„Ihr handelt bloß nach eurem eigenen Wohl und lasst mein Volk den blutigen Preis dafür zahlen!“
-Prinzessin JasminDiese ganze Situation war einfach nur völlig falsch, verdreht und bizarr. Jamil ist nach Octavinelle gekommen, um Azul für seine Gefühle zu Rede zu stellen, doch er bekam ein trockenes Geständnis und leere Drohungen, gefolgt von süßen Versprechen und sanften Küssen. Und da sagte immer jeder Floyd wäre derjenige mit Stimmungsschwankungen in diesem Ocean Man Mafia Trio. Er schlief diese Nacht in Azuls Zimmer und in Azuls Bett. Bis auf, dass er in Azuls Armen aufwachte war da nichts, aber er hatte das Gefühl, dass das in seiner Heimat schon als Ehebruch galt. Es mochte Jamils besondere Fähigkeit sein Menschen zu hypnotisieren, doch Azul konnte das selbe auch ohne Magie, weil er die Druckpunkte seiner Mitmenschen kennt. Und Jamil hatte Kompliment Komplexe, also sag ihm was er hören will, aber so als ob du es meinst, und du kriegst ihn mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit rum.
„Hm ich muss Kalims Frühstück machen und ich hab keine Lust“, murrte er verschlafen, während er sich mit der flachen Hand übers Gesicht rieb. Azul nuschelte irgendetwas unverständliches, offensichtlich auch nicht begeistert davon aufstehen zu müssen. „Azul, komm jetzt. Eine arme Seele in der Not wüsste gerne wo du seine Sporthose versteckt hast!“ Jamil schüttelte seinen Freund an der Schulter, um eine Reaktion hervorzurufen. „Solche Auskünfte kosten extra. Verträge sind in der Kommode.“ Für diesen Witz (oder war es vielleicht doch ernst gemeint?) kassierte Azul erst mal einen Schlag mit dem Kopfkissen, der ihn definitiv die Brille von der Nase gehauen hätte, hätte er sie zum schlafen nicht ohnehin abgenommen. „Ist ja gut. Sie liegt im Wandschrank. Und was Kalims Frühstück angeht, kannst du das auch den Anderen Schüler in Scarabia überlassen. Die kommen auch ohne Jamil Ramsay klar.“
"Es mal den anderen überlassen" ist etwas womit der Schwarzhaarige schlechte Erfahrungen gemacht hat, besonders wenn es ums Essen geht. „Weißt du noch der Brand in Scarabia, letztes Jahr an meinem Geburtstag?“, fragte er, woraufhin Azul nickte, „Kalim wollte mir was gutes tun und selber Essen machen. Kein Kommentar.“
Der Oktopus lachte, während Jamil seine Hose aus dem Wandschrank holte und sie sich anzog. Er ging zurück zu Azuls Wasserbett, kletterte über ihn und drückte ihn einen schnellen Kuss auf die Stirn. Als er wieder aufstehen wollte, zog Azul ihn zurück auf die Matratze. „Ihr habt doch Feuermelder, oder nicht? Jetzt bleib noch etwas. Du kannst ja für den Unterricht meine Uniform anziehen, denn da kräht sowieso kein Hahn nach und Kalim wird schon nicht verhungern.“ Ein geschlagenes Seufzen erfüllte Azul mit Zufriedenheit, also drückte er auf die Snooze Taste seines Weckers und drehte sich noch einmal mit Jamil um.Kalim machte sich Sorgen. Nicht nur wegen seinem Frühstück, dass seine Mitschüler ihm als Omelette anpreisen wollten, sondern auch weil Alishba nach dem Basketball Training am Vortag nicht zurück gekommen ist. Die Spiegel deaktivierten sich Nachts, so dass die Schüler weniger Kapazitäten hatten Dummheiten anzustellen, was allerdings zur Folge hatte, dass Kalim nicht nach ihr suchen gehen konnte. Alles okay, dachte er, wahrscheinlich hat sie nicht auf die Zeit geachtet und verbringt die Nacht in einem anderen Dorm, weil die Spiegel bereits ausgestellt waren.
Doch Alishba kam auch nicht zum Frühstück wieder. Gott, sie war halt wirklich das einzige Mädchen an einer Schule voller pubertierender Jungs, also was wenn Crowley recht hatte? Er hätte sie niemals alleine gehen lassen dürfen! Wenn ihr etwas zustößt, würde er sich das selbst nie verzeihen können.Wobei zustoßen genau das richtige Wort ist für das was dann geschah. Jamil ging in der Octavinelle Uniform durch das Hauptgebäude, so wie am jeden anderen Tag auch, doch auf dem Weg zum Chemie Labor musste er eine Treppe hinuntersteigen und aufeinmal hatte er das Gefühl die Kontrolle über seinen Körper zu verlieren, fast als wäre er fremdgesteuert. Beim nächsten Schritt verdrehte sein Bein sich ganz komisch, er rutschte ab und stürzte einige Meter bis zum Fuße der Treppe. Was zur Hölle war das bitte?
Er hörte Schritte und spürte die Präsenz mehrerer Schüler, die ihn umzingelten, während Worte nur so auf ihn einpraselten.
„Hey, geht es dir gut?“
„Oh nein, nicht schon wieder. Gestern ist schon jemand die Treppe runter gestürzt.“
„Im ernst?“
„Atmet sie noch?“
„Jetzt hol doch mal einer den Sensei!“
„Sensei Trein, hier drüben!“
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Die Frau des Sultans
FanfictionAls seine kleine Schwester heiraten soll und aus Panik von zuhause weg lief, entschloss sich Jamil in einer Kurzschlussreaktion dazu ihren Platz einzunehmen. Mit Magie verkleidet als Frau trat er mit dem Jungen, den er am meisten verabscheute, vor d...