Kapitel 8

801 81 18
                                    

Am Morgen mussten George und ich beide gleichzeitig früh raus. 
Ich zum Studio und er ins Büro.
Wir liefen zusammen aus dem Haus, bevor wir gingen, gaben wir uns noch einmal einen kurzen Kuss.
Was wir nicht wussten dabei?
Anscheinend war ich schon so interessant, dass man mir Paparazzis hinterher schickte und diese Fotos von mir und George geschossen hatten.

Ich stieg in das Auto von Enzo, so hieß der Fahrer, der mich die ganze Zeit schon hin und her fuhr.
John bestand darauf.
Als wir im Studio ankamen, traf ich schon auf einen aufgewühlten John.
,,Das kann doch nicht wahr sein, sie können es echt nicht lassen!'' schrie er herum.
,,Störe ich?'' fragte ich, während ich langsam hinein kam.
,,Nein. Gut, dass du da bist'' sagte er.

Er schaltete seinen großen Bildschirm, der an der Wand hing an und zeigte mir Artikel, die über mich geschrieben und erst vor wenigen Minuten veröffentlicht wurden.
Als ich die Bilder sah, weiteten sich meine Augen.
Es waren George und ich.
Diese Bilder wurden vorhin geschossen, vor einer viertel Stunde.
Wie konnte es bitte schon Artikel darüber im Internet geben?
Was man genau auf den Bildern sah? Zum Glück nicht genau, wie wir uns küssten, aber wie wir uns ziemlich nah waren.

,,Das ist angsteinflößend'' sagte ich.
,,Das ist absolute Scheiße! Die nächsten Artikel kommen schon mit jeder Minute!'' fing er an.
,,Ist Clay Cotton ein Lügner?' Ist Clay Cotton genauso wie alle anderen Promis?' las er weitere Artikel laut vor.
,,Weshalb soll ich ein Lügner sein?'' fragte ich John verwundert.
,,Weil du gesagt hast, dass du Single wärst und man dich nun so gesehen hat'' entgegnete er.
,,Ja, es ist mein Freund? Warum schreibt man überhaupt Artikel darüber?''
,,Das wirst du eines Tages noch verstehen. Diese Leute sind darauf aus, sich in jedes kleinste bisschen, was deinem Ruf schaden könnte, reinzustürzen'' sagte er.

,,Wir werden ein neues Interview organisieren, in dem du sagen wirst, dass es nur ein enger Freund von dir ist und ihr ab und zu Späße treibt'' kam es nun von ihm.
,,Wieso kann ich nicht einfach sagen, dass es mein Freund ist?'' 
,,Darüber haben wir doch schon gesprochen, Clay'' entgegnete er.

,,Ich werde mich darum kümmern. Du kannst schon mal zu Ryan ins Studio gehen und die Songs weiter aufnehmen'' sagte er nun.
Seufzend stand ich auf und lief zu Ryan, den ich mittlerweile schon zu einen meiner Freunde zählte, ins Studio.
,,Hey man'' rief er und schlug mir in die Hand ein.
,,Hey'' entgegnete ich ihm, nicht so motiviert.

Ich lief hinter die Glasscheibe und setzte die Kopfhörer auf, um ihn hören zu können.
,,Ich habs auch schon gesehen, Kopf hoch'' fing er an.
,,Das Leben, als ein Star, ist nicht ganz einfach, aber das wird schon'' fuhr er fort.
Ich schenkte ihm ein Lächeln.

,,Hey, ich arbeite da an einem neuen Song, können wir den mal ausprobieren?'' fragte ich ihn.
,,Klar, sag mir auf welchem Kanal der Beat vom Stick ist'' antwortete er.
Nach dem der Beat anfing, wartete ich auf den richtigen Einstieg.

,,I wanna live life fast, I don't know how to slow down...''
,,Wanna get High, I don't know how to come down...''
,,Help me now, I'm running on empty...''
,,And I don't wanna be a memory...''
sang ich die ersten Zeilen.
Als ich weiter sang, kam John ins Studio und hörte zu.

,,Am I the only one that's coming unglued?''
,,Emotions building up, they start to run you''
,,Bottles on the shelf, I'm 'bout to run through''
,,Doing everything I wish that I can undo''
,,I'm by myself and why won't no one help?''
,,I know this can't be healty so I'm looking for a way out''

Ich setzte eine Pause ein, da danach nur die Zeilen vom Anfang wiederholt worden werden.
Ich schaute zu Ryan und John, die mich anschauten.
Ryan hielt seinen Daumen nach oben.
,,Nicht schlecht'' hörte ich John sagen.
,,Nehmt den Song weiter auf, wenn er fertig ist, höre ich mir ihn noch einmal an. Vielleicht kommt er mit auf das Album'' fügte er hinzu und verließ das Studio wieder.

Nach dem wir im Studio fertig waren, machte ich mich um halb sechs auf den Weg nach hause.
Als ich die Haustüre aufschloss, war es relativ ruhig.
Ich schaute vom Flur ins Wohnzimmer hinein, doch dort war niemand.
Als ich die Küche betrat, sah ich dort einen in Gedanken versunkenen George sitzen, der ins Leere starrte und nicht besonders glücklich ausschaute.

,,George?'' rief ich seinen Namen.
Er schaute mich an und seufzte.
,,Das war der bisher schlimmste Tag in meinem Leben...'' sagte er.
,,Was ist passiert?'' fragte ich ihn und lehnte mich gegen den Türrahmen.

One More NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt