15. Ich eile zur Hilfe

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Die blue Arrow hatte tatsächlich am Dock des isländischen Hafens angelegt, um ihre Kapitänin persönlich abzuholen. Ich war Jeremy dankbar, dass er extra hier her gefahren war. Delta wurde schon längst von der Crew erwartet und ich wusste, dass es das Richtige war.

Allein Deltas Lächeln als sie die blue Arrow entdeckte und die winkende Crew, die sie willkommen hieß, sagten mir das ich das Richtige getan hatte. Delta gehörte hier hin.

Als die Rampe am Dock landete, löste sich ihre Hand aus meiner und sie marschierte vor. Die Rampe hoch und in die Arme ihrer Crew. Ich folgte ihr etwas langsamer und gesellte mich zu Rider. „Ich denke es wird ihr gut tun."

„Wir werden alles dransetzten." sagte er.

Ich nickte. Ich wusste das mein Bruder alles dafür tun würde, dass es Delta gut ging. Er hatte sie nicht umsonst zur Co-Kapitänin gemacht, als er sein Augenlicht verloren hatte.

Nachdenklich betrachtete ich, wie Delta von allen begrüßt wurde, ehe Jeremy die Besatzung dazu verdonnerte wieder an die Arbeit zu gehen und er Delta in seine Arme zog. Ich lächelte leicht. Jeremy und Delta waren wiedervereint. Die beiden besten Freunde waren fast unzertrennbar auf dem Schiff, das hatte ich schnell in der Anfangszeit gemerkt.

Schließlich trat Delta wieder zu mir. Sie sah mich an. Ihr Blick wirkte hin und hergerissen. Sie sah aufs Schiff und dann wieder mich an. Ich wusste was in ihr vorging.

Ich nahm ihre Hand. „Es ist okey. Ich weiß das du das hier alleine machen musst. Ich weiß es und es ist in Ordnung." ich sah ihr in die Augen.

Sie presste die Lippen zusammen und nickte.

Lächelnd lehnte ich mich vor und hauchte ihr einen Kuss auf. Im Hintergrund pfiff irgendjemand von der Crew, doch das ignorierte ich. „Du gehörst hier hin, das wissen wir beide. Und du weißt auch, wie du mich erreichst, wenn du mich brauchst." ich strich sanft über ihre Wange. „Jetzt sei Kapitänin und bekomm deine Leute unter Kontrolle, okey?"

Sie lächelte, ehe sie sich vorlehnte und ihre Lippen erneut meine fanden. Diesmal schwang ein Haufen Dankbarkeit mit in dem Kuss. Ja, ich tat das Richtige. Sie würde hier klarkommen, das wusste ich. Und obwohl der Kuss auch nach Abschied schmeckte, wusste ich, dass es nicht für immer war. Wenn sie soweit war, würde sie zurückkehren. Bis dahin wusste ich, dass sie hier in sicheren Händen war.

Ich schlang meine Arme um sie und drückte sie an mich. Ein letztes Mal. Ich sog den Kontakt zu ihr in mich auf, dann ließ ich sie los. „Bis Bald, Dornröschen."

„Amor." sie nickte. Ihre Lippen legten sich noch einmal an meine Wange, dann lösten wir uns Vollendens voneinander. Und obwohl es verdammt schwer war jetzt zu gehen. Obwohl es körperlich und Seelisch schmerzte, wusste ich das es das wert sein würde.

Ich verabschiedete mich noch von Jeremy und Rider, die mir beide versprachen auf Delta aufzupassen, dann trat ich die Rampe herunter zum Dock und sah zu, wie die Rampe und Leinen eingeholt worden. Langsam legte das Schiff ab und Delta stand an der Reling. Wir sahen uns an, selbst als das Schiff sich immer weiter entfernte. Es würde nicht für immer sein. Ich wusste es, aber es hieß trotzdem nicht, dass es einfach war.

Als das Schiff am Horizont nur noch sehr klein war, wandte ich mich ab. Ich stopfte die Hände in die Hosentasche und schlenderte zurück zu meinem Jeep. Delta würde es guthaben. Jetzt musste ich es nur noch ihren Eltern und Geschwistern erzählen, damit sie sich keine Sorgen machten und nachmittags war ich mit Astrid verabredet. Die Ablenkung würde guttun. Hoffte ich zumindest.

°°°

„...sehr gut, dann wäre der Vertag geklärt." Anderson lächelte erfreut.

Ich zupfte an dem Jackett das ich mir für das Meeting angezogen hatte. Auch Astrid hatte sich in eins ihrer schicken Businessoutfits gezwungen um als meine Agentin ein wachsames Auge auf den Vertrag zu haben. Mochte sein, dass Anderson ein Freund im Filmgeschäft war, aber Astrid ging immer auf Nummer sicher.

Erinnerungen, Liebe & Götterkinder 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt