41 | After Civil War (Stony)

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TW: Character Death

Zögernd blickte Tony auf das Klapphandy

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Zögernd blickte Tony auf das Klapphandy.
Nur ein Kontakt war eingespeichert.
Steve Rogers
Aber das überraschte Tony nicht.
Seit er von Steve dieses... Ding bekommen hat, starrte er gefühlt jeden Tag auf das Handy.
Er überlegte immer wieder ob er seinen Ex-Freund anrufen sollte oder nicht.
Doch nie hatte er sich getraut.
Und daran ist nur dieser dumme Civil War Schuld.

Ob Steve ihn überhaupt noch liebte?
Wollte der Blonde überhaupt noch, dass Tony anrief?
Sie haben sich zwar nie getrennt, aber richtig zusammen waren sie auch nicht mehr.
Hatte der Andere schon eine neue Liebe gefunden?
Oder hatte er Vergnügen mit anderen Menschen?
Alles Fragen schwirrten in Tonys Kopf umher.

Steve meinte, Tony solle nur im Notfall anrufen.
War Sehnsucht ein Notfall?
War der Schmerz in seinem Herzen ein Notfall?
Tony wusste es nicht.
Aber er wusste, dass er Steve vermisste.
Und wie sehr er ihn vermisste.

Tony wollte unbedingt anrufen.
Er jetzt mehrmals kurz davor.
Aber dann hatte Ton das Handy zugeklappt.
Er war sich so verdammt unsicher.

Was der Kleine jedoch nicht wusste, war das Steve ebenfalls sein Klapphandy anstarrte.
Dort war auch nur ein Kontakt eingespeichert.
Tony Stark
Natürlich.
Schließlich war Steve derjenige, der den Kontakt eingespeichert hatte, sollte Tony jemals anrufen.

Ihm war bewusst, dass er selbst jeder Zeit auch Tony anrufen konnte.
Und er wollte es auch tun.
Aber jedesmal, wenn er kurz davor war, legte er das Handy weg.

Tony war bestimmt sauer auf ihn.
Tony wollte sicher nichts von ihm hören.
Tony hatte bestimmt jemand Anderes.

Vielleicht hat er das Handy auch direkt weggeschmissen, als er es bekam.
Oder er hat das Paket gleich weggeschmissen, ohne es überhaupt zu öffnen.
Ohne überhaupt wissen zu wollen, was Steve ihm zu sagen hatte.

Genauso wie Tony, wusste auch Steve nicht, dass der Andere am Verzweifeln war.
Beide wollten sich einfach wieder hören.
Sich sagen wie sehr sie sich liebten und wie leid ihnen das Alles tat.
Aber beide hatten nicht den Mut dazu.

Es waren diese negativen Gedanken, diese Angst enttäuscht zu werden und dieses Schuldbewusstsein, was sie davon abhielt.

"Ein Versuch ist es wert", murmelte Steve und rief Tony an.
"Meinetwegen", gab Tony sich geschlagen und rief Steve an.
Beides zur selben Zeit, nur an verschiedenen Orten.
Aber sie konnten die andere Nummer nicht erreichen.
"Besetzt", murmelten beide gleichzeitig.

Aber wie konnte das sein?
Steve hoffte das Tony versuchte ihn anzurufen und rief sofort nochmal an.
Und Tony nahm ab.

Zuerst nur Schweigen.
Dann hörte man Tonys gebrochene Stimme: "Steve?"
Dem Blonden zerriss es das Herz. Das war seine Schuld gewesen. Er hatte Tony Stark gebrochen. Steve spürte wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete und wie ihm langsam kalte Tränen über die Wangen liefen.

"Steve, bist du da?", fragte diese Stimme, die Steve so sehr liebte, doch die ihm gerade nur ein Stechen ins Herz bereite.
Man hörte Tonys Hoffnung förmlich heraus. Er hoffte so sehr die Stimme seines Freundes zuhören. Selbst wenn er sagen würde, er hätte sich verwählt.
Alles wäre besser als dieses verdammte Schweigen. Doch Steve brachte keinen Ton raus. Tony wusste jedoch, dass er da war. Das laute Atmen und diese Pausen- als würde der Andere tief nach Luft schnappen, um etwas zu sagen und dann einfach ausatmen, als wäre nie was gewesen- verrieten den Blonden.
Der Braunhaarige nahm es ihm nicht übel. Wer würde denn schon gerne mit ihm reden?

"Ich weiß nicht ob du das hören willst", redete Tony nun einfach vor sich hin, "Aber ich vermisse dich..."

Eigentlich rechnete er damit, dass die Leitung nun tot war. Dass Steve auflegte. Doch da dies nicht passierte, gab es ihm einen kleinen Hoffnungsschimmer zurück.
"Kein Tag vergeht, an dem ich nicht an dich denke... Nicht mal der Alkohol lässt mich dich vergessen", man hörte ein schwaches Auflachen.
Steve dache sich schon fast, dass Tony sich betrinken würde. Dabei hatte er erst ganz frisch den Alkohol aufgegeben. Und wessen Schuld war das?

Tony spürte wie sich die Tränen in seinen Augen sammelten. Wie die Kraft immer mehr aus ihm entwich.
"Ich will, dass du eins weißt...", schluchzte er, während die Tränen über seine leicht geröteten Wangen liefen, "Ich liebe dich, Steve"

Der Blonde hätte etwas sagen können. Er hätte sich bemerkbar machen können. Sich entschuldigen können. Oder das "Ich liebe dich" erwidern können.
Stattdessen schwieg Steve lieber, so groß war sein schlechtes Gewissen. Er hatte einfach nicht den Mut gehabt mit ihm zu reden.
Dann war es zu spät; Tony legte auf.

Heute steht Steve vor Tonys Grabstein und erinnert sich an dieses Telefonat zurück.
Hätte Steve etwas gesagt, wäre es vielleicht anders gekommen. Tony hätte vielleicht keine Überdosis an Schlaftabletten zu sich genommen.
Jetzt war es zu spät.
Und Steve konnte nichts daran ändern.

𝐂𝐇𝐄𝐄𝐒𝐄𝐁𝐔𝐑𝐆𝐄𝐑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt