36 | Nie mehr vereint (Superfamily)

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Fortsetzung von "Es muss sein (Stony)"
Die Szenen sind nicht wie in Endgame!
TW: Erwähnung von Tod

Fortsetzung von "Es muss sein (Stony)"Die Szenen sind nicht wie in Endgame!TW: Erwähnung von Tod

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P.O.V. Steve
Tony lächelt uns an. Doch ich sehe wie er mit den Tränen zu kämpfen hat.
"Auch wenn ihr meine Entscheidung vielleicht nie verstehen werdet.... Ich habe es für euch getan", sagt er, wobei ihm doch eine einzelne Träne über die Wange läuft.
Er hat es gewusst. Er hat sich sogar darauf vorbereitet?!
"Wir wollen immer ein Happy End", Tony wendet den Blick kurz ab, um sich die Träne wegzuwischen, ,,Aber es kann nicht immer so ausgehen".
Ich seufze. Es hätte trotzdem nicht so enden müssen. Ich hätte springen sollen. Ich. Nicht Tony.
"Ich liebe dich Steve", werde ich aus den Gedanken gerissen. ,,Egal was passiert ist, Ich liebe dich so unglaublich sehr..."
Ich spüre wie sich die Tränen in meinen Augen sammeln. Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter, weswegen ich mich ruckartig umdrehe. Natasha.
Sie lächelt mich aufmunternd an, doch ich sehe ihre Tränen.

Tony sieht nun zu Peter.
"Verzeih mir Pete....", sein Lächeln ist schwach, fast schon gezwungen. "Es tut mir so unendlich leid.... Bitte sei mir nicht böse"
Ich sehe zu meinem Sohn Peter, welcher ausdruckslos das Hologramm anstarrt.

Peter...

Ich konnte es ihm nicht erklären.
Wir waren mitten im Kampf, es gab keine Zeit für Erklärungen.
Doch sein Blick sagte mehr als Tausend Worte.
Er sah mich fragend an. "Wo ist Dad?", das war seine nicht gestellte Frage.
Ich biss mir nur auf die Unterlippe und wendete den Blick ab. Ich wollte nicht sehen, wie er in Tränen ausbrach, weil er verstand, dass Tony nicht kommen würde. Doch ich habe den Blick auf mir gespürt. Diesen wütenden, hasserfüllten, verletzten und traurigen Blick.
"Warum hast du ihn nicht beschützt?", hörte ich. Ob es Peter oder meine innere Stimme war, weiß ich nicht.
Aber ich wusste, es war meine Schuld.
Ich habe sie im Stich gelassen. Und jetzt werden wir nie wieder vereint sein.

Das Hologramm verschwindet.
Fast schon wütend erhebe ich mich von der Couch und gehe in die Küche.
Ich komme nicht darauf klar. Ich habe ihn verloren. Wie konnte ich auch denken, dass es für immer sein wird? Alles hat ein Ende.

Immer noch wütend und traurig zugleich setzte ich mich an den Küchentisch.
Oder wie Clint sagen würde, an unseren Diskussionstisch. Wenn der wüsste, dass hie nicht nur diskutiert wurde...
Ein kleines Grinsen bildet sich auf meinen Lippen, als ich mich an die gemeinsamen "Diskussionen" mit Tony erinnere.
Einer der Gründe, warum Peter lieber in seinem Zimmer aß.
Mein Grinsen verschwindet schnell wieder, als mich der Gedanke einholt, dass ich nie wieder diese Momente mit Tony zurück bekommen werde.

Ich werde nie wieder morgens aufwachen und ihn sein wunderschönes Gesicht blicken können, während er schläft.
Ich werde nie wieder spüren, wie sich seine Arme von hinten um mich schlingen, wenn er lange weg war.
Ich werde nie wieder seinen kleinen und zierlichen Körper an meinen drücken können.
Ich werde nie wieder schmunzeln können, weil er mal wieder zu tief ins Glas geschaut hat, dass er sogar vergisst, dass wir verheiratet sind.
Ich werde nie wieder in seine Werkstatt laufen können, um ihn aus dieser rausholen, weil er Nächtelang sich in dieser befand.
Ich werde nie wieder über sein fluffiges Haar streichen können, während er auf meinem Schoß liegt.
Ich werde nie wieder seine sanften Lippen auf meinen spüren können.
Ich werde mich nie bei ihm entschuldigen können.

"Steve...Es ist so weit...", holt mich Natasha aus den Gedanken. Ich schlucke. Ich bin noch nicht soweit. Ich kann noch nicht Abschied nehmen.
Seufzend rapple ich mich von meinem Platz auf. Auf dem Tisch vor mir liegt die geöffnete Whisky Flasche und das leere Glas.
Diese Ironie. Tony sagte ich jedes Mal er solle nicht so viel trinken und jetzt trinke ich die halbe Whisky Flasche leer.
Ich bin eigentlich kein Trinker.
Alkohol bringt einem Supersoldaten nicht viel.
Der Schmerz vergeht dementsprechend auch nicht.

Als ich aus der Küche laufe, spüre ich die ganzen mitleidigen Blicke auf mir.
Ich will kein Mitleid; Ich bin der Bös, verdammt.
Ich habe meine Familie verlassen. Ich habe Peter verlassen.
Ich habe ihn verlassen...

Wir gehen aus dem Haus und fahren an den See. Hier hatten Tony und ich unser erstes Date.
Ich weiß noch, wie er sagte: "Steve, wenn ich jemals sterben sollte, dann will ich hier am See beerdigt werden, okay? Es ist so wunderschön."
Das sagte er mehrmals. Er liebte diesen Ort.
Meine Antwort war immer dieselbe. Und ich hasse mich dafür.
"Du glaubst doch nicht ernsthaft, ich lasse dich vor mir sterben?"

Wir wollten die Beerdigung privat halten.
Zudem konnte ich nicht zulassen, dass Tonys Tod auch noch Geld für die ganzen Möchtegern Leute im Fernsehen bringt...?!
Dennoch sind viele Leute gekommen, um Abschied von dem Besten Beschützer der Erde zu nehmen.

Alle wünschen uns ihr "aufrichtigstes Beileid". Von König T'Challa und seinem Volk, von den Guardians of the Galaxy, sogar von Pym und noch vielen mehr.
"Wir würden das schon schaffen", haben sie gesagt. Niemand kam bis jetzt auf die Idee zu sagen wie?!

Nach der Beerdigung, finde ich Peter vor dem See vor.
Mein schlechtes Gewissen hält mich zurück, aber mein Vaterinstinkt ist stärker, weswegen ich zu ihm hin gehe.
"Hey Partner...", spreche ich ihn an.
Er sieht kurz zu mir und wendet den Blick fast sofort wieder ab. Ich bekomme wie erwartet keine Antwort.

Am Liebsten würde ich ihn einfach in die Arme nehmen. Mich für alles entschuldigen.
Doch ich weiß, dass er es nicht zulassen würde. Das ist das Zeichen, dass ich als Vater versagt habe.

Wir beide starren auf den See.
Ein Fremder würde mich auslachen, wenn ich sage wir wären Vater und Sohn. Zumindest würde man uns bei dieser Stimmung nicht glauben.
Tony wäre enttäuscht von uns.
Wenn er doch nur bei uns wäre....

,,Ich vermisse ihn", meint Peter nach längerem Schweigen. Ich sehe wieder zu ihm.
Er tut es mir gleich. Und zum ersten Mal sehe ich keine Wut, keinen Hass in seinen Augen.
Ich sehe nur wie verletzt er ist. Seine Augen sind rot und geschwollen. Ein Anblick, der mein sowieso gebrochenes Herz ins Tausend Teile zerspringen lässt.
Ich schiebe meine kompletten Schuldgefühle und meinen Selbsthass bei Seite und nehme meinen ganzen Mut zusammen.
Ohne etwas zu sagen ziehe ich Peter in meine Arme und streiche ihm durch die Haare.
"Ich vermisse ihn auch, Peter", antworte ich auf seine Aussage.
Peter ist erst überrascht, erwidert die Umarmung und vergräbt sein Gesicht in meiner Schulter.
Wir beide sagen nichts. Es gibt nichts zu sagen. Aber wir beide wissen, es ist besser zusammen zu trauern, statt jeder für sich selbst.
Wir werden wohl selbst rausfinden müssen, wie wir es schaffen.
Wir dürfen Tony nicht enttäuschen.

𝐂𝐇𝐄𝐄𝐒𝐄𝐁𝐔𝐑𝐆𝐄𝐑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt