die Zeitung auf, kurz darauf schon wieder zu. „Benny Watts gewinnt gegen Beth Harmon" steht es geschrieben. Sie verdreht die Augen, jetzt steht sein Name schon in der normalen Zeitung. Die letzten Monate haben ihr so viel Konzentration gekostet, nicht andauernd an Benny und seine perfekten Haare zu denken. Und jetzt steht sein Name fast schon überall.

„Schöne Frau?", spricht der Kellner sie an,"Madison Monroe richtig?".

„Exakt"

„In Echt bist du noch schöner, als auf der Leinwand", gespielt freundlich lächelt sie,"Willst du vielleicht mit auf eine Party kommen? Alleine an einer Bar sitzen, ist wirklich Verschwendung für so eine Schönheit".

___

Madison hat alles erwartet, als sie mit dem Kellner mit ging. Groupies, Fans, alles. Doch nicht eine normale Party mitten im Zentrum von New York. Den Kellner, an dessen Namen sie sich nicht erinnert, ist Madison schnell losgeworden. Jetzt tanzt sie alleine ausgelassen auf der großen Tanzfläche und schwingt ihre Hüften zum Beat. In der Bar hatte sie schon mächtig ihren Kummer weggetrunken und auf dieser Party hatte sie innerhalb von Minuten schon drei Drinks von Bekannten, an die sich nicht erinnert, in der Hand. Der Alkohol tat was er sollte. Sie vergaß und konnte mal ohne Sorgen Leben.
Doch das eine der Sorgen plötzlich direkt vor ihr stehen wird, das hat Madison am Wenigsten erwartet. Kurz bevor das Lied vorbei war, öffnete sie ihre Augen und konnte ihnen nicht glauben. Dort stand er, der zu dem ihre Gedanken sie immer zogen und jetzt bildet sie sich ihn schon ein. Das blonde wilde Haar, wie es durch die Luft wirbelt, der Cowboyhut, der Ledertrenchcoat. Er tanzt mit einer Frau mit schwarzen Bob, jung und perfekter Körper, auch wenn er nicht so perfekt wie Madisons ist. Das war keine Einbildung, es war Realität. Das bemerkt Madison, sowie sich die Frau zu ihr dreht und sie erschrocken mustert. Schnell zuppelt sie an dem Ärmel von Benny, der beschäftigt war sich durch die Haare zu fahren und deutet auf die Schauspielerin. Doch ehe er sich umsieht, ist Madison zur Bar verschwunden.

___

„Hey Darling. Seit wann rennst du vor mir weg?", erschreckt eine bekannte Stimme Madison.

„Ich renne vor keinem weg. Ich wollte nur nicht, dass deine Freundin von vorhin eifersüchtig wird, sowie sie sieht, dass wir uns kennen", damit leert sie ihren Martini.

„Ach sie ist kein Grund eifersüchtig zu sein, Prinzessin", lächelt er und nimmt neben Madison Platz. Das wird ein langer Abend, mit diesem Gedanken bestellt sie sich Shots.

„Du trinkst ganz schön viel", stellt Benny fest.

„Oh Cowboy", lacht Madison und dreht sich zu ihm,"Das ist erst der Anfang". Mit einem Zwinkern trinkt sie den ersten Shot und schiebt einen Benny rüber, der diesen leert.

„Habe gehört, dass du gegen diese Harmon gewonnen hast", beginnt Madison. Sie weiß nicht, wieso sie eigentlich mit ihm redet. Sicher ist es der Alkohol.

„Das war ein Kinderspiel. Sie hat es nicht einmal gemerkt, dass ich langsam aber sicher gewinne", grinst Benny selbstbewusst und fragt:"Wie läuft es denn bei dir so. Habe gehört, dass du nicht mehr in einem Vertrag bist". Nervös schluckt Madison.

„Stalkst du mich etwa?", lacht Madison das Thema weg und wickelt nervös eine Strähne um ihren Finger.

„Das könnte ich dich auch fragen", antwortet er ungewohnt ruhig, da er bemerkt, dass etwas mit Madison nicht stimmt. Eine Frau wie sie weicht nie einem Thema so offensichtlich aus. Beruhigend greift er nach ihrer nervösen Hand, doch schnell weicht Madisons und nimmt statt seiner Hand einen weiter Shot.

„Mehr trinken, weniger fragen", lächelt sie und kippt den Alkohol runter, der nicht mal mehr brennt. In letzter Zeit habe ich wirklich viel getrunken, fällt ihr auf.

Einige Shots später probiert Benny erneut sein Glück.

"Na los Madison erzähl schon", fordert er. Doch sie schüttelt lachend ihren Kopf, sodass ihre Haare wie wild fliegen. Auch Benny ist schon gut angetrunken, doch ihre Stimmung nervt ihn. Es nervt ihn, dass sie ihm etwas verschweigt. Er sorgt sich, aber würde es nie zugeben.

„Darling", sagt er behutsam und legt erstaunlich sanft seine Hand an ihre Wange, auf die Madison gar nicht achtet. Sie ist unbewusst auf seine Augen fokussiert, die sie betrachtet.

„Du kannst mir alles sagen", fügt er hinzu und lächelt leicht. Als sie bemerkt, wie sie ihn anstarrt, verdreht sie genervt die Augen und lacht:"Ja okay, ich erzähle es dir".

„Im Endeffekt ist mein Vertrag ausgelaufen, bei dem ich nur für ein Minimum des Geldes, was ich eigentlich bekommen hätte, gearbeitet habe, weil durch den Tod meiner Mutter Schulden aufgekommen waren. Die durfte ich abbezahlen", genervt atmet sie aus und redet weiter, während Benny aufmerksam ihren Worten folgt,"Und jetzt habe ich nicht genug Geld für eine feste Unterkunft, das Geld für das bisschen Modeln reicht nicht, und ich muss aus drei Koffern voll Klamotten leben". Das Lachen von Benny unterbricht sie, doch sein Gelächter hat etwas anziehendes. Das ist der Grund, wieso Madison nun auch lacht und fragt:"Was ist denn eigentlich so lustig?".

Nur drei Koffer", äfft Benny Madison nach, woraufhin sie ihn gegen die Schulter boxt:"Lass mich!"

„Und wieso gehst du nicht in einen neuen Vertrag?", fragt er wieder ruhig.

„Das Schauspielbusiness für Frauen ist einfach...", ihre Stimme bricht und sie denkt nach. Wieso erzähle ich ihm das eigentlich? Madison findet keine gute Antwort und beendet den Satz mit einem „scheiße". Benny betrachtet sie plötzlich verwundert, da er ihre plötzliche Stimmungsänderung nicht versteht.

„Tut mir Leid. Ich muss dich nicht auch noch mit meinem Leid belasten", lächelt Madison gequält und legt Geld auf den Tresen:"Auf Wiedersehen Benny Watts". Damit verschwindet sie schnell in der Menge und verlässt den Laden. Ehe Benny ihr hinterher kommt, ist sie lange aus seinem Blickfeld verschwinden.

Love is a game | Benny Watts - das Damengambit | germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt