Kapitel 4

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Er packte ihn am Kragen und zerrte ihn in die Höhe. “Du bist lange genug hier, um zu wissen, wie ich mein Frühstück will. Du kannst dich doch nicht von ihm da aus dem Konzept bringen lassen!”

“Es tut mir leid, Herr”, wimmerte ich wieder.

“Es tut dir leid, es tut dir leid…Anstatt das zu sagen hättest du ihn darauf hinweisen müssen!”, schrie er. 
“Jetzt mach mal halblang, das ist nur ein Apfel”, meinte ich und ging zu ihnen.

Ich konnte nicht einmal versuchen ihn da herauszureden, weil er mir nur wieder widersprechen würde und dann hatte ich nicht nur ihn nicht aufgehalten, sondern auch noch gelogen.

“Jetzt lass ihn los!”

Ich versuchte ihm mit meinem Blick zu bedeuten, dass er es nicht noch schlimmer machen sollte.

“Das hast du nicht zu entscheiden, klar!” Der Mann holte mit der flachen Hand aus.

Ich zuckte zusammen und schloss die Augen, dann traf die Hand mein Gesicht.

“Hört auf ihn zu schlagen!” Ich ging dazwischen und schob Chamy hinter mich.

Ich hockte auf dem Boden und traute es mich nicht mich zu rühren.

“Wenn du deine Wut an jemandem auslassen willst, dann wohl an dem, der dafür verantwortlich ist…”

“Er ist für dich verantwortlich.”

“Na und? Ich stehe für meine eigenen Fehler ein.”

“Du wirst auch deine Strafe bekommen.”

“Du redest immer nur davon andere zu bestrafen. Schon mal darüber nachgedacht, dass du es dir damit selbst schwerer machst? Wenn du uns einfach besser behandeln würdest, würden wir weniger Fehler begehen, egal ob absichtlich oder unabsichtlich!”

“Du machst die Fehler mit voller Absicht, also bekommst du auch eine Strafe!”

“Mach doch!”, rief ich wütend. “Ich habe keine Angst vor dir!”

Wachen packten ihn und zerrten ihn weg, vermutlich um ihn zu verprügeln.

Ich trat nach ihnen.

Der Herr stand noch immer kurz vor mir.

Er packte ihn und zerrte ihn hinter sich her.

Ich wehrte mich nicht.

Er schlug ihn genau wie seine Wachen den schwarzhaarigen Jungen schlugen.

Ich sank in mich zusammen und schützte meinen Kopf.

“Du solltest deiner Pflicht nachkommen…Du sollst ihm beibringen, was es heißt Sklave zu sein…”

“Er war sein ganzes Leben frei, ich weiß nicht, wie ich ihn dazu bringen soll...Ich werde mein bestes tun…”

“Du wagst es Widerworte zu geben?!”

“Nein, Herr, so meinte ich das nicht…ich…”

Er schlug noch fester zu, dann zerrte er ihn nach draußen in den Hof.
Nach einem heftigen Schlag gegen den Kopf hatte ich das Bewusstsein verloren.

Ich lag auf dem Boden und wartete, dass es endlich vorbei war. Ich schrie auf, als er auf den Katzenschwanz trat.

“Soll dir eine Lehre sein…”
Wachen brachten den anderen Jungen auch nach draußen.

Ich bekam eine Kette an meinem Halsband befestigt und dann auf der Wiese abgelegt.

Ich stöhnte und hob den Kopf.

Broken ChainsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt