Aus der Sicht von Levi:
Ich kniete mich vor Gwen, damit ich ihr Gesicht sehen konnte.
Ihre Wangen waren gerötet und sie roch nach Alkohol.„Solltest du nicht eigentlich unten mit dem Rest sein?", fragte ich sie. „Um die neuen Rekruten willkommen zu heißen".
Sie kicherte.
„Ich dachte mir, dass sie sich bestimmt schon sehr willkommen fühlen, wenn sie dein freundliches Gesicht sehen", spottete sie.
„Spätestens morgen bei ihrem ersten Training werden sie sich wie zu Hause fühlen, wenn du ihnen mit deiner lieblichen Stimme zurufst: ,Noch eine Runde, ihr Rotznasen! Na los!'"Wieder kicherte sie, so als wäre das unglaublich lustig.
Ich starrte sie an. Wieso trank sie alleine?
Es könnte mir egal sein, aber das war es nicht. Sie sah ziemlich labil aus und nach den leeren Flaschen unter ihrem Bett zu schließen machte sie das öfter.„Versuchst du so mit allem klar zu kommen? Mit Alkohol?", fragte ich. Eine rhetorische Frage. Es war offensichtlich, dass sie nur trank um irgendwas zu verdrängen.
Ihre Miene verdunkelte sich.
„Das geht dich nichts an", sagte sie und griff nach der Rotweinflasche, aber ich stellte sie weg, sodass sie außerhalb ihrer Reichweite war.
„Du hattest genug", sagte ich entschieden.
Sie sah mich wütend an.
„Wag es nicht mich herumzukommandieren", sagte sie und wollte erneut nach dem Rotwein greifen, doch ich war wieder schneller.Bevor sie mich anschreien konnte, legte ich meine Hände um ihre Taille, hob sie hoch und legte sie wie einen Sack Reis über meine Schultern.
„HEY LEVI LASS MICH RUNTER!", protestierte sie.Wenn sie nüchtern gewesen wäre, wäre es schwerer gewesen, aber jetzt waren ihre Bewegungen langsam und ungefährlich für mich.
„Dummkopf", murmelte ich, doch anscheinend hatte sie das gehört.
„Arschloch", murmelte sie zurück.„Du hast morgen früh Training", sagte ich streng. „Wir müssen dafür sorgen dass du keinen Kater bekommst". Sie stöhnte genervt, aber ich trug sie unbeirrt weiter.
Schließlich waren wir in der Küche angekommen.
Ich setzte sie auf einen Hocker. Dann nahm ich ein Glas und füllte es mit Wasser. Sie beobachtete mich mit verdunkelter Miene, nahm das Wasser aber widerwillig an und trank es.Ich lehnte mich an die Küchenschränke, während ich kontrollierte, dass sie auch ja nicht aufhörte zu trinken.
Als sie ausgetrunken hatte, füllte ich nach.Um die Stille zu unterbrechen erzählte ich ihr, von unseren neuen Entdeckungen. Sie war ja nicht bei der Versammlung gewesen und hatte daher auch nicht Erwins Rede gehört. Deswegen wusste sie noch nichts von Eren, der sich in einen Titan verwandeln konnte.
Gwen hörte stirnrunzelnd zu, während sie ihr Wasser trank, sagte aber nichts.
Als sie erneut ausgetrunken hatte, wollte ich wieder nachfüllen, doch sie machte eine ablehnende Handbewegung. „Ich kann nichts mehr trinken", sagte sie leise.
„Ja, du solltest wahrscheinlich auch etwas essen", sagte ich zustimmend.Sie protestierte nicht. Stattdessen senkte sie ihren Blick und starrte auf den Boden. Sie wirkte traurig, so als würde sie sich an etwas erinnern...
Ich sah sie eine Weile an. Wieso hatte sie wohl das Bedürfnis ihre Sorgen in Alkohol zu ertränken?
Was passierte gerade in ihrem Leben, von dem ich nichts mitbekam?
Ich konnte sie nicht fragen...Stattdessen nahm ich ein paar Kartoffeln, wusch sie und fing an sie zu schälen, während ich wartete bis sich das Wasser in dem Topf erwärmte.
Dann ließ ich die Kartoffeln kochen bis sie weich genug waren. Ich goss das Wasser ab, salzte die Kartoffeln und reichte Gwen das Endergebnis.
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𝐚𝐩𝐨𝐜𝐚𝐥𝐲𝐩𝐬𝐞 | Levi x OC
FanfictionLevi ist dem Tod nur knapp entkommen, dank einer jungen Heilerin. Doch hinter der scheinbar gutherzigen Gwen, verbirgt sich ein blutiges Geheimnis... Ihnen gelingt es aus dem Untergrund zu fliehen, doch von nun an haben sie mit Titanen, dem Tod ihre...