33 | How to Study with your Boyfriend (Starker)

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P.O.V. Peter
"Und das war der Letzte Input, den ihr für die Klassenarbeit braucht", meint meine Mathelehrerin Miss Taylor.
Morgen wird sie wieder mit neuem Input kommen. Mittlerweile glaube ich das diese Klassenarbeit gar kein Ende hat.
Das Lustige: Das wird die Prüfung auch nicht.
Prüfungen...Die hab ich komplett vergessen!
Ich muss doch meine Fachinterne Prüfung in Bio abgeben! Und das nächste Woche!
Verdammt!

Als Miss Taylor den Unterricht beendet stürme ich in die Bibliothek. Ich hab noch nicht mal angefangen irgendwas zu schreiben. Deswegen muss ich jetzt erst Mal alle wichtigen Bücher mitnehmen.
Wie ich sehe, bin ich nicht der Einzige Blitzmerker, da auch andere Schüler aus meine Stufe hier auf Buchjagd sind.

Nachdem ich meine Bücher habe, verlasse ich das Schulgebäude. Auf den Parkplätzen wartet schon Tony an seinem Auto.
,,Scheiße", fluche ich leise. Unsere Verabredung heute habe ich auch vergessen.
,,Freust du dich nicht mich zu sehen?", fragt Tony lachend, der meinen Blick wohl bemerkt hat.
,,Doch schon...", meine ich und klinge dabei nicht wirklich wie ein aufgeregter Boyfriend.
,,Aber?", Tony hebt eine Augenbraue. Anscheinend merkt er das es kein Scherz ist.
Ich blicke auf den Boden. Ich suche nach einer Ausrede, denn zu sagen, ich war zu blöd um meine Dokumentation zu schreiben, ist mir peinlich. Leider leistet mir der Boden keine Hilfe bei der Suche.

Tony legt seine Hand a nmein Kinn, welches er leicht anhebt, damit ich ihm quasi ins Gesicht schauen muss.
,,Rede mit mir Babe", sagt er mit ernster Stimme, wobei mir ein Schauer über den Rücken geht. Tony ist ein lustiger Typ. Ihn ernst zu sehen macht Einem da schon Angst.
,,IchhabevergessendassichmeineDokumentationinBiologieNächsteWocheabgebenmussunddeswegenkannichheutenichtaufeinDateweilichdieDokumentationschreibenmussundfürdieMathearbeitlernenmussTutmirleidHabdichtrotzdemliebVielleichteinanderMal", rattere ich aus dem Nichts einfach runter. Ich hoffe, dass er wenigstens verstanden hat, dass heute nicht geht. Aber Tony ist schlau. Sehr schlau. Ich bezweifle, dass er gar nichts verstanden hat.
Außerdem grinst er. Das hat was zu heißen.
Doch er sagt nichts. Er nimmt mir die Bücher und mein Rucksack ab, legt sie in seinen Kofferraum und öffnet mir die Autotüre.
Auf meinen verwirrenden Blick antwortet er nur mit ,,Steig ein". Und weil mir die Situation so schon zu unangenehm ist, fange ich jetzt nicht noch eine Diskussion an, sondern steige brav ein.

Während der Autofahrt ist es still. Das ist unheimlich. Tony und ich reden doch sonst auch so viel. Will er mich jetzt fürs Dumm sein bestrafen? Allein schon die Vorstellung verpasst mir eine Gänsehaut.
So werde ich nie meine Dokumentation schreiben können.
Lebewohl Gute Noten. Und Hallo McDonalds.

Der Wagen kommt schließlich zum Stehen.
Als ich mich umsehe, wird mir klar, dass wir vor Tonys Haus stehen.
Ich habe Panik. Und ich weiß nicht mal wovor. Was soll schon passieren?
So wie ich Tony kenne, so einiges...
Beruhig dich! Das ist dein Freund und nicht dein Kidnapper.
,,Steigst du auch aus oder willst du im Auto lernen?", fragt Tony lachend, der mir die Tür aufhält.

Wir gehen ins Haus und lassen uns im Wohnzimmer nieder.
Mister und Misses Stark sind leider verstorben, weswegen Tony allein wohnt.
Ich hatte zumindest das Glück, von meinem Onkel und meiner Tante aufgenommen zu werden.
Tony tut zwar oft so, als würde es ihm nichts ausmachen und dass ihm das Alleinwohnen gefällt, doch ich merke an seinem leeren Blick, wie schwer es ihm fällt.
May wollte ihn gleich bei uns aufnehmen, als sie davon hörte, aber Tony lehnte mit einem charmanten Lächeln ab.

,,Also was brauchst du alles für deine Dokumentation?", bringt mich Tones aus den Gedanken. Ich schaue ihn verwundert an.
,,Ähm...", bringe ich nur raus, woraufhin mein Freund in Gelächter ausbricht.
,,Wenn du das hinter dir haben willst, dann solltest du kooperieren"
,,Aber ich darf keine fremde Hilfe annehmen!", erwidere ich sofort.
,,Nerd", kommentiert Tony meine Aussage, ,,Außerdem darfst du keine fremde Hilfe beim Schreiben annehmen. Aber fürs Beschaffen von Informationen und Snackversorgung gibt es keine Regeln"
Ich kann mir daraufhin das Lächeln nicht verkneifen.

,,Also was ist dein Thema?", fragt Tony erneut.
,,Pawlow. Und die Verhaltensforschung", antworte ich.
Tony hebt eine Augenbraue. ,,Seit wann sind wir den Bio-Fan geworden?"
Ich seufze: ,,Seit dem die ganzen Chemiethemen schon verbraucht waren. Und Physik ist so gar nicht meins..."
Ich bekomme ein Lachen als Antwort, woraufhin ich nur beleidigt die Arme verschränke.
,,Naww nicht beleidigt sein", grinst Tony und hält mir einen Oreo hin.
Ich kann nicht anders und öffne meinen Mund, woraufhin er den Keks in meinen Mund schiebt. Oreo. Meine ewige Schwäche.
Während ich mal wieder am Frustessen bin, öffnet Tony ein Hologramm vor sich.
Ja. Während wir noch unsere Handys oder Alexa benutzten, hat Tony sein Hologramm-Dingens.
(A.N.: Ich hab versucht es zu erklären)

Nach kurzer Zeit hat er einige Artikel gefunden, die er für wichtig hält.
Außerdem hat er eine Biografie zu Pawlow gefunden, die ich in der Bibliothek leider nicht aufspüren konnte.
,,Das sollte reichen", meint er, ,,Hast du deinen Laptop da?"
Ein Blick in die Tasche reicht aus, um mir zu zeigen, dass ich auch meinen Kopf vergessen würde, wäre dieser nicht angewachsen.
Und genau diesen Kommentar kann Tony sich nicht verkneifen. Als Entschuldigung gibt es einen weiteren Oreo.

,,Du kannst meinen benutzten", schlägt Tony dann vor.
,,Und da befinden keine pornographischen Medien, von denen ich wissen sollte?", frage ich lachend.
Er verdreht die Augen, was mich noch mehr zum Lachen bringt.

Tony steht auf um den Laptop zu holen. Währenddessen habe ich meine Brille rausgeholt, weil ich ohne die nunmal nicht lesen kann.
Ich fange an die Bücher zu lesen, schließlich will ich die mir nicht umsonst ausgeliehen haben.
Mittlerweile kommt Tony wieder und legt den Laptop auf den kleinen Wohnzimmertisch.
,,Ich wusste gar nicht, dass du eine Brille trägst", sagt Tony. Ich kann sein Grinsen förmlich spüren.
,,Ich trag sie nicht so oft", antworte ich, den Blick noch ins Buch gerichtet, ,,Nur beim Lesen"
,,Du solltest öfter bei mir lesen. Sieht nämlich verdammt süß aus", schmunzelt er und drückt mir einen Kuss auf die Wange.
,,Danke", lächele ich, ,,Aber deswegen muss ich trotzdem lernen Tony"
Ich meine ein Seufzen zu hören, woraufhin ich den Blick doch auf ihn richte.
,,Was hälst du davon wenn ich heute bei dir übernachte?", schlage ich vor, woraufhin Tony natürlich sofort grinst.
,,Aber dann musst du mich jetzt auch lernen lassen", füge ich hinzu und schaue wieder ins Buch.

Während ich mir die Bücher und Internetseiten durchlas, blieb Tony still.
Er holte eine Decke, in die er uns beide einkuschelte, fütterte mich ab und zu weiter mit Oreos und las manchmal in den Büchern mit.
Ein Wunder wie sich das Verhalten von Tony ändert, sobald das Wort Übernachtung bei uns fällt. Es ist wie der Pawlowsche Hund. Er hört die Glocke, in dem Fall die Erwähnung der Übernachtung, und weiß automatisch was folgt... In dem Fall höchstwahrscheinlich 24 Stunden lang Arschschmerzen für mich.
Naja, so kann ich wenigstens morgen meine Dokumentation schreiben, ohne dabei abgelenkt zu werden.

𝐂𝐇𝐄𝐄𝐒𝐄𝐁𝐔𝐑𝐆𝐄𝐑Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt