Kapitel 12

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Clay's PoV

Inzwischen waren zwei Wochen vergangen.
Ich hatte George noch nie so glücklich gesehen, wie in diesen zwei Wochen.
Es war nur noch eine Woche, bis zum Start der Welttournee und er hatte noch überhaupt keine Ahnung davon.
Jedenfalls, bis ich den Anruf erhielt.

George und ich waren gerade in der Stadt.
Ich bekam einen Anruf, er war von John.
,,Hey, was gibt's?'' fragte ich ihn.
,,Es wurde jetzt öffentlich gemacht, es müsste auf den Billboards bereits sichtbar sein'' erzählte er mir.
,,Warte, sprichst du von der Tour?'' fragte ich ihn nervös.
,,Ja, wovon sonst?''
,,Fuck'' fluchte ich, legte auf und drehte mich um, doch es war bereits zu spät.

George stand dort und starrte auf das riesige Billboard, wo alle Info's zu meiner Welttournee standen.
Er drehte sich ganz langsam um und schaute mir tief in die Augen.
,,Warst du deshalb die zwei Wochen so? Sollte es ein Abschied sein?'' ich hörte bereits, wie seine Stimme zu versagen begann.

,,Ich... nei - also...'' ich fand einfach nicht die richtigen Wörter, denn die Antwort, war eigentlich ein klares ja.
Er nickte leicht und senkte seinen Kopf.
,,Verstehe...'' hörte ich ihn murmeln.

Ich wollte nach seiner Hand greifen, doch er zog sie weg.
,,Ich werde noch heute meine Sachen packen'' sagte er.
,,Was? Warum? Wohin willst du denn?''
,,Zu Nick, bis mir etwas eingefallen ist'' antwortete er und ging.
,,George!'' rief ich seinen Namen.
,,Ich werde nicht hier noch eine Woche lang rum sitzen. So tun, als wäre nichts und darauf warten, dass du für womöglich ein Jahr verschwindest!'' schrie er zurück.
Es schauten uns bereits ein paar Leute an.
Sie hielten uns wahrscheinlich für irgendwelche verrückte, da wir auch wieder etwas verkleidet waren.
Ich wusste, dass dieser Tag kommen würde, aber er tat mehr weh, als ich es mir vorgestellt hatte.

Als ich Zuhause ankam, war George bereits dort und seine Sachen schon am packen.
,,George, bitte...'' fing ich an.
,,Es muss doch nicht das Ende unserer Beziehung bedeuten...'' fuhr ich fort.
Er drehte sich um und schaute mich an.
,,Wie stellst du dir das eigentlich vor? Das ich ein ganzes beschissenes Jahr hier alleine verbringen und darauf warte, dass du irgendwann mal wieder auftauchst? Außerdem scheinst du dich schon entschieden zu haben'' entgegnete er.
,,Entschieden zu was?'' fragte ich ihn.
,,Deiner Karriere nachzugehen und mich zurück zu lassen'' rief er, während er aus der Haustüre, mit seinen Sachen verschwand.

Ich stand dort und starrte zur Haustüre.
Er hatte nicht unrecht, ich hatte mich bereits entschieden.
Ich konnte mir doch aber nicht diese Chance entgehen lassen?
Das war alles, wovon ich jemals geträumt hatte.
,,Ist es dir das wirklich Wert, ihn deswegen zu verlieren?'' mischte sich meine innere Stimme ein.
Seufzend ließ ich mich auf die Couch fallen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Es musste doch irgendetwas geben, dass ich hätte tun können.

Ich zog mich um und machte mich auf den Weg zu John.
,,Bitte! Es muss doch eine Möglichkeit geben, ihn mitzunehmen!'' rief ich, während ich in sein Büro stürmte.
,,Wow, wow, wow. Jetzt beruhig dich erst einmal'' kam es von ihm.
,,Du verstehst das nicht! Ich werde ihn verlieren!'' rief ich.
,,Wen?'' fragte er noch blöd.
,,George! Meinen Freund!''

Er stellte sich vor seinen Schreibtisch und lehnte sich dagegen an.
,,Clay, darüber haben doch schon gesprochen'' fing er an.
,,Wir können da nichts tun, es tut mir leid'' fuhr er fort.

Wütend stürmte ich wieder aus seinem Büro nach hause.
Ich stand so unter Bluthochdruck, dass ich anfing Sachen durch die Wohnung zu schmeißen.
Unter anderem, flog meine Gitarre.
,,Fuck...'' murmelte ich, während ich mich zu ihr herunter kniete und sie aufhob.
Die Gitarre hatte mir meine Mutter zu meinem 16. Geburtstag geschenkt gehabt, bevor sie an ihrer Krankheit starb.
Zum Glück war sie nicht ganz kaputt, nur die Seiten rausgerissen.

Mein Handy vibrierte.
Ich hatte gehofft, dass es eine Nachricht von George sein würde, doch sie war von John.
,,Ich weiß, dass es gerade schwierig für dich ist, aber versuch den Kopf oben zu behalten! In einer Woche wirst du schon auf Tour sein und vor tausenden Menschen auf der Bühne stehen. Du wirst schon darüber hinweg kommen'' schrieb er.
Ich schmiss mein Handy zur Seite und lehnte mich auf die Lehne der Couch zurück.

Wie ich mich fühlte?
Als hätte man mir das Herz rausgerissen, doch in Wahrheit, war ich es selbst.
Was hätte ich aber auch schon groß tun können?
Ich hatte doch alles versucht.
Ich konnte nicht glauben, dass er wirklich fort war.
Es schmerzte mehr, als ich es überhaupt in Worte hätte fassen können.


Also da weiß man jetzt ja gar nicht, wer einem mehr leid tun soll haha.

One More NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt