Kapitel 7

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Ich stand immer noch mitten im Raum, die Hände zu Fäusten geballt. Ich wollte ihn doch nur beschützen, er machte mir nicht den Eindruck als würde er den Schlägen gut standhalten können.

Wenn man sich wehrte, wurde es nur schlimmer, das hatte ich früh lernen müssen.

Wütend stapfte ich zur Tür.

Nachdem der Herr fertig war, ging ich in die Küche.

“Rein da!”, ein Wachmann schubste mich in die Küche, sodass ich mich am Tisch abfangen musste, auf dem das Geschirr gefährlich klirrte.

Schweigend verrichtete ich meine Arbeit. Mir kam alles nebelig vor, aber ich ignorierte es.

Ich vernachlässigte meine Arbeit, weil ich Chamy beobachtete. Ich hatte jetzt schon mehrmals nachgefragt, was los war, aber er hatte nie reagiert.

Mir fiel gar nicht auf, dass ich seine Arbeit noch mit machte.

“Ich kann auch gehen…”

Fragend sah ich ihn an.

Ich hielt ihm meinen Eimer mit Wasser und den Lappen hin. “Du machst eh alles alleine.”

"Entschuldigung."

“Nicht schlimm. Ich mache gerne nichts, auch wenn ich Ärger bekomme.”

"Du kannst gerne etwas machen."

“Na, du nimmst mir doch meine Arbeit ab.”

Ich nickte.

“Was ist los? Jetzt sag schon endlich!”

"Nichts, es ist alles gut."

“Lüg nicht!”

"Mir geht es gut."

“Wo warst du gestern Nacht?”

Ich schwieg.

“Sag schon!”

“Es ist nichts passiert, es geht mir gut, bitte frag nicht weiter.”

“Aber du bist heute so komisch drauf.”

Ich setzte ein Lächeln auf. "Ich habe nur wenig geschlafen."

“Du warst die halbe Nacht weg und das war nicht das erste Mal.”

"Es ist alles gut."

“Na gut, dann erzähl es halt nicht.”

Ich nickte.

Ich machte weiter.

Ich sah ihn kurz an und machte dann auch weiter.

Als wir in die Küche kamen um Reste zu essen hatten sich die meisten schon darüber her gemacht und ich überließ Chamy meinen Teil.

“Nimm du, ich habe keinen Hunger.”

“Okay…”, sagte ich langsam und aß meinen Teil.

Ich setzte mich an den Tisch und rutschte kurz auf dem Stuhl herum.

“Iss wenigstens deinen Teil.”

Ich nahm mir ein bisschen. Ich war zu dünn um Essen zu verweigern.

Ich sah ihn aufmunternd an.

“Es tut mir leid, wenn ich mich komisch benehme, ich meine das nicht böse.”

“Schon gut, ich frage nicht mehr, es geht mich nichts an.”

Ich nickte. “Danke.”

Ich starrte wieder auf die Reste auf meinem Teller.

Broken ChainsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt