wahrheit oder wahrheit

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"Louis?" setzte Harry leise an.

"Ja?"

"Lass uns ein Spiel spielen, okay?"

"Was für eins?"

"Wahrheit oder Wahrheit. Wir stellen uns gegenseitig, abwechselnd Fragen, wie bei Wahrheit oder Pflicht, nur eben ohne die Pflicht"

"Also bleibt mir gar nichts anderes mehr übrig als die Wahrheit zu sagen?"

"Genau. Die Wahrheit."

Harry saß noch immer nah bei mir. Ich wünschte mir Ich hätte den Mut gehabt seine Hand zu nehmen. Ich wollte noch einmal spüren, wie es sich anfühlte seine Hand zu halten. Eigentlich komisch weil wir genau das schon einmal getan haben, aber es war trotzdem so, als hätte ich ihn noch nie berührt. Vielleicht lag es daran, dass ich letztens noch eine ganz andere Einstellung gegenüber Harry hatte. Ich weiß um ehrlich zu sein auch nicht genau was sich auf einmal so gewaltig geändert hatte, aber es war anders. Mir ging nicht mehr durch den Kopf, dass ich Harry nicht zu weit über meine Mauer sehen lassen dürfe. Mir war es fast ein wenig egal, was er von mir mitbekam, da ich aus irgendeinem Grund das Gefühl hatte, er würde mir nicht absichtlich weh tun. Vielleicht war es der Fakt, dass er es Noah eben versprochen hatte. Ein Versprechen bricht man nun mal nicht, oder?

Vielleicht, war es aber auch der Fakt dass ich mich immer und immer wieder in Harrys grünen Augen verlor und, so kitschig das ganze klingt, ich das Gefühl hatte ich würde in ihnen ertrinken. Als würde ich es, so sehr ich es auch wollte, nicht mehr zurück in die Realität schaffen, weil ich schon viel zu tief gesunken bin.

"Darf ich anfangen, dir eine Frage zu stellen?" äußerte sich Harry ein wenig unsicher.

Stumm nickte ich ihm zu. Ich hatte keinerlei Angst, vor den Fragen, welche Harry mir stellen könnte, denn Ich wusste es wäre nicht schlimm wenn ich Sie nicht beantworten will.

"Wieso bist du nicht geblieben? Wieso bist du gegangen als hätten wir nicht miteinander geschlafen?"

"Weil ich Angst hatte."

"Wovor?"

"Ich hatte Angst dass du mich verletzt. Ich hatte Angst du könntest meine aufgebaute Mauer zum einfallen bringen. Ich hatte Angst du könntest sehen wer Ich wirklich bin. Nur war mir irgendwie nicht bewusst dass du das längst getan hattest. Du hattes mich schon längst so gesehen, wie ich wirklich bin. Schwach."

"Du bist nicht schwach. Du bist unglaublich stark. Nur hat jeder noch so starke Kämpfer auch mal schwächere Momente. Was aber noch lange nicht heißt dass du schwach bist."

Harry streckte seine Hand leicht aus um Sie auf meinem Oberschenkel wieder zu platzieren. Seine Berührung war ganz leicht und schwach. Zärtlich.

"Okay, ich bin dran."

Einen Moment lang fiel mir keine Frage ein, obwohl ich so unglaublich viel von ihm wissen wollte. Letztendlich entschied ich mich dafür mich Harrys Frage ein wenig anzuschließen.

"War ich sehr schlecht. Also, ich meine, naja du weißt schon." stammelte ich ein wenig unbeholfen und kratzte mich am Hinterkopf.

"Nein. Wieso solltest du?"

"Weil es mein erstes mal war."

"Fuck..."

Harry sah mich mit großen Augen an.

"Ich, also, dein erstes Mal hätte etwas bedeutungsvolleres sein sollen, Louis"

"War es denn nicht bedeutungsvoll für dich?"

das Ende der Welt || Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt