22 | Tante Peggy

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Es wird Zeitsprünge geben

P.O.V. Peggy Carter
,,PEGGY!", ruft jemand nach mir.
Verwirrt drehe ich mich um und blicke ihn Howards verzweifeltes Gesicht.
,,Howard?", frage ich verdutzt, ,,Was ist denn los?"
,,Ma-Maria! Sie... Sie ist im Krankenhaus und... und-"
,,Ganz ruhig", unterbreche ich ihn, ,,Tief Luft holen und dann erzählst du mir in Ruhe was passiert ist"
Der Mann gegenüber von mir nickt und atmet tief durch. Dann startete er einen zweiten Versuch:
,,Maria ist im Krankenhaus. Das Baby kommt..."
Jetzt bin ich diejenige die Panik schiebt:
,,Was machst du dann noch hier?!"
Schnell packe ich ihm am Arm und ziehe ihn zu den ganzen S.H.I.E.L.D. Autos.

Kurze Zeit später habe ich Howard ins Krankenhaus gefahren und warte jetzt vor dem Zimmer.
Ab und zu höre ich ein paar Schreie von Maria.
Ich hoffe es geht ihr gut...
Dann fällt mir ein das Howard gar kein Blut sehen kann.
Hoffentlich geht es ihm auch gut.
Im schlimmsten Fall stehe ich dann neben Maria und unterstützte sie, während Howard wahrscheinlich bewusstlos auf dem Boden liegt.

Nach weiteren Stunden, kommt Howard mit einem blassen Gesicht raus.
,,Alles okay?", frage ich besorgt.
Ein kleines Lächeln bildet sich auf seinen Lippen.
,,Wir haben einen Sohn", murmelte er leise, aber so dass ich ihn noch höre.
Er sah fertig aus und ich will gar nicht wissen wie kaputt Maria dann ist.
Ich umarme meinen Freund glücklich und sage fröhlich: ,,Ich freue mich für euch"

Jetzt war der Moment gekommen.
Ich durfte endlich das Baby kennenlernen.
Maria lächelte mich müde an.
In ihrem Armen lag ein kleines Bündel.
Als ich näher komme, erblicke ich den Kleinen.
,,Willst du ihn mal halten?", fragt Howard, woraufhin ich nicke.
Vorsichtig reicht mir Maria ihr Baby.
,,Darf ich vorstellen: Anthony Edward Stark", stellt mir Howard stolz seinen Sohn vor.
Ich kenne Anthony gerade mal seit zwei Sekunden.
Aber sollte ihm jemals was passieren, erschieße ich jeden in diesem Raum und dann mich selbst.

,,Tante Peggy?" höre ich meinen Neffen nach mir fragen. Ich hab ihn gerade ins Bett gebracht und war dabei den Raum zu verlassen, als ich mich zu ihm drehe.
,,Ja mein Engel?"
,,Kannst du mir noch eine Gute Nacht Geschichte erzählen?"
,,Natürlich", antworte ich und setzte mich an sein Bett.
,,Was für eine Geschichte willst du hören?"
,,Eine Captain America Geschichte!", rief Anthony freudig aus.
Lächelnd erzähle ich ihm seine Lieblingsgeschichte von seinem Lieblingshelden. Wenn er wüsste, dass Captain America fast sein Onkel geworden wäre...
Steve hätte Tony so geliebt...

Wütend stürme ich in die Stark-Villa.
Überall sind Jugendliche mit Bierflaschen oder Zigaretten im Mund.
Ich dränge mich durch die Menschen und halte Ausschau nach Anthony.
Da sind Howard und Maria einmal auf Geschäftsreise und dieser... Dummkopf macht einfach eine Hausparty.

Schließlich entdecke ich ihn. Natürlich am Pool.
Hat er da... eine Zigarette im Mund?!
Nicht mit mir, mein Freund.
Wütend laufe ich auf ihn zu.
Mittlerweile hat er mich entdeckt, denn sein Blick spricht Tausend Worte.
,,Tante Peggy...", meinte er mit einem unschuldigen Lächeln. Doch damit klopft er mich nicht weich.

,,Anthony Edward Stark", fange ich an und sein Lächeln verschwindet. Es kommt nicht oft vor, dass ich seinen kompletten Namen ausspreche. Aber wenn ich es tue, verheißt das nichts Gutes für ihn.
,,Du nimmst diese Zigarette jetzt sofort aus dem Mund", sage ich immer noch mit meinem Todesblick.
,,Ach komm schon Tante Peg...", will er schon quengeln, doch ich muss nur meine Augenbraue heben und schon ist die Zigarette weg.

Ich habe die ganzen Jugendlichen rausgeschmissen und Anthony erstmal eine Standpauke gehalten.
Jetzt habe ich ihn auf sein Zimmer geschickt. Gerade bin ich einfach zu sauer. Wobei ich nie sauer auf Anthony bin. Auch jetzt nicht. Ich mache mir einfach nur Sorgen um ihn.
Das werde ich ihm später erklären. Gerade ist nur wichtig das der arme Jarvis die Villa nicht allein sauber machen muss.

Plötzlich bekomme ich einen Anruf.
,,Mrs. Carter?", kommt es vom Hörer. Es ist Edwin Jarvis, der Butler von Howard.
,,Mr. Jarvis? Gibt es ein Problem mit Anthony?", frage ich, da ich sonst keinen Grund für den Anruf sehe.
Wie oft hat Jarvis mich schon angerufen, nur weil er mit Anthony nicht zurecht kam. Der Junge ist mittlerweile fast erwachsen und trotzdem ein kleiner Dickkopf. Ich bete einfach, dass er nichts angestellt hat.
,,Es geht nicht um Anthony, Mrs. Carter...", murmelt Jarvis und macht eine kurze Pause, bevor er weiter redet, ,,Mr. Und Mrs. Stark hatten einen Autounfall wie ich so eben gemeldet bekam. Sie... haben nicht überlebt."
In meinem Hals bildet sich ein Klos.
Howard und Maria... sind tot?
Ich kann es nicht glauben. Ich will es nicht glauben.
Oh Gott! Anthony! Dem Kleinen geht es bestimmt nicht gut nach dieser Nachricht.
,,Ich komme sofort", sage ich schnell.
,,Mrs. Carter, ich verstehe nicht?", meinte Jarvis aber ich habe daraufhin aufgelegt.
Wie bei Anthonys Geburt, stürme ich fast zu den Autos und fahre direkt los. Ich gebe mir nicht die Mühe mich bei jemandem abzumelden.
Mein Baby braucht mich.

Als ich an der Villa der Starks ankomme, steige ich aus dem Wagen und gehe so schnell wie möglich ins Haus. Ich suche nach jedem Zimmer nach Anthony, habe einfach Angst dass er was angestellt hat.

Schließlich finde ich ihn. In der Garage. Um genauer zu sein, in einem der vielen Autos. Ich laufe auf ihn zu. Als ich genauer hinsehe, erblicke ich mehrere Bierflaschen. Er sieht so aus als hätte er geweint. Natürlich hat er das, schließlich hat er seine Eltern verloren.

Anthony blickt kurz zu mir, schaut dann wieder starr nach vorne und nimmt einen Schluck von seiner Bierflasche, welche ich ihm dann auch wegnehme.
,,Anthony, Es tut mir leid was passiert ist", sage ich ruhig, ,,Aber das ist keine Lösung"
Er antwortet nicht, legt den Kopf nur nach hinten.
,,Ich weiß es ist schlimm, aber ich bin für dich da", rede ich weiter, hoffe auf eine Antwort.
Ich streiche ihm vorsichtig durch die Haare und mustere ihn genau. Er sieht aus wie Howard in seinen jungen Jahren. Ein kleines Lächeln bildet dich auf meinen Lippen.

,,Ich hab sie verloren...", murmelt mein Neffe nach längerem Schweigen.
Ausgerechnet jetzt, habe ich keine Ahnung wie ich antworten soll.
,,Ist es meine Schuld? War ich einfach ein schlechter Sohn?", fragt er und sieht endlich zu mir.
Allein schon bei dem Anblick will ich ihn aus dem Auto zerren und ganz fest umarmen.
,,Es ist nicht deine Schuld mein Engel", meine ich sanft und streiche ihm weiter durch die Haare, ,,Du bist der liebste, schönste, und süßeste Junge den ich kenne" Ich lächele ihn leicht an.
,,Es ist eine schwere Zeit, aber wir stehen sie gemeinsam durch", sage ich und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn, woraufhin man einen dicken roten Lippenabdruck sehen kann.

𝐂𝐇𝐄𝐄𝐒𝐄𝐁𝐔𝐑𝐆𝐄𝐑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt