6. Kapitel

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Taylor Williams

Es ist mitten in der Nacht als ich aufwache, kurz bin ich verwirrt darüber wo ich mich befinde. Als dir Erinnerungen von gestern Abend zurück kommen wird mir klar, daß ich auf Rae's Couch liege. Sie hat mich im Restaurant auf der Toilette gefunden als ich vollkommen überfordert war, wir haben dann den ganzen Abend noch in ner Bar verbracht und Sie hat sich meine Sorgen und Probleme angehört, mich sogar zum Lachen gebracht. Lang hab ich mich nicht mehr so gut gefühlt. Da ich jetzt sowieso nicht mehr schlafen kann steh ich auf und seh mich etwas in Rae's Wohnung um. Als wir hier angekommen hab ich mich schonmal kurz ungesehen, kaum persönliche Gegenstände, wenig Bilder und noch viel weniger auf denen Sie mit drauf ist. Es waren einige Fotografien, und auf ein oder zwei waren Miss Krook und Rae drauf. Ansonsten waren ein paar alt aussehende Gemälde an den Wänden aufgehangen. Während ich so durch das Wohnzimmer streife fällt mir eine große Vitrine aus Holz und Glas auf, der ich vorhin kaum Beachtung geschenkt habe. Als ich auf das Möbelstück zu gehe wirft der Mond gerade so genug Licht durch das Fenster so das ich sehen kann was sich in der Vitrine befindet. Ein großer Bilderrahmen in der Mitte direkt auf Augenhöhe, darin ein Bild von einem älteren Paar und einem kleinen Mädchen, alle drei schauen sie glücklich strahlend in die Kamera. Das Bild muss wohl in einem Urlaub entstanden sein, denn im Hintergrund sieht man das Meer und die Sonne steht hoch am Himmel. Vermutlich ist das Mädchen Rae, die unverkennbar blauen Augen und das ansteckende Lächeln würde ich überall wieder erkennen. Das ältere Paar müssen dann wohl ihre Großeltern sein, die Ähnlichkeit könnte man dafinitiv sehen, die selben strahlenden Augen wie ihr Opa und das Lächeln ihrer Oma. Das Bild wirkt so friedlich. Neben dem Bild befindet sich ein weiteres kleineres, auf diesem ist nur ihre Oma zu sehen wie Sie lachend mit einem Eis in der Hand auf die Kamera zu läuft. Bei genauerem Hinsehen bemerke ich einen kleinen Zettel in der linken unteren Ecke, eine Todesanzeige, den Text kann ich leider nicht lesen dafür sehe ich umso besser das Datum. 03.12.2010. Das selbe Datum steht in römischen Zahlen auf den Unterarm von Rae tätowiert, zusammen mit einem Engelsflügel. Das ist mir schon in der Bar aufgefallen, ihre zahlreichen Tattoo's, Sie meinte das jedes einzelne eine Bedeutung hat. Dieses scheint wohl ihrer Oma gewidmet zu sein. Auf dem dritten Bild rechts neben dem Ersten sieht man die bereits erwachsene Rae zusammen mit ihrem Opa wie sie gemeinsam an einem Schiff-Modellbausatz arbeiten, beide wirken so konzentriert das sie nicht bemerkt haben das sie fotografiert wurden. Neben den drei Bildern stehen noch zwei Tonfiguren und drei Glasdelfine. Es scheint fast so als ob all das, alles ist was man an persönlichen Dingen von Rae hier finden kann. Langsam meldet sich meine Blase, um zum Bad zu gelangenuss ich am Schlafzimmer vorbei. Die Tür ist einen Spalt breit offen, ich kann Rae sehen und wie Sie sich unruhig hin und her wälzt. Eigentlich wollte ich weiter, aber verängstigte Geräusche aus dem Schlafzimmer lassen mich besorgt innehalten. Mit mir selber ringend entschließe ich mich rein zu gehen. Sie scheint einen Albtraum zu haben. Leise gehe ich zum Bett und versuche Rae sanft wach zu rütteln, großer Fehler! Rae schreckt aus dem Schlaf hoch, packt mich und wollte mich schon festsetzen ehe sich ihr Blick zu klären scheint ,, Oh mein Gott, sorry! Hab ich dir weh getan? " fragt Sie mich vollkommen geschockt ,, Ähm Nein, alles gut. Ich hab gesehen das du nicht gut schläfst und wollte dich deshalb wecken!" stammel ich vor mich hin. Rae's beschamter Blick lässt mich sofort alles vergessen, Sie fühlt sich bestimmt furchtbar ,, Wie lang hast du schon diese Albträume?" Sie schaut mir nicht in die Augen. ,, Ein paar Jahre. " sagt Sie so leise das ich es beinahe nicht verstanden hätte. Die sonst so starke Frau wirkt jetzt nur noch gebrochen, so sehr das ich Sie in den Arm nehmen wollte doch Sie hebt abwehrend die Hände und weicht zurück.,, Sorry, aber ich werd nicht gern angefasst nach sowas. " Sie setzt ein typisches Pokerface auf aber sehen kann ich trotzdem das man ihr sehr weh getan hat. Ich weiß nicht warum aber die Tatsache das man Sie so verletzt hat macht mich unfassbar wütend. Wie kann man nur so eine wundervolle, perfekte und fürsorgliche Frau wie Sie so sehr verletzen, wenn Sie einem Ihr Herz und ihre Zeit schenkt sollte man sich geehrt fühlen und alles daran setzen das es auch so bleibt. In meiner Wut merke ich nicht wie ich meine Hände zu Fäusten forme und zitterte. Erst als Rae vorsichtig meine Hände in ihre nimmt und mich besorgt ansieht, wird es mir bewusst.,, Was ist los? " fragt Sie mich.,, Nix alles gut, tut mir leid! Um was geht es bei deinen Albträumen?" seufzend dreht Sie sich um, setzt sich aufs Bett und klopft auffordernd neben sich. Erst jetzt fälltir auf das Rae nur einen Sport-BH und Shorts, die knapp bis zur Mitte ihres Oberschenkels reichen, trägt,schwer muss ich schlucken. Mir wad klar das Sie sportlich ist und viele Tattoo's hat aber das ganze Ausmaß ist erst jetzt sichtbar. Beide Arme sind voll tätowiert, am Hals ein kleiner Schriftzug, ebenfalls über dem Herzen, unter der linken Brust eine Feder die sich zu Raben auflöst auf der anderen Seite eine einzige rote Rose. Sie wartet geduldig bis ich bequem sitze,, Im heutigen wurde ich von einer Kriegsbombe ganz plötzlich in die Luft gesprengt, ich hab mich mit ner Frau unterhalten, wir haben beide ein lautes pfeifen gehört und ja dann die Bombe. " sagt Sie Schulter zuckend und fährt fort,, In den anderen werde ich meistens zusammen mit einem anderen Familienmitglied angegriffen und verfolgt, was meistens dazu führt das wir in nen Kampf verwickelt werden und egal was ich tue ich kann ihn nicht gewinnen!" während Sie das erzählt lehnt Sie sich etwas nach vorne und spielt mit ihrer Shorts rum, ich tu mir verdammt schwer ihr zuzuhören und nicht in den Ausschnitt zu sehen. Ich weiß, unhöflich. Aber was soll ich machen ich kann schwer leugnen das ich Gefallen an ihr gefunden habe, nur ist ihre beste Freundin immernoch meine Patientin und solang das so ist sollten wir das lieber auf freundschaftlicher Ebene halten.,, Ich studiere Psychologie, schreibe sogar bald meinen Bachelor! Mir ist bewusst das meine Albträume nicht zufällig sind, die Häufigkeit ist zu extrem für nen Zufall. "ein trauriges Lächeln schleicht sich auf ihr Gesicht, und mein Herz fühlt sich an als ob es gleich bricht, der Schmerz in Rae's Augen ist groß und einnehmend. Ich wünschte nur ich wüsste was die Quelle ihres Schmerzes ist und könnte ohn lindern. Rae muss es aufgefallen sein das ich in Gedanken gewesen bin, denn nnun lenkt Sie das Gespräch auf ein schöneres Thema. Auch wenn ich gern mehr erfahren hätte, ich weiß so wenig über Sie dabei hat Sie so eine interessante Persönlichkeit.

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