Kapitel 9

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George's PoV

Als ich mich am Morgen von Clay verabschiedete und auf den Weg zum Büro machte, fühlte ich mich irgendwie beobachtet.
Ich vermutete aber, dass es normal war, wenn man der Freund von einem Superstar war.
Daran, dass Clay nun vermutlich sogar an den Wänden von irgendwelchen Leuten hing, musste ich mich noch zwar gewöhnen, wie an alles andere, aber das würde ich schon hinbekommen.
Ich freute mich immerhin für ihn, dass er endlich Anerkennung für seine harte Arbeit bekam.

Als ich an der Ampel wartete, sah ich zwei junge Mädchen, die etwas weiter weg standen und mich beobachteten.
Ich hatte das Gefühl, dass sie über mich sprachen, was mich etwas verwirrte.
Ich ignorierte es jedoch und lief in das Gebäude hinein.

Im Büro angekommen, bemerkte ich auch ziemlich schnell, dass mich gefühlt alle anstarrten.
Mein Chef trat an seiner Türe hervor, der mich zu sich rief.
Ich war sowieso auf den Weg zu ihm, um ihm meinen Artikel zeigen zu können.

Ich betrat sein Büro und war schon dabei, den Artikel, den ich extra ausgedruckt hatte, aus meiner Tasche zu kramen.
,,Ich habe den Artikel fertig'' sagte ich.
,,Haben sie auch schon ihren eigenen gesehen?'' entgegnete er.
Ich schaute ihn verwirrt an, da ich überhaupt keine Ahnung hatte, wovon er sprach.

,,Wovon sprechen sie?'' fragte ich ihn irritiert.
Er drehte seinen Monitor, auf dem fett die Überschrift ,,Hat Clay Cotton eine heimliche Affäre?'' stand und man ihn und mich auf den Bildern sah.

,,Was hat es damit auf sich?'' fragte mein Chef mich.
Ich setzte mich auf den Stuhl und musste erst einmal sacken lassen, was dort stand bzw. überhaupt im Internet war.
,,Er ist mein Freund...'' murmelte ich.
,,Clay Cotton ist ihr Freund?'' fragte er verwundert.
Ich nickte.

,,Nun, sie sollten besser aufpassen, dass nicht noch mehr so welche Artikel im Internet über sie landen. Wenn man selber Journalist ist, könnte das einem den Ruf schaden. Sie haben Glück, dass ihr Name nicht darunter steht'' sagte er.
Ich nickte ihm zu und verließ still das Büro.
Ich setzte mich an meinen Tisch und versuchte mich auf meine Arbeit zu konzentrieren, was mir etwas schwer fiel, da ich das Getuschel der anderen quer durch den Raum hörte.

Ich stand auf und lief zur Küche, um mir einen Kaffe zu machen.
Ich war eigentlich nicht wirklich der Kaffe trinker, aber manchmal half es einem.
,,Man sollte sich als Journalist aus Ärger raus halten'' hörte ich Sherly's Stimme neben mir sagen.
Ich schaute sie an, sie hatte ihr dreckiges Grinsen im Gesicht.
,,Du bist doch sowieso nur neidisch darauf, dass ich besser bin, als du'' entgegnete ich ihr und lief zurück an meinen Tisch.
,,Was?'' hörte ich von ihr noch kommen.
,,Hast mich schon verstanden'' rief ich zurück und machte mich weiter an die Arbeit.

Nach ein wenig vergangener Zeit, wurde ich von meinem Chef erneut in das Büro gerufen.
,,Ich habe ihren Artikel gelesen, er ist gut geworden. Wir werden ihn mit in die nächste Ausgabe nehmen, gut gemacht'' sagte er.
Ich bedankte mich bei ihm und machte mich danach auch schon langsam auf den Weg nach hause, da es mittlerweile auch schon nach 15 Uhr war.

Auf der Straße wurde ich von vielen Leuten angeschaut.
Unter anderem waren es größtenteils gleichaltrige oder sogar etwas jüngere, die tuschelnd in der Ecke standen und mich beobachteten.
Es war schon echt angsteinflößend.

Nun, dass wirklich angsteinflößende passierte, als ich um die Ecke bog und von strahlendem Licht überrascht wurde.
Ich hörte knippsen, dass wie von einer Kamera klang.
Als ich wieder klar sehen konnte, standen vor mir mehrere Paparazzis, die Fotos von mir schossen und mir irgendwelche Fragen an den Kopf schmissen.

,,Stimmt es, dass sie etwas mit Clay Cotton am laufen haben?''
,,Sind sie der Freund von Clay Cotton?''
,,Was läuft da zwischen ihnen und Clay Cotton?''

Alles was ich gefühlt nur hörte, war Clay Cotton.

Ich drängelte mich an diesen Leuten vorbei und rannte in irgendein Geschäft, in dem ich mich versteckte.
Ich stand in einer Umkleidekabine und wartete darauf, dass sie verschwanden.
Ich starrte in den Spiegel und kam mir so dermaßen dämlich vor.
Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich einmal vor so welchen Leuten in einer Umkleidekabine verstecken müsste.
Ich hatte schon tatsächlich Angst davor, diese Umkleide wieder zu verlassen.

Als ich Zuhause endlich ankam, schnappte ich mir erneut ein Kaffe, setzte mich an den Küchentisch und versank in Gedanken.
Schneller, als ich mich vorsehen konnte, hörte ich schon Clay's Stimme.
Anscheinend saß ich bereits schon ziemlich lange so dort.

,,George?'' riss er mich aus meinen Gedanken.
Ich schaute ihn seufzend an.
,,Das war der bisher schlimmste Tag in meinem Leben...'' murmelte ich.
,,Was ist passiert? fragte er und lehnte sich gegen die Türe.
Als ich ihm erzählte, was passiert war, konnte er nicht glauben, was ich ihm da erzählte.

,,Es tut mir so leid, dass ist meine Schuld...'' sagte er.
,,Es ist nicht deine Schuld, sondern die Schuld dieser Leute'' entgegnete ich ihm.
Ich stand auf und lief auf ihn zu, er sah nicht wirklich glücklich aus.
,,Du bist nun mal mittlerweile ein anerkannter Star, damit muss ich einfach klar kommen'' sagte ich und zog ihn in einen Kuss.

Er legte seine Hände um meine Hüfte und zog mich fester an sich.
Meine finger fanden ihren Weg durch seine Haare, während wir uns schon so aneinander pressten, dass nicht einmal mehr Luft hätte zwischen uns passen können.
Es war schön, denn ich hatte das Gefühl, dass wir uns schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr so geküsst hatten.


One More NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt