49 | StephenTony (Ironstrange)

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TW: Erwähnung von Tod

Es war mitten in der Nacht

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Es war mitten in der Nacht. Tonys und Stephens erste gemeinsame Nacht seit Langem um genau zu sein. Sie waren nun seit einem Jahr zusammen, aber sie sind erst heute zusammengezogen.

Die beiden Männer lagen eng aneinander gekuschelt in ihrem gemeinsamen Bett. Beide trugen nicht mehr als ihre Boxer.

Das Einzige, das man hörte, war der ruhige Atem und die wenigen Autos, die man durch das geöffnete Fenster vorbei fahren hören konnte.

Kurz gesagt: Es war eine ruhige Nacht.

Zumindest noch...

Denn was Tony nicht wusste: Stephen hatte seit Kurzem oft Albträume. Diese führten meist zu Panikattacken, weshalb Stephen unter anderem große Schlafprobleme hatte. Tony wusste davon nichts, da sein Freund seit den Albträumen eher selten bei ihm übernachtete. Gut, nach dem Kampf gegen Thanos war es auch nie wirklich dazu gekommen, weshalb es nicht wirklich auffiel. Aber der Milliardär wünschte sich schon so lange, dass die Beiden zusammen wohnen und Stephen konnte Tony nicht noch länger diesen Wunsch abschlagen. Er dachte er könne die Nacht über einfach wach bleiben, schließlich hatte er es Zuhause auch so oft getan, doch das war leichter gesagt, als getan. Es dauerte nicht lange, da war auch Stephen im Land der Träume verschwunden.

Tony bemerkte mitten in der Nacht, wie sein Freund anfing zu zittern. Er wendete oft den Kopf hin und her, manchmal auch den Körper. Stephen war schweißgebadet. Dabei krallte er sich nervös in die Matratze und wiederholte mehrmals die Worte: "Nein! Bitte nicht!"

Doch Stark dachte, es wäre nur ein einfacher Albtraum, weswegen er seinen Freund mehr zu sich zog, um ihn ein wenig zu beruhigen.

Für einen kurzen Moment schien Stephen sich auch wirklich zu entspannen, aber dann schreckte er mit einem lauten Schrei hoch.

Tony war sofort wieder wach und sah verschlafen, aber dennoch besorgt, zu dem größeren Mann, welcher mit dem Rücken zu ihm saß.

,,Stephen?"

Keine Antwort. Man hörte nur ein Schluchzen. Und eine viel zu schnelle Atmung. Tony wurde sofort klar, was gerade passierte: Stephen hatte eine Panikattacke.

Tony selbst kannte dieses Gefühl nur zu gut. Diese Angst. Diese Unwissenheit, was gerade passierte. Als hätte man die Kontrolle über seinen Körper verloren.

,,Es ist alles gut, Stephen. Du bist in Sicherheit", redete er sanft auf seinen Freund ein, während er ihm beruhigen durchs Haar strich. Dabei atmete Tony absichtlich sehr ruhig und langsam, um Stephen eine Atmung vorgeben zu können, die er nachmachen konnte.

,,Dir passiert nichts. Es war nur ein Traum", redete er weiter.

Durch den Mondschein, konnte Tony das verheulte Gesicht des Größeren sehen.

Der Anblick war herzzerreißend. Und dennoch schaffte Stephen es, dass er gut aussah.

Angeber, dachte Tony, sprach diesen Gedanken aber natürlich nicht laut aus.

Stephen vergrub sein Gesicht stumm in Tonys Schulter. Sein Schluchzen wurde immer leiser.

Genau in diesem Moment, kam eine dunkle Gestalt durch das Fenster in den Raum.

Die Person sah sich kurz um, dann konnte man ein lautes Seufzen hören, gefolgt von einem genervtem "Falsches Zimmer".

Stephen vergrub weiterhin sein Gesicht in Tonys Schulter, doch der Milliardär meinte, ein schwaches und abgedämpftes Lachen gehört zu haben. F.R.I.D.A.Y. machte das Licht an.

"Peter, es ist mitten in der Nacht, wo zur Hölle warst du?", fragte Tony, als er die Gestalt wieder erkannte. Dabei löste er die Umarmung auf keinen Fall und strich Stephen beruhigend durchs Haar.

"Eugene und ich haben noch Physik gelernt", antwortete der Teenager wie aus der Pistole geschossen, "Physik, genau. Weil wir bald eine Klassenarbeit schreiben."

Peter vermied den Blickkontakt mit seinem Vater.

"Deswegen schleichst du dich in durch das - nebenbei bemerkt falsche - Fenster in das Haus?"

Gerade als der Teenager sich eine Ausrede einfallen lassen wollte, löste sich Stephen von Tony und wischte sich die Tränen unauffällig weg.

"Komm schon, Tony. Ich glaube nicht, dass dein Sohn dir erklären möchte, was er bis spät in die Nacht mit seinem Freund getrieben hat", meinte Stephen und lächelte schwach.

Peter sah Stephen dankbar an. Wenn der Teenager nur wüsste, wie dankbar der Mann dafür ist, dass Peter mit seiner Aktion von der Panikattacke abgelenkt hat.

Tony seufzte: "Also gut. Aber das nächste Mal, kannst du auch einfach die verdammte Türe benutzen."

Peter nickte hektisch und versuchte, das Grinsen zu verkneifen, bevor er ohne zu hinterfragen, was sein Dad und Stephen eigentlich getan haben, weil dies jetzt ironisch wäre, das Zimmer verlässt.

"Es ist wirklich sehr spät, wir sollten weiter schlafen", meinte Stephen, sobald Peter verschwunden war. Er wollte nicht über den Vorfall reden. In solchen Situationen hasste Stephen es im Mittelpunkt zu stehen.

Tony war natürlich nicht blöd, er merkte, dass sein Freund ablenken wollte. Einerseits wollte er ihm zeigen, dass er für ihn da ist und dass Stephen sich nicht dafür schämen braucht. Andererseits wollte Tony seinen Freund auch nicht bedrängen.

"Stephen?", fragte der Milliardär vorsichtig, als sie sich gemeinsam wieder hinlegten.

Als Antwort bekam er ein schwaches "Hmm?".

"Ich wollte dir nur sagen, dass es okay ist. Du brauchst dich nicht dafür schämen oder so, vor allem nicht bei mir. Ich verstehe das. Und wenn du jemals darüber reden möchtest, bin ich immer für dich da. Natürlich musst du nicht, wenn du nicht willst", erklärte Tony, bevor er sich wieder an den Mann neben sich kuschelt, "Einfach, das du Bescheid weißt."

Stephen wusste nicht was er sagen sollte. Er war überaus glücklich, Tony bei sich u haben und er war seinem Freund unglaublich dankbar, doch er wusste nicht, wie er es in Worte fassen sollte. Stattdessen legte er seine Arme um den etwas kleineren Mann und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Ich liebe dich", hauchte er leise, da es das Einzige war, was ihm im Moment einfiel. Doch Tony gab sich damit zufrieden und erwiderte ein leises: "Ich dich auch."

Stephen biss sich kurz auf die Unterlippe, ehe er hinzufügte: "Vielleicht bin ich irgendwann bereit dazu, darüber zu reden. Nur jetzt noch nicht."

Tony nickte, als Antwort und erneut konnte Stephen nicht beschreiben, wie sehr ihm diese kleine Geste bedeutete.

Wie sollte Stephen ihm jedoch erklären, dass der Grund für seine Panikattacken der Tod seines Geliebten ist? Wie erklärt man jemanden, dass er gestorben ist und das alles nur eine Wunschvorstellung von Stephen ist?

𝐂𝐇𝐄𝐄𝐒𝐄𝐁𝐔𝐑𝐆𝐄𝐑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt