~Kapitel 14~

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Es sind einige Jahre vergangen und die Jungs sind mir echt ans Herz gewachsen, obwohl sie mich manchmal sehr nerven.

Ich habe aber auch bemerkt, dass sich etwas in meinem Inneren rührt, wenn sie in der Nähe sind. Vorallem aber bei einem von ihnen. Fühlt sich so die Liebe an?

"Schläfst du seit neuem mit offenen Augen?", riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich sah auf.

"Wir gehen frühstücken." "Haldir schläft ja noch.", die beiden verließen das Zimmer und wieder war es da.

Es war ein warmes Gefühl. Als würde ein kleines Feuer in meinem Herzen brennen und mich wärmen. Ich legte meinen Kopf auf meine Vorderpfoten und schloss wieder meine Augen.

"Was glaubst du wer sie ist?" "Woher soll ich das denn wissen? Er sagte nur es sei eine gute Freundin."

"Er liebt sie und sagt uns es wäre eine gute Freundin?" "Wir müssen rausfinden wen er so liebt." "Und wie willst du das machen?", die beiden betraten wieder das Zimmer. "Über was redet ihr?", hörte ich Haldir, tat aber so als würde ich schlafen.

"Wir versuchen rauszufinden, wer diese Mysteriöse Frau ist, die du ja so sehr liebst, sie aber nicht darauf ansprichst und eine gute Freundin nennst.", bei diesen Worten Orophins, blieb mein Herz stehen.

Er liebt eine Frau, die eine gute Freundin ist. Er hat viele Freunde. Der Gedanke daran, dass er sie liebt und ich nur eine normale Freundin bin, ließ mir eine kleine Träne durchs Fell rollen.

Mein ganzer Körper war angespannt und ich wäre am liebsten einfach gelaufen, doch sie sollten mich nicht so schwach sehen. "Hat sie einen Alptraum?", Rúmil hatte anscheinend die Träne gesehen und einer von ihnen wischte sie weg.

Ich konnte nicht hierbleiben, also schlug ich die Augen auf und sah kurz die Brüder an.

"Guten Mor-", weiter kamen sie nicht, da ich aus dem Zimmer gerannt war. "Wo willst du hin?", schrien sie mir nach, aber ich rannte einfach weiter.

Nur weg von hier.

Ich rannte tief in den Wald und dann brach ich zusammen. Plötzlich war ich wieder eine Elbin. Ich hatte nur ein leichtes Kleid aus dünnem Stoff an, so wurde mir nach einer Zeit kalt und ich zitterte, hatte aber keine Kraft mich zu bewegen.

Tränen liefen mir über mein Gesicht, wie Wasserfälle und ich nahm nichts mehr um mich herum wahr. War das die Liebe?

"Da bist du ja!", Orophin hatte mich gefunden, er war allein. Sie hatten sich wahrscheinlich aufgeteilt um mich zu finden, doch ich wollte nicht zurück.

Nie wieder werde ich zurückkehren. "Was ist denn los?", er kniete sich neben mich, legte mir einen Umhang über und wollte mich umarmen.

"Lass mich los!", ich wehrte mich und er ließ es sein. "Komm mit. Du wirst noch erfrieren, wenn du hier draußen bleibst.", ich schüttelte nur leicht den Kopf. "Doch. Du kommst jetzt mit oder ich trage dich zurück.", befahl er und als ich den Kopf wieder schüttelte, wollte er mich hochheben.

"Rúnya.", stieß ich leise aus und hoffte er würde mich hören. "Was?", Orophin war verwirrt. Ich konnte Äste Knacken hören und etwas Großes kam auf uns zu.

Bevor Orophin etwas tun konnte, griff ich nach Rúnyas Hörnern und hielt mich fest, während Orophin in einer Art Schockstarre wegen Rúnya war.

Sicher hat er noch nie zuvor einen Mantikor aus solcher Nähe gesehen.



Tochter der DämmerungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt