22. Der Kampf ums Überleben

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Delta

„Aus der Tür ihr Idioten. Das hier ist eine Notaufnahme!" schrie Astrid.

„Was haben wir?" Diegos Stimme in der Ferne, während ich mich auf Gaiá konzentrierte. Komm schon, Amor. Lass mich jetzt nicht im Stich. Verzweifelt übte ich weiter Druck aus.

„Götterkind. Gaiá Raien. Herzstillstand in Folge eines Giftes." Astrids Worte gingen in ein Rauschen unter. Ich wusste nicht wohin wir geschoben wurden, während ich unaufhörlich weiter die Herzdruckmassage ausführte. Komm schon, Baby! Ich konnte nicht aufhören. Ich musste weiter machen. Wieso hatte ich sie kämpfen lassen? Das Labyrinth des Giftes, war ihren Hals hochgedrungen. Es hatte fast ihr Gehirn erreicht. Ihr Herz war bereits angegriffen. Verdammt! Wieso hatte ich es nicht kommen sehen!?

„In Schockraum 1!" eine weitere Stimme. Ich konnte sie nicht zuordnen. Alles was ich sah war Gaiá. Gaiá die von Ruß beschmutzt war und trotzdem so unglaublich bleich aussah. Verdammte Dickköpfigkeit. Sie konnte genauso Stur sein wie ich!

„Delta!" Arme legten sich um mich. „Lass mich übernehmen."

Es war Diegos Stimme.
„Nein!" ich machte weiter.

„Delta, du musst uns ihr Leben retten lassen. Vertraust du mir?" fragte er.

Ich antworte nicht, sondern machte weiter mit der Herzdruckmassage. Auch wenn alles in meinen Körper wehtat. Der Kampf hatte mich geschwächt und Gaiás Seele die am seidenen Faden hing, die Seele mit der meine verankert war, halfen nicht dabei stärke zu finden.

„Kleines!" die Stimme meiner Mutter. Ihre Arme legten sich um mich.

„Nein!" brachte ich hervor, doch sie zog mich von der Trage. Diego sprang sofort auf und übernahm. „Nein!" ich wollte mich losreißen, hatte aber keine Kraft.

„Lass Diego und Robin ihr Leben retten!" hörte ich Raes Stimme.

„Rae, bring sie hier raus!" rief Tante Robin ihr zu. „Ich will nicht, dass meine Nichte das mitansieht!"

Ich versuchte mich loszureißen, doch Raes beruhigende Wärme und ihre Stärke waren zu viel. Ich wurde vor die Tür geschoben.

„Nein, ich muss..."
„...Kleines, du musst jetzt gar nichts. Robin und Diego werden sie retten. Sie werden deine Freundin nicht sterben lassen."

„Verlobte." brachte ich hervor und sackte zusammen.

Rae hielt mich fest. „Okey. Sie werden deine Verlobte retten, Kleines."

„Das Gift hat ihr Gehirn noch nicht erreicht." brachte ich hervor. „Es muss einen Weg geben sie zu retten."

„Wir haben nicht viel Zeit." auf einmal stand Astrid da. Ihre Seite war aufgerissen, aber sie hatte bereits ein Tupfer darauf gelegt. „Das Gift ist zu weit vorgedrungen. Wenn wir nicht innerhalb der nächsten ein bis zwei Stunden eine Lösung finden, dann..." sie sprach es nicht aus, aber mein Herz zog sich schmerzlich zusammen. Nein, das konnte nicht sein. Ich musste irgendetwas tun können! Ich hatte Surt bezwungen. Ich hatte den Riesen zurück an die Ketten gebracht und jetzt konnte ich Gaiá nicht helfen? Das war nicht fair.

°°°

Gaiá

Alles wirkte so matt, als ich meine Augen aufschlug. Ich versuchte klar zu sehen, doch ich kam nicht richtig in die Realität. Ich blinzelte. Was war geschehen? Delta hatte Surt in Drachengestalt besiegen können. Ich hatte es noch gesehen und dann war alles schwarz.

„Amor."

„Dornröschen." meine Stimme war ganz heiser. Ich suchte sie. Wo war sie? Langsam klärte sich meine Sicht. Ich lag in einem Krankenhausbett. Mehrere Geräte waren an mich geschlossen. Ich wandte meinen Kopf um. Da. Delta saß am Krankenbett. Sie sah besorgt aus. Ihre Hazelfarbenden Augen waren dunkel und leicht gerötet, während ihre Hand meine hielt.

Erinnerungen, Liebe & Götterkinder 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt