your skin and bones

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Liams Mutter hatte mich Abends wieder nach Hause gefahren und ich war froh sie mal wieder gesehen zu haben. Ich hab sehr viel mit ihr unternommen, als ich noch kleiner war. Sie war ein wenig wie die Mutter, welche ich nie haben konnte.

Bevor ich gegangen bin drückte mir Liam noch schnell Harrys Tasche in die Hand, mit den Worten: "Hier, bring sie ihm zurück. Das ist eine gute Möglichkeit um mit ihm zu reden. Egal was passiert, ich werde versuchen dich zu beschützen, okay? Ich bin stolz auf dich, kleiner"

Noch immer schwirrten diese Worte im meinem Kopf herum.

Ich bin stolz auf dich.

Fünf kleine, und dennoch so bedeutungsvolle Wörter.

Ich hatte diesen Satz schon ewig nicht mehr gehört. Ich dachte um ehrlich zu sein dass niemand stolz auf mich wäre. Ich war ein einziges Frack von Problemen, wieso könnte man auf so jemanden stolz sein, ging es mir durch den Kopf.

Ich weiß nicht, auch wenn Liam stolz auf mich war, hieß das noch lange nicht dass andere es auch sind. So viele sehen in mir das Problemkind. Das Kind, dass zu schwer im Umgang mit anderen ist. Noah war nicht stolz auf mich. Noah hatte mir vorgeworfen ich würde mich nicht für ihn oder die Jungs interessieren, dabei war das doch der ganze Punkt.

Ich stellte deren Empfinden über meines. Ich wollte niemanden verletzten. Ich stellte Noahs Angst, dass ich sterben würde, über meine tödlichen Gedanken. Ich hatte so viel Noah getan ohne dass er es wahr genommen hatte. Ich versuchte mein bestes um wegen ihm am Leben zu bleiben.

Es klopfte an meiner Zimmertüre und Noah streckte seinen Kopf vorsichtig herein.

"Darf ich rein kommen?" erkundigte er sich, öffnete die Türe aber kein Stückchen weiter.

Ich hatte eigentlich keine Lust mit ihm zu reden da meine Stimmung tatsächlich immer noch nicht ganz im Keller war. Also zuckte ich nur desinteressiert mit den Schultern, was ihn trotzdem die Türe ein Stückchen öffnen ließ.

"Wir müssen reden. Es tut mir leid. Sehr leid." merkte er an und Ich nickte ihm ein wenig genervt zu.

Noah bahnte sich einen Weg zu meinem Bett und setzte sich schließlich zu mir auf die Bettkante. Er sah sich einen Moment um, um nicht direkt mich ansehen zu müssen.

Ich wollte dieses Gespräch definitiv nicht anfangen weshalb ich darauf wartete dass er irgendetwas aus sich raus brach.

"Louis... Weißt du... Ich wollte vorhin nicht so ausrasten." stellte er fest und rieb seine Hände unruhig an seinen Oberschenkeln.

"Es ist für mich einfach nur verdammt schwer mit zu zusehen, wie du kaputt gehst, und ich daneben stehe und dir nicht helfen kann. Ich kann dir nicht helfen weil ich nicht weiß wie. Ich weiß noch nicht mal was bei dir los ist. Ich verstehe wenn du das mit Dad seinem Tod nicht verarbeiten kannst, wirklich aber das kann doch nicht alles sein. Ich meine, wenn es das wäre, wäre es okay weil das definitiv kein sinnloser Punkt wäre, ich meine nur, ich weiß nicht ob das alles ist das dich beschäftigt."

Ein wenig Hoffnungsvoll sah Noah mich an. Wahrscheinlich erwartete er dass ich ihm alles erzähle. Mich ihm öffne. Aber ich wusste die ganze Wahrheit, all meine dunklen Gedanken, würden ihn noch trauriger werden lassen als seine Ungewissheit.

"Ich wollte dich nicht verletzten. Das wollte ich nie. Das war das letzte was ich wollte. Und ob du es mir glaubst oder nicht, aber du und die Jungs sind der einzige Grund weshalb ich noch hier bin. Ich möchte euch nicht verletzen, verstehst du?"

Diesmal war ich derjenige der Noah erwartungsvoll ansah. Ich wollte dass er verstand, dass ich ihn nicht einfach so im Stich lassen wollte.

Es herrschte eine super unangenehme Stille im Raum. Wahrscheinlich hätte nichts diese seltsame Situation besser machen können. Immer hin weiß ich wie sehr ich Noah mit all dem verletze. Immerhin hatte Ich ihn gerade zum ersten mal ins Gesicht gesagt, dass ich eigentlich keine Lust mehr auf mein Leben hatte. Natürlich war das eine verdammt unangenehme Situation.

das Ende der Welt || Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt