~Kapitel 3~

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Rúnya und ich liefen jeden Tag einfach frei nach Gefühl durch die Wälder und mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt, rohes Fleisch zu essen.

"Glaubst du wir finden etwas?", fragte eine Stimme, ganz in der Nähe, "Bestimmt. Hier gibt es doch genug Tiere, die wir jagen können.", antwortete eine andere.

Rúnya war zum Glück nicht bei mir, sondern auf der Jagd.

Ich kletterte auf einen Baum und versteckte mich dort vor den Personen, die sich näherten.

"Sieh doch mal. Da hinten.". Zwei Menschen traten zwischen den Bäumen hervor und einer zeigte auf ein Kaninchen, welches unter dem Baum saß, auf dem ich mich versteckte.

Einer von den beiden schoss, doch er traf nicht und so rannte das kleine Tier weg, während der Schütze seinen Pfeil aus dem Baumstamm zog.

Der Ast, auf dem ich lag, knackte und der Mann sah nach oben.

"Da!", sagte er und der andere schoss auf mich, traf aber nicht, so konnte ich vom Baum springen und weglaufen.

Die beiden liefen mir hinterher und, weil sie so schlecht zielten, trafen sie mich nicht und ich rannte weg von Rúnya, um ihn nicht in Gefahr zu bringen.

Aus dem Wald raus rennen, schien mir die beste Lösung und so rannte ich weiter.

Ich ließ die letzten Bäume hinter mir und bemerkte, dass es ein Fehler war, den Wald zu verlassen.

Mehrere Schützen schossen auf mich und diese waren besser als meine beiden Verfolger.

Fünf Hunde wurden losgelassen und rannten mir nun hinterher, während weiter auf mich geschossen wurde.

Im Wald hätte ich besser entkommen können, als auf einer ebenen Fläche.

Ich rannte, so schnell ich konnte, um den Hunden zu entkommen, doch sie waren wohl aufs jagen trainiert, denn sie abzuschütteln war gar nicht so leicht.

Ich hätte in der Nacht mehr schlafen sollen, denn deswegen war ich bald schon nicht mehr so schnell gelaufen und ich hätte die Falle gesehen.

Nun bin ich in einem Käfig, der für Tiere meiner Größe viel zu klein war.

Diese Leute brachten mich in ihr Dorf, wo sie den Käfig unsanft in die Mitte des Dorfes stellten.

Darauf antwortete ich nur mit einem Fauchen und da ich wusste, dass sie mich nicht frei lassen würden, legte ich mich hin und wartete.

Die Frauen und Kinder die mich sahen, erschreckten sich und trauten sich nicht näher heran.

"Der ist nicht gefährlich.", versicherte einer der Manner den rumstehenden und die Kinder traten vorsichtig näher.

Ich blieb einfach nur liegen und sah die Enttäuschung in den Augen der kleinen.

"Ich glaube, der braucht mehr Platz.", sagte eines der Kinder und bei seinen Worten hob ich den Kopf.

"Papa, kannst du ein Gehege bauen?", fragte der Kleine und sein Vater nickte nur und verschwand dann mit einigen anderen.

Tochter der DämmerungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt