~Kapitel 22~

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"Drake", murmelte ich als mir etwas einfiel, "Drake!", rief ich und ein schwarzer Drache in der Größe einer kleinen Katze kam durch eines der zerstörten Fenster herein.

"Du lebst noch.", stellte ich fest und der Drache setzte sich auf meinen Schoß.

"Wisst ihr, bei uns Sonnenelben war es schon immer so, dass wenn ein Kind geboren wird, erscheint ein Drache. Dieser ist mit dem entsprechenden Elben verbunden und stirb er, so erscheint das, was seinem Elben am nützlichsten ist. Normalerweise sterben die Drachen schon Recht früh, deshalb wundert es mich ihn hier noch lebend zu finden.", erklärte ich den Jungs, die mich fragend angesehen hatten.

Drake gab ein Krächzen von sich und ich wusste, dass er nun bereit war zu sterben und mir zu helfen.

Im Raum wurde es dunkel und als wieder Licht durch die Fenster schien, lag Drake nicht mehr in meinem Schoß.

Stattdessen lagen da eine Rüstung, ein Bogen und ein gefüllter Köcher.

Die Rüstung war aus kleinen schwarzen Drachenschuppen und schien auf mich abgestimmt zu sein.

Der Bogen schien aus einem seiner Hörner zu sein, doch viel größer, als wenn es seine gewesen sein konnten und die Pfeile mussten aus seinen Stacheln sein, während der Köcher aus Schuppen bestand.

Alles war in einem kräftigen Schwarz gehalten, nur die Pfeilspitzen schimmerte in einem glänzenden Silber und die Bogensehne schien aus dünnen Goldfäden zu bestehen.

Es waren die Fasern seines Herzens, aus welchen die Bogensehne gedreht war und die Pfeilspitzen waren aus seinen Zähnen gefertigt.

Auch ein Dolch war dabei, er schien aus dem Licht von Sonne und Mond zu bestehen. Ich zog die Rüstung an und die Drachenschuppen passten sich meinen Bewegungen an, so würde ich bei keiner Bewegung gestört werden.

Drachenschuppen als Rüstung zu haben, ist sehr praktisch, denn sie sind härter als selbst Mithril, aber weil es viele einzelne Schuppen sind, können sie sich verschieben und damit sind sie leichter zu tragen.

Die Worte meiner Mutter schwirrten mir im Kopf herum und ich lief auf den Gang hinaus, wo ich mich kurz umsah, dann aber weiter lief.

Ich kam in eine Große Halle, in deren Mitte ein goldener Schrein stand, der von der Sonne beschienen wurde.

Zielsicher ging in auf ihn zu und hielt meine Kette in das Sonnenlicht.

Haldir und seine Brüder standen wieder hinter mir, "Hilf mir Mutter.", bat ich und kurz darauf erschien sie vor mir.

"Du hast uns gefunden.", sie lächelte mir zu und entdeckte dann auch die Jungs.

"Passt mir ja auf sie auf.", sagte sie zu Haldir, der mich sofort näher an sich zog, was meine Mutter noch mehr lächeln ließ.

Tochter der DämmerungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt