9. Provokation

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„Das gibt's doch nicht! Ein verdammter Monat und wir stehen wieder am Anfang. Wir haben nichts. Verdammte scheiße!" ich schlug wütend auf den Tisch und sprang auf. „Ein verdammter Monat!"

„Kein Grund zu schreien."

„Kein Grund zu schreien?" ich fuhr zu Charlwood herum. „Seit einen Monat versuche ich mit aller Kraft meine Freundin zurückzubekommen, aber wir haben nichts."

„Sie ist meine Tochter! Wir versuchen sie auch zu finden!" Charlwood stand gereizt auf. „Ich habe es langsam satt. Es kann nicht immer um dich gehen. Das ist absolut egoistisch. Unsere Tochter ist immer noch verschwunden. Unsere Tochter, du bist nur ihre Freundin!"

„Nur?!" fuhr ich sie an. „Nur ihre Freundin?"

„Du bist nicht Familie!" ihre Augen begannen rot zu glühen.

Ich kniff die Augen zusammen. Mir viel es schwer zu denken, während ich den Puls in meinen Ohren dröhnen hörte. „Ich gehöre zu Delta dazu, ob du es nun willst oder nicht! Das spielt absolut keine Rolle."

„Oh doch! Ich bin ihre Mutter, ich bin..."

„...ich weiß wer du bist! Du bist jemand, der mich nicht für voll nimmt. Du bist jemand der mich behandelt, als gehöre ich nicht zu diesem Kreis. Selbst Astrid ist hier willkommener als ich!" ich deutete auf meine still gewordene beste Freundin. „Sie ist nicht mal familiär involviert und trotzdem fühlt sie sich nicht wie ein Außenseiter! Jeder, wirklich jeder hier kommt mit mir klar, aber du...duuu..."

„...halt deinen verdammten Mund!" fauchte sie.

„Oder was? Wirst du mir eine verpassen, weil dir nicht gefällt, das ich hier dazu gehöre?!"

„Ich bringe dich um!" sie sprang los.

„Charlie!" Rae schrie auf und sprang hinter her.

„Oh ja, bring mich doch um. Dann wirst du deine Tochter erst recht nicht wiedersehen!" fuhr ich Charlwood an, die von Rae zurückgerissen wurde.

Sie fauchte unmenschlich auf. „Du verdammte..."

„Leute!" nun schob sich Rider vor mich und behinderte meine Sicht. „Hört auf damit! Das hilft uns auch nicht weiter. Ihr beide liebt Delta. Wenn ihr euch anschreit, verschwenden wir nur Zeit."

„Sie schreit nicht nur, sie will mich umbringen!" brummte ich.

„Oh ja, ich würde dich liebend gerne umbringen!" knurrte Charlwood und versuchte sich loszureißen.

„Charlie! Lass das verdammt noch mal! Ihr seid beide gereizt und müde!" rief Rae mit lauter aber ruhiger Stimme aus und versuchte ihre Frau zu bändigen.

„Sie stellt mich als den Bösewicht dar!" Charlwood bleckte die Zähne.

Ich lachte ironisch auf. „Was du ja auch bist. Bestie!"

„RWWWW!"

„Gaiá, halt verdammt noch mal deine Klappe." nun wurde ich zurückgerissen und Astrid sah mich ernst an.

Ich schnaufte. „Sie hat doch angefangen."

„Das hier ist Kinderkacke." sie hielt mich weiterhin fest.

Rider, der nicht genau ausmachen konnte wo Charlwood stand, blieb tapfer stehen. Charlwood tobte und Rae hatte alle Hände voll zu tun. Wortwörtlich alle Hände voll.

„Charlie!" mahnte Rae und zog Charlwood fester an sich. „Lass dich nicht provozieren!"

„Ich kann so nicht mit ihr arbeiten!" knurrte diese.

Erinnerungen, Liebe & Götterkinder 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt