mädchen, jungs und hoffnung

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Als ich wieder in meinem Bett lag fühlte Ich mich unglaublich Tod.

Die Stunden vergingen nicht und ich wollte einfach nicht mehr leben. Naja, nicht sterben aber auch nicht mehr weiter machen.

Ich fühlte mich so unfassbar alleine die letzten Tage. So unfassbar Leer.

Ich fühlte eine Leere die nicht mal mehr die Drogen füllen konnten.

Ständig versuchte ich es. Xanax. Bier, Wein oder Vodka. Speed.

Eine Line. Zwei Lines.
Nichts half mir wieder etwas zu fühlen.

Langsam wurde das ganze eh ziemlich kritisch denn mittlerweile waren meine Xanax leer, meine letzten 1,5 Gramm Gras hatte ich heute in der Früh geraucht und mein Speed wurde auch immer und immer weniger. Geld hatte ich aber auch keines mehr. Keine Ahnung wie ich jetzt an neuen Stoff kommen sollte.

Es fühlte sich ein wenig so an als hätte ich all meine Gefühle in Harrys Bett liegen lassen. Als wäre ich gegangen und meine Gefühle wären bei Harry geblieben. Irgendwie greifbar, nah und doch so fern.

Ich fühlte mich schrecklich.

So gut wie auf Dauerschleif lief
feel something - Bea Miller

Ich weiß nicht aber dieses Lied beschrieb meine Gefühlslage ganz gut.

And it's not fair
I keep on writing a sequel to stories
I know that are not there
I don't wanna die but I don't wanna live like this

I just wanna feel something, I just wanna feel
I just wanna feel something, I just wanna feel
Something really real so that I can really
Feel like a person again

Ich wollte endlich wieder etwas fühlen können. Irgendetwas.

Es half mir nicht mal mehr das Selbstverletzen.
Ich spürte die Klinge.
Ich spürte den Schmerz aber es löste nichts in mir aus. Rein gar nichts.

Vielleicht war es aber auch ganz gut nichts zu fühlen. Vielleicht rettete sich mein Kopf somit vor dem ganzen Chaos.

Ich meine, Ich hatte wohl offensichtlich mit Harry geschlafen und ich wollte es einfach nicht wahr haben. Egal wie sehr ich versuchte das ganze gut zu reden, es klappte nicht. Egal wie sehr ich mich versuchte mit diesem Gedanken anzufreunden, ich schaffte es nicht.

Nicht nur weil er keine Mädchen war sondern vor allem aus dem Grund, dass er mir so nah war. Wir hatten uns geküsst. Wir waren uns näher als nah.

Harry war wahrscheinlich mittlerweile näher an meiner Mauer als gedacht und das wollte ich nicht.

Ich wollte einfach so tun als wäre diese ganze Sache nie passiert. Als wäre alles okay. So wie vor zwei Wochen als Harry Styles noch in einem anderen Bundesland saß. Meinet wegen soll er dort hin zurück oder so etwas aber er sollte sich aus meinem Leben fernhalten.

Mittlerweile war es schon wieder Donnerstag und Ich musste wieder in die Schule. Ich wollte eigentlich in meinem Zimmer bleiben aber Noah zwang mich. Und wenn ich sage er zwang mich, dann meinte ich das auch so. Er drohte mir, ich könne mir sonst eine eigene Wohnung suchen gehen, wenn ich jetzt nicht mit ihm zur Schule fahren würde. Und darauf hatte ich absolut keine Lust. Ich hätte nicht mal Geld für eine eigene Wohnung. Im besten Fall könnte ins Heim oder unter der Brücke schlafen. Also kam ich nörgelnd mit.
Und jetzt, jetzt sitze ich absolut High hier im Mathe-Unterricht und verstand keines der Wörter, welche die Lehrerin von sich gab. Ich war absolut in Gedanken versunken. Schon fast ein wenig weggetreten.

Ich hatte es aber bald geschafft den Tag zu überleben denn Mathe war die letzte Stunde die ich hatte.

Mathe. Wofür lernt man das überhaupt? Klar ist schon wichtig dass man so die Grundlagen kann aber wer zur Hölle benutzt im Alltag bitte Parabeln? Absolut niemand, außer man will Mathematiker werden, aber wer wird so etwas schon freiwillig?

das Ende der Welt || Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt