Kapitel 14 Training

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Izuku Midoriya P.O.V.

Als ich wieder aufwachte war ich wieder in dem dunklen Raum. Ich fühlte mich nicht verändert. Mein blick und meine Hände wanderten über meinen Körper. Ich konnte keine Veränderungen wahrnehmen.

War das nur ein Traum? 

Die Tür öffnete sich. Der Doctor kam rein. 

"Wie geht es dir?"

"Gut..."

"Keine schmerzen? Irgendwo ein komisches Gefühl? Am Rücken oder auf dem Kopf?" 

Er tastete die gesagten stellen ab. War es doch kein Traum?

"Nein, nichts." 

"Okay, dann komm jetzt mit." 

Er löste die Fesseln. Ich folgte ihm zu einem unbekannten Raum. Ich hatte angst Fragen zu stellen. Der Raum sah aus wie eine heruntergekommene Lagerhalle. Hohe decke, großer, leerer Raum. 

Auf der anderen Seite standen der große Mann und Stain. Ich wusste nicht was los war. Wollten sie mich doch umbringen? 

"Schön zu sehen, dass es dir gut geht, Izuku." sagte der große Mann

"Mir fällt gerade auf, dass ich mich noch gar nicht bei dir vorgestellt habe. Ich bin All for One."

Das war der Mann gegen den All Might vor Jahren  gekämpft und ihn besiegt hatte. Er gehörte zu den gefährlichsten Schurken auf der ganzen Welt. Mir wurde klar,  dass ich mit All Mights Rivalen zusammenarbeiten werde. Und das nur, weil ich einen Quirk bekommen wollte. 

"Stain solltest du aber noch kennen. Der Mann, wegen dem du in dieser misslichen Lage bist. Der Mann, der den Helden Ingenium vor deinen Augen umgebracht hat." 

Verschiedene Gefühle breiteten sich in mir aus. Angst. Wut. Trauer. Reue. Ich spürte, dass sich etwas veränderte. Etwas in meinem Rücken und Kopf fühlte sich komisch an. 

"Na los, greif ihn an."

Ich soll ihn angreifen? Wie soll ich das anstellen? Er ist viel stärker als ich. 

"Vertrau mir. Du kannst ihn angreifen." Sagte der Doctor

"Wenn du ihn nicht zuerst angreifst wird er es tun."

Ich zögerte. Ich wusste, dass ich keine Chance gegen Stain haben würde. 

Im nächsten Moment kam er auch schon auf mich zu. Ich dachte, dass ich mich vor Angst nicht bewegen konnte aber dann bewegte sich mein Körper zur Seite. Meine Beine hatten sich nicht gerührt. Wie war das möglich?

Und dann bemerkte ich sie. Flügel. Schwarze, ledrige Flügel. Sie wuchsen aus meinem Rücken. Das war also das komische Gefühl. Und was war dann auf meinem Kopf? Ich tastete durch meine Haare und spürte etwas hartes. 

Ich taste es ab. Es waren spitze Hörner. Ich hatte Flügel und Hörner. 

"Du scheinst sie endlich bemerkt zu haben." Sagte der Doctor

"Es scheint als beschützt dich dein neuer Quirk. Deine Flügel haben sich doch gerade selbstständig gemacht."

All for One gab Stain ein Zeichen, dass er aufhören sollte. Der Doctor kam auf mich zu. Er ging um mich herum und legte seine Hände auf meine Flügel. 

"Kannst du sie eigenständig bewegen?"

Ich versuchte es aber scheiterte. Ich schüttelte meinen Kopf als Antwort.

"Dann erwartet dich schon ein ordentliches Traing."

Ich war beruhigt, dass ich nicht mehr gegen Stain kämpfen musste und mein Training sich wohl erstmal darauf spezialisierte, dass ich meine Flügel bewegen konnte. 

Plötzlich fühlte ich mich so schwach. Das komische Gefühl war wieder da.

"Sie verschwinden. Die Eigenschaften und Nachteile sind die selben geblieben."

Ich hatte kaum noch kraft um aufrecht zu stehen. Ist das einer der Nachteile? Ich fragte mich wie lange ich brauchen würde um den Quirk zu kontrolieren.

"Sobald du dich ausgeruht hast, erkläre ich dir alles, was du über deinen neuen Quirk wissen musst und danach geht es auch schon ans Training."

Es dauerte eine Weile bis ich wieder genügend Kraft hatte aber dann erklärte der Doctor mir alles. 

"Dein Quirk nennt sich 'Devil' und er wird durch Emotionen kontrolliert. Je stärker deine Emotionen sind, desto stärker wirst du auch. Der Nachteil ist nur, dass es auch andersherum funktioniert. Je stärker deine Emotionen desto schwächer bist du wenn sich dein Quirk deaktiviert."

Das erklärte warum ich mich so schwach gefühlt habe. 

"Du siehst aus als wärst du bereit für dein Training. Versuche also eine Emotion hervorzurufen und diese aufrechtzuerhalten." 

Ich versuchte was er mir gesagt hatte, wusste aber nicht so genau wie ich das anstellen sollte. Ich versuchte an verschiedene dinge zu denken aber es funktionierte nur für ein paar Sekunde oder erst gar nicht.

"Ich seh schon, du hast Schwierigkeiten. Was ist wenn du wieder daran denkst, was Stain dem Helden und dir angetan hat?" 

Es funktionierte. Die Bilder vom toten Ingenium vor meinem inneren Auge sorgten für Angst und Trauer. Diese Gefühle konnte ich auch für die nächsten zwanzig Minuten nicht mehr loswerden.

"Na siehst du. Du musst es nur lernen. Das wiederholst du jetzt solange bis ich wieder da bin. Während du die Emotionen aufrecht erhältst solltest du auch versuchen deine Flügel zu bewegen."

Daraufhin ließ er mich alleine. Es dauerte eine Ewigkeit bis ich es schaffte meine Flügel auch nur zum Zucken zu bringen. Ich schaffte es auch immer nur für höchstens zwanzig Minuten meinen Quirk zu aktivieren. Jedes mal wenn er sich deaktivierte fühlte ich mich so schwach. 

Vielleicht kann ich versuchen schwache Emotionen zu verwenden. Starke Emotionen sorgen dafür, dass ich sehr schwach werde also wäre ich bei nicht so starken Emotionen schneller wieder fit. 

Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren wie ich mich in dem Moment gefühlt hatte. Unwohl und auch ein wenig ängstlich. Ich hoffte, dass es funktionieren würde und das tat es. Das komische Gefühl im Rücken und Kopf waren der Beweis. 

Starke Gefühle klingen schnell ab. Vielleicht halten ja die schwachen ein wenig länger an. 

Ich konzentrierte mich wieder auf meine Flügel. Ich wollte mehr als nur ein Zucken schaffen. Meine Konzentration musste ich sowohl auf meine Emotionen als auch auf meine Flügel selbst aufteilen. 

Ich stellte mir vor wie ich sie öffne. Es war schwer, weil ich die Muskeln in meinem Rücken verwenden musste. Nach unzähligen fehlversuchen schaffte ich es, sie ein wenig zu öffnen. 

Geschafft. Aber wenn das so weiter geht brauche ich eine Ewigkeit nur um die Flügel zu bewegen.

Irgendwann kam der Doctor wieder und sagte mir, dass ich ihm zeigen sollte, ob ich Fortschritte gemacht habe. 

"Du lernst schnell. Wenn man bedenkt, dass du nicht wusstest, wie du deine Flügel überhaupt bewegen konntest, hast du wirklich viel erreicht. Als belohnung bekommst du heute etwas zu Essen."

Jeden Tag sollte ich trainieren um zu lernen mit meinen Flügeln umzugehen, als hätte ich sie schon mein ganzes Leben lang. Manchmal bekam ich sogar drei mal in der Woche etwas zu essen, um sicherzugehen, dass ich im Training nicht zusammenbrechen würde.

Ich will dich nicht verlieren [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt