18. Delta klärt auf

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Luft. Da war Luft. Warme Lippen die meine bedeckten. Sie spendeten Luft.

Ich riss die Augen auf und starrte in ein Hazelbraun. Im selben Moment würgte ich. Ich wurde zur Seite gedreht und erbrach das Salzwasser aus meiner Lunge.

„So ist es gut." Deltas Stimme klang weit entfernt. Ein scharfer schmerz ließ mich nach Luft schnappen. Und wirklich. Meine Lungen füllten sich wieder mit Sauerstoff.

„Was..." ich wurde wieder zurückgedreht.

„Beweg dich nicht." Delta die auf mich herunter sah, war komplett durchnässt.

„..ich..."

„Ich habe dich im Wasser aufgespürt und Delta ist getaucht." auf einmal hockte sich Rider in mein Blickfeld. „Gott sei Dank konnten wir dich zurückholen."

Eine Schmerzwelle ließ mich aufstöhnen.

„Die Wunde." Delta sah besorgt auf meine Seite. „Wir müssen sie versorgen. Einer der Dämonen hat sie getroffen."

„Dämon?" brachte ich hervor und schnappte nach Luft, als meine Muskeln zu krampfen begannen.

„Gaiá, bleib mir!" hörte ich Delta rufen, doch ihre Stimme entfernte sich. „Gai!"

Meine Sicht wurde schwarz und ich sank wieder weg.

Als ich das nächste Mal zu mir kam, blendete mich Tageslicht. Ich fühlte mich wie betäubt. Ein leichter Windzug war auf meiner Haut zu spüren und ich versuchte mich zu orientieren. Ich war nicht mehr auf dem Schiff. Nein, die Decke über mir bestand aus feinem Marmor. An den Seiten erkannte ich Säulen, wie die eines griechischen Tempels.

„Sie wacht auf!" eine unbekannte Frauenstimme.

Ich versuchte meine Sicht zu klären. Ich lag auf einer harten Unterlage. Nur mein Kopf lag weich.

„Amor." Deltas wunderschönes Gesicht schob sich in mein Blickfeld. Die Sorgen die sich darin widerspiegelten, nahmen mir einen Moment den Atem.

„Wie scheiße sehe ich aus?" brachte ich hervor.

„Göttlich." eine ältere Frau schob sich nun in mein Blickfeld. Sie trug ein einfaches Baumwollgewand, während ihre Augen fasziniert über mich glitten. Sie hob meinen Arm und strich darüber. „Faszinierend. Sieh dir diese feinen Muskeln an." sie ließ meinen Arm los und nahm mein Gesicht in ihre zierlichen Hände. „Unglaublich. Wie in Steingemeißelt, Delta. Diese Wangenknochen. In ihr muss sehr viel Götterblut fließen, wenn du meinst, sie ist keine Göttin."

„Ähm." brachte ich hervor.

Deltas Hand legte sich an meinen anderen Arm. Der Kontakt war beruhigend und vertraut. „Rosie, sie ist die Tochter der Gaia und des Ares."

„Ein Götterkind! Etwa das Götterkind, von dem Astrid damals geredet hat?" fragte die ältere Frau, die anscheinend Rosie hieß. In ihr Haar war Blumenschmuck eingeflochten. Damit sah sie etwas aus wie ein Hippie.

„Genau." sagte Rider im Hintergrund. Wo war er? Ich konnte ihn nicht sehen. Ich versuchte mich zu bewegen, aber zuckte zusammen. Scheiße verdammte! Was war das an meiner Seite? Sie fühlte sich an, als würde sie offen liegen.

„Rider und Jeremy warten hinter der Wand." sagte Delta beruhigend. „Wir wollten dir etwas Privatsphäre lassen."

Ich runzelte die Stirn und versuchte auf meinen Körper zu sehen. Meine Rüstung war teils verschwunden. Ich trug nur noch meinen Sport-BH und den unteren Teil der Rüstung.

Dafür begrüßte mich eine riesige Fleischwunde die sich von meiner Rippe unter dem Arm bis herunter zu meinem Bauchnabel zog. Mir wurde schlecht. Ein rotes Geflecht aus Linien durchzog von dort aus meine Haut. „Was zum..."

Erinnerungen, Liebe & Götterkinder 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt