47 | Little Family (3/3)

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Bucky und Steve waren entsetzt und das sah man ihnen auch an. Alles war gelogen? Es gab nie ein Kind? Die letzen Wochen waren also eine reine Lüge? Und die Gefühle.. waren sie dann auch nicht echt?

Bucky fühlte sich so wie er sich bei Hydra gefühlt hatte. Als hätte man ihm erneut eine Gehirnwäsche unterzogen und ihm befohlen auf Familienvater zu machen. Wenn er so darüber nachdachte hörte es sich aber auch lächerlich an. Er war der Winter Soldier, er hatte unzählige Menschenleben auf dem Gewissen. Bucky hatte sich keine Familie verdient.

Und auch Steve fühlte sich hintergangen. Es war wie damals, als ernach 70 Jahren aus dem Eis aufgewacht ist. Und um ehrlich zu sein, wäre er jetzt lieber wieder in diesem Eis als hier. Steve fühlte sich so, als hätte Tony ihm gerade gesagt er hat Jahre lang für Kanada mit dem falschen Namen gekämpft. Und doch hätte er die Kanada Sache eher verziehen als die Tatsache, dass Steve sich unnötig auf ein Kind gefreut hat.

Tony sagte nichts. Er sah die beiden Männer nur ausdruckslos an, als er plötzlich anfing zu lachen. "Ihr hättet eure Gesichter sehen müssen", brachte er voller Gelächter raus.

Jetzt verstanden die Supersoldaten gar nichts mehr.

"Das war ein Witz?", knurrte Bucky, welcher nun eher wütend als entsezt war. Und auch Steve schüttelte seufzend den Kopf.

"Es tut mir leid, okay?", entschuldigte sich Tony und meinte es diesmal auch ernst, "aber die Stimmung war so angespannt, ich musste sie etwas lockern"

Bucky verdrehte die Augen. "Was wolltest du wirklich sagen?", fragte er nun, immer noch leicht gereizt aufgrund des schlechten Streiches von Tony. Steve blieb weiterhin still und sah den Kleinsten nur erwartungsvoll an.

Tony nahm seinen ganzen Mut zusammen, bevor er begann: "Ich weiß, wir haben gesgat, wir warten die schwangerschaft ab, wegen der ganzen 'Wer ist der Vater' Sache, aber mir ist in den letzten Wochen etwas klar geworden"

Die Wut der Beiden war wie erlöschen und wurde durch Neugier ersetzt. Wusste Tony doch wer der Vater war?

Als weder Steve, noch Bucky etwas sagte, fuhr Tony fort: "Ich will nicht wissen, wer der Vater ist. Die letzen Wochen waren so schön und auch wenn wir noch ein paar Monate haben, ich will nicht, dass es vorbei ist. Ihr seid Beide so fürsorglich und liebevoll. Und ich kann mir unsere Familie nicht vorstellen, wenn einer von euch fehlt."

Bucky spürte ein Kribbeln in seinem Bauch. War es das, was er dachte, was es war? Musste er keine Angst mehr haben, ausgeschlossen zu werden? Konnte er endlich glücklich werden, mit Tony als auch mit Steve?

Auch Steve hatte ein warmes Gefühl in sich. Die letzte Zeit war wunerschön, wenn nicht sogar die schönste Zeit seines Lebens. Er war glücklich mit Tony, aber auch glücklcih mit Bucky. Er hatte vergessen, das die Frage wer der Vater des Kindes überhaupt noch im Raum stand. Oder dass Tony sich hätte entscheiden "müssen" zwischen ihm und seinem besten Freund. Für den Blonden war es schon selbstverständlich zu dritt zu sein und er war froh zu hören, dass sich dies nicht ändern würde.

"Ich will mit euch Beiden zusammen sein. Ich weiss es ist nicht normal und ich kann verstehen, wenn ihr sagt, dass das für euch nicht in Ordnung geht. Aber die letzten Wochen haben mir einfach die Augen geöffnet", Tony legte eine Hand auf seinen Bauch "Ich will das Kind mit euch Beiden großziehen. Ich will mit euch alt werden, auch wenn ihr schon längst ins Museum gehört"

Daraufhin konnten sich Bucky und Steve das Lachen nicht verkneifen.

"Ich liebe dich, Bucky Barnes", sagte der Milliardär und legte seine Lippen auf die des Angesprochenen. Dieser sah erst unsicher zu Steve, doch dieser schien kein Problem damit zu haben, weshalb Bucky die Augen schloss und den Kuss erwiderte. Es war nicht im Vergleich zu dem letzten Kuss, den die Beiden sich in Buckys Schlafzimmer damals teilten. Damals war er nur voller Lust, fast schon bedeutungslos. Aber der Kuss jetzt fühlte sich echt an. Und voller Liebe.

Die Beiden lösten sich und Bucky ließ für einen Moment die Augen geschlossen. In Gedanken erinnerte er sich nochmal schnell an alle Details; Tonys weiche Lippen, die Schmetterlinge in Buckys Bauch und diese kurze Stille, in der es kurz nur um ihn um Tony ging. Als er seine Augen wieder öffnete, lächelte Bucky überglücklich.

"Ich liebe dich auch, Doll", antwortete der Älteste und strich Tony eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Als Nächstes jedoch stand er auf und stellte sich vor Steve, bevor er sich zu ihm runter beugte. "Und ich liebe dich, Punk"

Steve grinste daraufhin und zog Bucky einfach zu sich, um ihn zu küssen. Beide, Tony und Bucky hatten nicht damit gerechntet, doch keiner der Beiden hatten etwas dagegen. Bucky spürte das selbe Feuerwerk der Gefühle, die er bei Tony gespürt hat. Und auch Tony konnte das Lächeln nicht verkneifen.

Als Steve sich löste, hauchte er an Buckys Lippen: "Ich dich auch, Buck". Dann wendete er sich an Tony: "Und dich, Darling". Auch Steve und Tony küssten sich und Bucky schaute zu. Er verspürte keine Eifersucht, eher Erleichterung.

"Und jetzt.. Dreier", grinste Bucky frech, als die Beiden sich lösten. Alle brachen in Gelächter aus. Steve schüttelte lachend den Kopf. "Gut zu wissen, wovon du nachts träumst". Bucky setzte sich wieder auf seinen Platz und zwinkerte Steve zu.

Tony sah auf seinen kleinen Babybauch, denn man nur ganz schwach erkennen konnte. "Da wir ja jetzt irgendwie zusammen sind, können wir es doch den Anderen veraten?", fragte er dann die anderen zwei Männer. Diese stimmten zu, doch verschiebten es auf Morgen. Heute war ihr Tag und da wollten sie wenigstens den gemeinsamen Abend zu dritt in vollen Zügen genießen.

Am nächsten Tag war es dann soweit; Tony, Steve und Bucky erzählten von dem Kind. Und von ihrer Beziehung. Tony hatte Angst, die Anderen würden sie vielleicht als abwertend ansehen, doch er wurde positiv überrascht.

Natasha, Clint, Thor, Bruce, Wanda, Vision, Rhodey und Sam freuten sich für sie. Sie alle waren total aufgeregt über die neuen Nachrichten. So sehr, dass sie spielerisch anfingen sich zu streiten, wer die Patentante oder der Patenonkel werden würde.

Tony lächelte, während er dem Streit seiner Freunden lauschte. Peter würde in der besten Familie auf Erden großwerden. Oder die kleine Morgan. Harley klang auch toll. Noch war ja nichts klar.

Was Steve oder Bucky zu den Namen sagen würden? Wollten sie überhaupt rausfinden, welches Geschlecht das Kind haben würde? Und was, wenn das Kind sich im falschen Körper fühlt? Wenn es doch trans oder nonbinary ist? Darauf gab es nur eine Antwort: Egal was passieren würde, Tony würde sein Kind lieben. Und Steve und Bucky auch.

Das wurde ihm mit jedem weiterem Monat klar. Sie taten alles, damit es Tony und dem Kind gut gehen würde. Ob es stressige Arzttermine, Aushalten von Stimmungsschwankungen oder die seltsamsten Essenskombinationen auf Erden waren; Bucky und Steve waren die besten festen Freunde auf Erden.

Mit jedem Tag wurde Tonys Bauch ein Stück größer und größer. Jeder Abend bestand daraus, dass sie mit dem Kind "sprachen". Sie konnten es kaum erwarten, das kleine Bündel endlich in den Armen zu halten. Und mit jedem Tag verliebten sie sich immer mehr ineinander, wenn dies überhaupt möglich war.

Die Avengers hatten eines Tages eine wichtige Mission: Das Kinderzimmer. Der Tag war der chaotischte Tag, aber lustigste Tag der Freundesgruppe. Und schlussendlich sind sie auch fertig geworden.

Tony stand mit seiner runden Babykugel in dem genderneutralem Kinderzimmer - mit dem Geschlecht wollten sie abwarten - und sah sich zufrieden um. Er liebte alles. Das Zimmer, seine Freunde, Steve, Bucky und das Kind.

"Wir alle warten auf dich, Bambino", lächelte Tony und strich mit der Hand über seinen Bauch.

Plötzlich spürte Tony ein stechenden Schmerz in seinem Unerleib. "Was zum-", wollte er fluchen, als ihm erneut eine Welle des Schmerzes überkommt. Der Schmerz war so stark, dass er sich an dem Babybett festhalten musste, um nicht umzukippen. Er wollte nach Hilfe rufen, aber aus seinem Mund kam nur ein lauter, schriller Schrei.

Natasha, Clint, Thor, Bruce, Wanda, Vision, Rhodey und Sam stürmten sofort in das Kinderzimmer. Doch niemand verstand, was los war, weder wie sie helfen konnten. Als Bucky und Steve so schnell wie möglich aus dem Gym dazu kamen, sah Tony die Beiden fast schon hilfesuchend an. Er wollte ihnen erklären, doch der Schmerz ließ ihn nicht. Doch das musste er auch nicht. Denn Blondie und Brownie verstanden sofort:

Das Kind kommt.

𝐂𝐇𝐄𝐄𝐒𝐄𝐁𝐔𝐑𝐆𝐄𝐑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt