Alles war voller Blut.
Sein Hemd, sein Gesicht, der Weg den er und seine zwei Freunde hinter sich ließen...
Farlan und Isabel schleiften Levi panisch durch die Gassen des Untergrunds. Levi stöhnte schmerzerfüllt, während er immer mehr Blut verlor.
Isabel schrie den Leuten zu, dass sie gefälligst den Weg freimachen sollten, während Farlan leise mit Levi sprach, damit er wach blieb.
Denn wenn er einschlief würde er vielleicht nie wieder aufwachen...
Die einzige die Levi jetzt noch helfen konnte war die berüchtigte Heilerin des Untergrunds.
Gwen Villin.
Den Geschichten zufolge, verlangte sie kein Geld für ihre Arbeit. Sie half wo sie nur konnte, das sagte man über sie.
Manche behaupteten sie wäre eine Hexe, aber wer sie wirklich war und woher sie kam wusste niemand so genau.„Da ist es, Farlan", sagte Isabel hoffnungsvoll.
„Das ist das Haus dieser Frau".
Isabel ließ Levi los um an die Tür des Hauses zu rennen und mit beiden Fäusten gegen sie zu hämmern.
„Halte noch ein bisschen durch", raunte Farlan Levi zu.Die Tür wurde ruckartig geöffnet. Isabel schreckte zurück.
Vor ihr stand eine magere Frau, doch so sahen alle ausgehungerten Seelen des Untergrunds aus... Sie trug ein lumpiges Kleid und schwarze schmutzige Stiefel.
Um den Hals hatte sie einige merkwürdige Amulette hängen.
Gwen war viel jünger, als Isabel sie sich vorgestellt hatte.
Sie schaute die drei verwirrt an. Wahrscheinlich hatte sie um diese Zeit keinen Besuch mehr erwartet. Es war schließlich mitten in der Nacht.„Bitte helfen Sie unserem Freund". Man konnte die Verzweiflung in Isabels Stimme hören. Levi war schließlich für sie wie ein großer Bruder.
Die Heilerin Gwen schaute zu Levi und der Schnittwunde, die knapp unterhalb seines Herzens verlief.
Levis Kopf hing kraftlos nach unten und das einzige was darauf hindeutete, dass er lebte, war sein schmerzvolles Stöhnen.„Kommt rein", sagte sie knapp. Ihre Stimme war gelassen, so als würde sie so etwas jeden Tag sehen.
Sie öffnete die Tür jetzt ganz. Ohne lange zu zögern trugen seine zwei Freunde Levi rein, während Gwen ihren Regale nach Bandagen, Nadel, Faden und Medizin durchsuchte.
„Legt ihn auf den Tisch", befahl Gwen.
Dann schaute sie sich die Wunde genauer an.„Das muss ich vernähen", sagte sie an Farlan gewandt. Sie sagte das ruhig, aber mit einer gewissen Erwartungshaltung in der Stimme.
„Na dann los", drängte Isabel. „Er hält nicht mehr lange durch".
„Augenblick". Gwen musterte die zwei etwas skeptisch. „Das kostet etwas".Farlan und Isabel starrten sich ungläubig an.
„Wir haben nicht viel Geld", sagte Farlan leise.
„Oh, ich will kein Geld", meinte Gwen. „Nur einen Gefallen..."
...
„Was für einen Gefallen?", fragte Farlan misstrauisch. Hier unten im Untergrund konnte man Niemandem trauen, der keine klaren Forderungen bei Geschäften stellte...
„Das sage ich euch wenn es so weit ist. Wenn ich irgendwann mal Hilfe von euch brauche löse ich ihn ein".Farlans Blick fiel auf Levi. Er hatte Mühe die Augen offen zu halten und atmete schwer. Was hatten sie für eine Wahl? Levi würde sterben, wenn er nicht bald verarztet wurde...
Farlan seufzte. Gwen spielte ein seltsames Spiel, aber ihm blieb nichts anderes übrig als zuzustimmen.
Andernfalls würde er Levi verlieren.„Gut. Abgemacht", sagte Farlan schließlich. Er hoffte dass der Gefallen, nichts mit Mord oder so zu tun hatte. Eine weitere Messerstecherei wollte er nicht erleben.
Gwen machte sich an die Arbeit. Geschickt nähte sie Levis Wunde, während sie versuchte die Blutung zu stoppen.
Levi biss die Zähne zusammen, um den Schmerz auszuhalten.„Oh!", kam es plötzlich von Gwen. „Mir ist etwas eingefallen was ihr als Gefallen tun könntet".
Farlan und Isabel schauten sie interessiert an.„Bringt mich raus aus dem Untergrund".
Dieser Gefallen war schlimmer als eine Messerstecherei.
Aus dem Untergrund zu fliehen war ganz einfach unmöglich...
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𝐚𝐩𝐨𝐜𝐚𝐥𝐲𝐩𝐬𝐞 | Levi x OC
FanfictionLevi ist dem Tod nur knapp entkommen, dank einer jungen Heilerin. Doch hinter der scheinbar gutherzigen Gwen, verbirgt sich ein blutiges Geheimnis... Ihnen gelingt es aus dem Untergrund zu fliehen, doch von nun an haben sie mit Titanen, dem Tod ihre...