8. Kapitel

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Taylor Williams :

Rae hat heute ihre letzte Prüfung geschrieben, eigentlich sollte Sie jetzt also auf den Weg nach Hause sein doch ihre Mitfahrgelegenheit hat kurzfristig abgesagt. Es regnet in Stömen und ist arsch kalt, weshalb h mich kurzerhand dazu bereit erklärt habe Sie zu holen. Ich wollte ja schließlich nicht das Sie krank wird und außerdem kann ich Sie so wieder sehen aber das ist natürlich nebensächlich. Sarkasmus volle Fahrt voraus. So kommt es das ich nach einigen Minuten Fahrt auf dem Parkplatz der Universität ankomme und den Motor abstelle. Mit einem schnellen Blick suche ich eilig den Parkplatz nach Rae ab die ich auch kurze Zeit später bei einer Gruppe Studenten entdecke, alle stehen sie zusammen gedrängt unter einem Dach um sich vor Regen und Kälte zu schützen. Mit einen entschlossenen Griff auf die Rückbank schnappe ich mir meinen roten Regenschirm und während ich aussteigen öffne ich ihn bereits. Der Wind ist eisig weshalb ich meine Jacke weiter zu mache und schnellen Schrittes auf die kleine Gruppe zu gehe. Je näher ich meinem Ziel komme desto klarer erkenne ich Rae. Sie trägt heute einen grauen Hosenanzug mit einer ebenfalls grauen Anzugweste, einem schwarzen Hemd und einer dunkelrote satin Krawatte. Sie hat sogar ein kleines Anstecktuch in ihrer Brusttaschen und eine Taschenuhr in der Weste, abgerundet wird der gesamte Look mit schwarzen Chelsea-Boots und einem grau karriertem Mantel. Offenbar war Sie auch vor Kurzem beim Friseur, denn ihre Haare scheinen perfekt gestylt. Während alle aufgeregt miteinander zu reden scheinen, wirkt Rae in ihren Gedanken verloren und müde, die Augenringe sind gut sichtbar trotz Makeup. Bisher hat Sie mich nicht bemerkt, darum schleiche ich mich langsam von hinten an und gebe ihr eine kräftige Umarmung, auch wenn Sie das eigentlich nicht mag, kurz zuckt Sie erschrocken zusammen doch dreht Sie sich dann in meinen Armen um,, Endlich, ich dachte schon ich muss erfrieren! "sagt Sie gespielt beleidigt bevor sich ein sanfter Ausdruck auf ihr Gesicht stiehlt und sie ein leises Hey heraus bringt. Ihr Lächeln sorgt dafür das mein Herz ins Stolpern gerät und mir wird einmal mehr bewusst das ich keine Chance bei ihr hätte. Ich bin fast 8 Jahre älter als Sie und außerdem hasst Sie Ärzte. Mit meinen Eemotionen ringend greife ich nach Rae's Hemdkragen um ihn wieder zu richten. Da Sie aber einiges größer ist als ich muss ich nahe an Sie ran treten und mich auf meine Zehenspitzen stellen. Überrascht das unsere Gesichter plötzlich so nah sind stößt Sie ihren Atem aus. Ich bin nah genug um zu merken das Sie einen Pfefferminzkaugummi im Mund hat und um ihr Parfüm wahr zu nehmen das jedes Mal meine Sinne betäubt. Sie riecht leicht nach Honig, Vanille und Rosenblüten, allein diese Kombination macht es mir schwer Sie nicht zu küssen auch wenn das bestimmt das schönste Gefühl der Welt ist gefolgt von in ihren Armen einzuschlafen und wieder aufzuwachen. Mit zittrigen Finger ergreife ich nun ihre Krawatte und versuche sie fest zu ziehen,scheitere jedoch auf voller Linie. Zwei warme Hände umgreifen sanft meine eigenen und führen Sie weg von der Krawatte mehr Richtung Schlüsselbein. Rae's heute etwas trüben Augen funkeln mich liebevoll an bevor Sie ihre Krawatte neu bindet.

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Kurz nachdem wir ins Auto gestiegen sind hat Rae einen Anruf bekommen der mittlerweile bereits mehr als fünf Minuten andauert. Offenbar hat jemand von ihren Freunden Beziehungsprobleme, denn nachdem Rae einige Zeit geduldig zugehört hat gibt Sie hin und wieder Tipps und Ratschläge ab. Man Sie ist gut, die Ratschläge hätte ich in meiner gescheiterten Beziehung mit Salma gut gebrauchen können. Bei dem Gedanken an Sie erwarte ich das vertraute Gefühl des Herzschmerzes, doch dieser bleibt erstaunlicherweise aus. Stattdessen fluten Bilder und Momente mit Rae meine Gedanken. Wie Sie im Krankenhaus in mich reingelaufen ist und ihr süßer Blick oder wo Sie mich im Restaurant getröstet hat, Ihre wundervollen Augen die sich nicht zwischen Blau und Grau entscheiden können und ihr Lächeln. Gott dieses umwerfende perfekte Lächeln bringt mein Herz jedes Mal aufs Neue zum schneller schlagen. Wir bleiben an einer roten Ampel stehen, weshalb ich kurz zu ihr rüber sehe. Ein besorgter Ausdruck ziert ihre Gesichtszüge, da Sie gerade der anderen Person zu zuhören scheint lege ich meine rechte Hand auf Ihren Oberschenkel und schenke ihr einen fragenden Blick. Erst sieht Sie auf meine Hand bevor Sie mir in die Augen schaut und langsam und vorsichtig ihre freie Hand in meine schiebt fast so als ob Sie Angst hat das ich Sie ablehne, ihr Blick müsstet mich neugierig um meine Reaktion zu erfassen. Ich aber lächel nur glücklich, ihre Hand in meiner zu halten fühlt sich unglaublich gut an. Ihre Haut ist angenehm warm und weich bis auf zwei kleine Stellen, Narben, kurz betrachte ich sie bevor ich mich wieder der Straße zu wende. Ich werd Sie später fragen woher Sie die hat, denn gerade sind wir vor einem Gebäude mit verschiedenen Ärzten angekommen.,, Komm mit rein du kannst nen Kaffe trinken, ich brauch etwas länger. "Rae hat ihr Telefonat beendet und sich mir zugewandt. Mit einem Nicken signalisiere ich das ich einverstanden bin. Wie selbstverständlich greift Rae nach meiner Hand und führt mich ins Gebäude, im zweiten Stock bleibt Sie vor einer großen schweren Holztür stehen auf der Dr. Bailey Harrison Paar-und Familienpsychologe steht. Rae's Opa heißt doch auch Bailey, vielleicht ist er das ja zumindest würde das den selben Nachnamen erklären. Weiter nachdenken könnte ich nicht mehr denn nun zerrt Rae mich aufgeregt durch die Praxis in Richtung Büros. Im vorbei gehen sehe ich diese Jo an der Rezeption sitzen, offenbar arbeitet Sie hier... Und denkt immernoch das Rae und ich Sex hatten, denn ihre Blicke durchbohren mich und wirken geradezu giftig. Wie auch immer, Rae schiebt mich in eines der Büros zu einen Stuhl und setzt sich neben mich. Das Büro ist hell und geräumig in der Mitte steht ein großer Schreibtisch mit 3 Stühlen, hinter diesem befinden sich große Bücherregale und gegenüber der Tür ist eine kleine Sitzecke mit 2 Sessel und einem Tisch.,, Na na na heute hast du es aber eilig Bambino! " sagt Bailey, dessen Anwesenheit ich erst jetzt wahrnehme. Während seine Enkelin nur einen entspannten Eindruck macht mit ihrem verspielten Lächeln, wendet er sich mir zu.,, Hallo Taylor, schön dich wieder zu sehen! Geht es dir besser?" fragt er mit tiefer und rauer Stimme und betrachtet dabei mit einem traurigen Lächeln meine und Rae's immernoch verschlungenen Hände.,, Besser?" ich bin komplett verwirrt. Was zur Hölle meint er, hat Rae ihm etwa was erzählt? Hoffentlich nicht, ich vertraue ihr aber ich brauch keinen Psychologen!,, Nun, bei unseren ersten Aufeinandertreffen hast du ein wenig traurig gewirkt." in seiner warmen Stimme mit dem italienischen Akzent, den Rae hin und wieder auch hat, liegt Kraft und Vertrauen. Ihre Fürsorglichkeit hat Rae definitiv von ihm.,, Oh sorry, ja es geht mir besser. Dank Rae."

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